Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Reingelegt und abgezockt Virenwarnungen auf Android locken in die Falle
Beim Surfen mit dem Android-Smartphone wurden Viren entdeckt? Mit einem Klick vor Ablauf des Countdown lässt sich aber das Schlimmste verhindern? "Bloß nichts antippen!", warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
"Ihr Handy ist mit Viren infiziert und wurde schwer beschädigt" oder "Ihr Gerät wurde gehackt und die Batterie ernsthaft beschädigt": Tauchen beim Surfen im Netz auf dem Android-Smartphone plötzlich solche Warnungen auf, verbunden mit der Aufforderung, "OK"- oder "Download"-Buttons anzutippen, sollten Nutzer diese ignorieren und den Browser sofort schließen, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer etwas antippt, riskiert wirklich Schadsoftware zu installieren oder ungewollt ein Abo abzuschließen.
Browser säubern, Drittanbieter sperren
Als nächstes gilt es, in den Einstellungen seines Android-Gerätes den Punkt "Apps" zu öffnen, dann die betroffene Browser-App und dort schließlich unter "Speicher" auf "Daten löschen" zu tippen. Wer mehrere Browser benutzt, sollte die Prozedur auch bei diesen sicherheitshalber wiederholen.
Darüber hinaus sollten Smartphone-Nutzer eine Drittanbietersperre einrichten. So vermasseln Sie Betrügern, die Ihnen mit dem Klick auf einen Link ein Abo unterschieben wollen, von vornherein die Tour. In unserem Ratgeber "So wehren Sie sich gegen fiese Abofallen" erklären wir, wie Sie eine Drittanbietersperre einrichten.
Auch Apps können betrügerische Werbeanzeigen auslösen, erklären die Verbraucherschützer. Wer also trotz der geleerten Browser-Speicher weiter Probleme hat, sollte überlegen, welche neuen Apps er kürzlich installiert hat, und diese löschen.
So lassen Betrüger das Smartphone vibrieren
Auch wenn die vermeintlichen Horror-Nachrichten durch den missbräuchlichen Einsatz von Logos – etwa von Google – seriös rüberkommen sollen, sind sie gefälscht und letztlich nur Werbung: Die Hintermänner finden immer wieder Wege, um ihre unseriösen Anzeigen in große Werbenetzwerke einzuschleusen, sodass sie auch beim Surfen auf seriösen Webseiten erscheinen können, erklären die Experten.
In manchen Fällen vibriere das Handy sogar, um den Nutzer noch mehr zu verunsichern. Dabei handele es sich aber lediglich um einen ungefährlichen Javascript-Effekt. Die falschen Warnungen sollen den Nutzer erschrecken, ihm Angst machen und zu unüberlegten Handlungen bewegen – bei den Fake-Anzeigen handelt es sich daher um sogenannte Scareware.
Grundsätzlich sollten Apps nur aus Googles Play Store geladen werden, und auch nur solche, die schon seit einigen Tagen verfügbar sind. Gleichzeitig raten die Experten dringend, in den Sicherheits-Einstellungen die Option "Apps aus unbekannten Quellen zulassen" nicht zu aktivieren.