Surfen oder Fernsehen? So verändert das Leben mit Corona unsere Gewohnheiten
Bisher haben die Deutschen ihre Freizeit am liebsten vor dem Fernseher verbracht. Das hat sich nun geändert, wie eine aktuelle Umfrage belegt. Die Pandemie wirkt sich auch auf unser Sozialleben aus.
Nach Feierabend verbringen die Deutschen laut einer repräsentativen Umfrage inzwischen mehr Zeit im Internet als vor dem Fernseher. "Erstmals in diesem Jahr konnte das Internet den Spitzenplatz erobern und das Fernsehen recht deutlich hinter sich lassen", sagte der Leiter der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, Ulrich Reinhardt, am Donnerstag.
Laut dem neuen "Freizeit-Monitor" der Stiftung gaben 96 Prozent der Befragten an, mindestens einmal pro Woche das World Wide Web für Informationen, Spiele und Unterhaltung zu nutzen. 86 Prozent sitzen dagegen wenigstens einmal alle sieben Tage vor dem Fernseher.
Für die Auswertung der BAT-Stiftung befragte das Marktforschungsinstitut GfK im August mehr als 2.000 repräsentativ ausgewählte Menschen zwischen 18 und 74 Jahren in Deutschland.
Mehr Smartphone und weniger Telefon
Auch gaben 72 Prozent an, mindestens einmal wöchentlich mit dem Smartphone zu spielen oder damit im Internet zu surfen oder zu chatten. Im Vergleich zu 2015 war dies ein Anstieg von 44 Prozentpunkten.
Demnach gaben außerdem nur noch knapp sechs von zehn an, mindestens einmal die Woche von zu Hause zu telefonieren – 2015 gaben dies noch fast neun von zehn Befragten an. In diesem Jahr beliebte Tätigkeiten waren auch etwa Musik hören bei 80 Prozent oder "seinen Gedanken nachgehen" bei 68 Prozent.
Mehr Zeit für Familie wegen Corona-Pandemie
In diesem Jahr habe die Corona-Pandemie das soziale Miteinander und die Aktivitäten in der Familie intensiviert, hieß es. Die Bürger unternehmen demnach mehr Tagesausflüge, gehen öfter campen und beschäftigen sich häufiger mit Karten- und Gesellschaftsspielen.
Doch auch zu weniger beliebten Aktivitäten ringen sich offenbar viele durch: Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) behauptete von sich, sie erledigten in Corona-Zeiten lange aufgeschobene Dinge – von der Steuererklärung bis zur Durchsicht ihrer Versicherungsunterlagen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur AFP