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Webseite zeigt offene IP-Kameras im Netz


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Webseite zeigt ungesicherte Überwachungskameras

t-online, rk

06.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Offene Webkamera eines Ladengeschäfts in FrankreichVergrößern des BildesOffene Webkamera eines Ladengeschäfts in Frankreich (Quelle: Insecam.org)
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Die meisten Menschen finden es gruselig, wenn sie bei der Arbeit permanent beobachtet werden. Vor allem, wenn sie es gar nicht mitbekommen. Eine Webseite sammelt offene IP-Kameras im Internet, mit denen Sie live in Fabrikhallen, Läden oder Gärten schauen können.

Viele Ladenbesitzer versprechen sich mehr Sicherheit von einer Überwachungskamera, lassen jedoch Schlupflöcher bei der Installation und Konfiguration. So auch ein Geschäft im Osten von Berlin. In bester Videoqualität konnte dort jeder den beiden Angestellten und den Kunden über die Schulter schauen. Die ungeschützte Überwachungskamera sendete Tag und Nacht, 24 Stunden am Tag, wochenlang.

Einen entsprechenden Hinweis auf die Überwachung für die Kunden gibt es nicht. t-online.de hat die Betreiber auf die Sicherheitslücke und die Verletzung der Privatsphäre aufmerksam gemacht, der Stream wurde daraufhin abgeschaltet. Dabei handelt es sich nur um ein Beispiel von vielen. Auch andere Läden und sogar Wohnhäuser können per Kamera unbemerkt beobachtet und ausgeforscht werden.

Die in Russland angesiedelte Webseite "insecam.org" (für "Insecure Cameras", unsichere Kameras) listet und sortiert tausende solcher ungewollten Live-Streams auf: Eine Bar in Seattle, ein Garten in Stockholm, ein Friseur in Izmir und auch mehrere Läden in Berlin. 750 Kameras werden allein für Deutschland gelistet, allerdings senden nicht immer alle.

Die Kameras wiegen Betroffene in Sicherheit

Wer als Kunde den Werbeversprechen folgt, "zuhause oder im Geschäft immer alles im Blick zu haben" verspricht sich von der IP-Kamera mehr Sicherheit. Bei günstigen Kameras wird jedoch genau an dieser Stelle gespart. "Das kehrt sich um", erklärt Olaf Pursche, Sprecher des Sicherheitsinstituts AV-Test. Immer wieder wird der unzureichende Kennwortschutz kritisiert, seit Jahren setzt sich AV-Test für eine herstellerseitig eingeführte Kennwortpflicht ein.

"Der Nutzer ist oft unerfahren, bekommt mitunter nicht ausreichend Beratung und belässt es beim werksseitig eingestellten Standardpasswort", erklärt Pursche. Tatsächlich seien ausreichend gesicherten Kameras in der Minderheit. Ein EU-Gesetzentwurf soll die unausgegorene Rechtslage ausräumen, bis dahin sollten Verbraucher nicht zur günstigsten Überwachungskamera greifen. Teurere Produkte bekannter Marken haben mit höherer Wahrscheinlichkeit mehr IT-Sicherheit im Hintergrund.

Anmerkung der Redaktion: Die Redaktion von t-online hat sich bewusst dafür entschieden, die Adresse der umstrittenen Internetseite zu nennen, um auf die Gefahr im Netz aufmerksam zu machen.

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