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Redtube geht gegen Abmahnungen vor: Für Recht auf Porno


Streaming-Portal: Redtube will für Recht auf Porno kämpfen

spiegel-online, Matthias Kremp

Aktualisiert am 20.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Mann vor einem Bildschirm mit Erotikinhalten.Vergrößern des BildesRedtubes Vizepräsident will für "den Schutz der Grundrechte deutscher Bürger" kämpfen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Weil sie auf Redtube Porno-Streams angeguckt haben, wurden Tausende Nutzer von einer Kanzlei abgemahnt. Jetzt meldet sich erstmals der Betreiber der Seite zu Wort: Das Verhalten der Anwälte sei "unethisch", man selbst habe keinerlei Daten weitergegeben.

Die Massenabmahnungen gegen angebliche Nutzer des Videoportals Redtube verunsichern offenbar immer mehr Internetnutzer. Die Anwaltskanzlei Urmann + Collegen, die die Schreiben verschickt hat, hat bereits angekündigt, noch weitaus mehr Nutzer abmahnen zu wollen. Auffallend still haben sich dagegen bisher die Betreiber des Portals verhalten. Jetzt hat Alex Taylor, Vice President von Redtube, SPIEGEL ONLINE einige Fragen beantwortet.

Dass er sich zu Wort meldet, ist nicht verwunderlich. Es ist anzunehmen, dass Redtube nach dem Bekanntwerden der Abmahnwelle einen deutlichen Rückgang der Zugriffszahlen hinnehmen musste. In welchem Maße der Traffic auf dem Portal zurückgegangen ist und wie sich das auf die Einnahmen auswirkt, mochte Taylor allerdings nicht sagen.

Stattdessen schlägt er sich auf die Seite der Betroffenen und sagt: "Die Vorwürfe gegen unsere Nutzer sind unberechtigt und ungerecht", man habe bereits rechtliche Schritte eingeleitet. Welcher Art diese Schritte sind, führt er nicht aus. Seine Firma sei aber überzeugt, dass die "Behauptungen keine rechtliche Grundlage haben und nur ein schlecht getarnter Versuch sind, Redtube-Zuschauern Geld abzunötigen und sie zu verunsichern".

Redtube bestreitet Kontakte mit der Regensburger Kanzlei

Vermutungen, seine Firma säße dabei mit den Regensburger Anwälten in einem Boot, weist er von sich. Er habe erst aus der Presse von den Anschuldigungen gegen Redtube-Nutzer erfahren und mit Urmann + Collegen nie etwas zu tun gehabt. "Wir hatten niemals Kontakt zu dieser 'Firma'", sagt Taylor.

Vermutungen, Redtube habe womöglich die IP-Adressen seiner Nutzer an die Anwälte weitergegeben, bestreitet der Manager vehement: "Wir speichern die IP-Adressen unserer Nutzer nicht, können sie also auch mit niemandem teilen." Zwar weise man die Nutzer in den AGB darauf hin, dass die IP-Adressen aufgezeichnet werden, aber strikte Richtlinien sollten verhindern, dass diese Daten gespeichert werden. Vielmehr würden sie umgehend "gelöscht und zerstört".

Taylor versichert, dass sein Angebot für die Nutzer sicher sei: "Redtube gibt keine Informationen über seine Nutzer, inklusive derer IP-Adressen, an Dritte weiter." Gerüchte, die IP-Adressen seien geleaked oder man würde Geschäfte mit "Firmen von schlechtem Ruf" machen, seien "vollkommen unbegründet". Vielmehr versuche die andere Seite den Ruf von Redtube zu schädigen, um daraus Profit zu schlagen. Das sei "schlicht und einfach unethisch."

Von der Möglichkeit, die Videos wegen derer die Abmahnungen verschickt worden sind, von Redtube entfernen zu lassen, hätten die Anwälte keinen Gebrauch gemacht. Dabei biete man doch in Übereinstimmung mit dem DMCA (Digital Millenium Copyright Act von 1998) extra ein entsprechendes Online-Formular an, über das Rechteinhaber illegal auf Redtube hochgeladene Videos melden und deren Löschung einfordern können.

Großen Aufwand, selbst illegale Videos im Angebot zu finden oder zu entfernen, scheint Redtube nicht zu betreiben. Auf die Frage, welche Maßnahmen das Unternehmen ergriffen hat, um die Rechtmäßigkeit von Uploads zu prüfen, antwortet Taylor: Nutzer müssten bestätigen, dass sie über die Rechte an den von ihnen hochgeladenen Filmchen verfügen.

"Wir kämpfen für den Schutz der Grundrechte"

Dass es den Ermittlern gelungen sei, mit Hilfe einer Überwachungssoftware namens GLADII 1.1.3 die IP-Adressen der fraglichen Nutzer sicherzustellen, hält Taylor für unwahrscheinlich. Das würde nur mit Peer-to-peer-Netzwerken funktionieren, nicht aber bei Streaming-Seiten.

Vielmehr wäre es nur möglich, sich solche Informationen zu verschaffen, wenn der Betreiber der Webseite oder der Anwender entsprechende Software installieren würde. Taylor: "Um jeden Zweifel zu beseitigen: Redtube hat solche Software nie auf seinen Servern oder den Computern seiner Nutzer installiert und hat niemals der The Archive AG oder Urmann + Collegen oder irgendjemand anderem geholfen", die für die Abmahnungen genutzten Daten zu erheben.

Jetzt bereite man sich darauf vor, gegen die Beschuldigungen vorzugehen. "Wir kämpfen für den Schutz der Grundrechte deutscher Bürger", tönt Taylor. Man können es sich nicht leisten, einfach nur still dazusitzen und abzuwarten: "Redtube ist bereit, sich der Herausforderung zu stellen und wird alles dafür tun, diese Absurdität ein für alle Mal vor den Gerichten zu beenden." Wie das gelingen soll, bleibt allerdings unklar.

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