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Arbitrage: Was ist das? | Wie Sie damit Gewinne machen


Einfach erklärt
Wie Sie mit Arbitrage fast risikolos Gewinne machen


Aktualisiert am 11.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Ein Mann analysiert Aktienkurse (Symbolbild): Bei Arbitragegeschäften nutzen Sie Preisunterschiede an der Börse aus.Vergrößern des Bildes
Ein Mann analysiert Aktienkurse (Symbolbild): Bei Arbitragegeschäften nutzen Sie Preisunterschiede an der Börse aus. (Quelle: insta_photos/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Kostet das gleiche Produkt an einem Ort weniger als an einem anderen, sollten Sie zugreifen. Wir erklären, wie Sie Preisunterschiede an der Börse nutzen.

Man kennt das Phänomen aus dem Urlaub: Steht der Wechselkurs günstig, lohnt es sich, das Paar Schuhe im Ausland zu kaufen statt zu Hause. Oder das gute Olivenöl kostet in Italien schlicht weniger als im deutschen Supermarkt. Theoretisch könnten Sie die Chance nutzen und gleich eine ganze Palette kaufen – und sie mit Gewinn zu Hause weiterverkaufen.

Auch bei Aktien können Sie sich solche Preisunterschiede zunutze machen. Man spricht dann von einem Arbitragegeschäft. Was genau das ist, wie es funktioniert und welche Arten von Arbitrage es noch gibt, zeigt Ihnen unser Überblick.

Was ist Arbitrage?

Arbitrage ist ein Fachbegriff aus dem Finanzmanagement (Lateinisch "Gutdünken, freie Wahl, freies Ermessen"). Er beschreibt Geschäfte, bei denen Sie Kurs-, Zins- oder Preisunterschiede ausnutzen, um Gewinne einzustreichen.

Im Gegensatz zur Spekulation kaufen und verkaufen Sie ein Gut oder ein Wertpapier nahezu zum gleichen Zeitpunkt und zu festen Konditionen. Der Ertrag ist dadurch vorhersehbar und die Geldanlage entsprechend risikolos.

Arbitrage Spekulation
Ausnutzen vorhandener Kurs-, Zins- und Preisunterschiede Mögliche Gewinne durch Anstieg von Kurs, Zinsen und Preisen
Relativ risikoarme Form der Geldanlage Risikoreiche Form der Geldanlage
An- und Verkauf zur gleichen Zeit An- und Verkauf nicht zur gleichen Zeit
Sicheres Wissen um Gewinne Spekulation auf mögliche Gewinne
Eher wenig hohe Gewinne Hohe Gewinne und hohe Verluste möglich

Wie funktioniert Arbitrage?

Arbitragegeschäfte gibt es, weil die Preise von Produkten von Angebot und Nachfrage abhängen. Das gilt für Wertpapiere genauso wie für Bekleidung, E-Bikes oder Luxusuhren.

Ist das Angebot an Fahrrädern knapp, die Nachfrage aber hoch, steigt in der Regel der Preis. Gibt es jedoch einen anderen Ort, an dem sich niemand für Fahrräder interessiert, kostet das gleiche E-Bike dort womöglich weniger.

Kaufen Sie nun im Fahrradladen ein günstiges E-Bike und verkaufen es auf Ebay zu einem höheren Preis, haben Sie ein Arbitragegeschäft gemacht – und dank das Preisunterschieds risikolos Gewinn erzielt.

Was bedeutet Arbitrage für Anleger?

Arbitrage funktioniert auch an der Börse – nämlich dann, wenn eine Aktie an einem Handelsplatz weniger kostet als an einem anderen.

  • Beispiel: Nehmen wir an, die Aktie eines Unternehmens kostet an der Frankfurter Börse 50 Euro, in London aber 53 Euro. Dann könnten Sie pro Aktie 3 Euro Arbitragegewinn machen, wenn Sie sie in Frankfurt kaufen und in London direkt wieder verkaufen.

Anleger können dank Arbitrage also nahezu risikolos Gewinne machen. Allerdings müssen Sie als sogenannter Arbitrageur sehr schnell sein, weil der Markt stets in Bewegung ist und solche Preisunterschiede rasch ausgeglichen werden.

Zudem sind die möglichen Erträge sehr klein. Das führt dazu, dass Arbitrage eher für professionelle Anleger wie Großbanken und andere Institutionen interessant ist, die viel Geld einsetzen können.

Welche Arten von Arbitrage gibt es?

Bei der Arbitrage unterscheidet man zwischen mehreren Arten: Devisen-, Differenz-, Ausgleichs-, Raum- und Zeitarbitrage.

Devisenarbitrage

Bei der Devisenarbitrage nutzen Sie Kursunterschiede von Währungen an verschiedenen Handelsplätzen aus. Mit dem gleichzeitigen An- und Verkauf erzielen Sie Gewinn.

Differenzarbitrage

Die Differenzarbitrage ist die ursprünglichste Art der Arbitrage. Dabei kaufen Sie zum Beispiel ein Wertpapier an einem Handelsort und verkaufen es gleichzeitig an einer anderen Börse, weil Sie gesehen haben, dass es an den zwei Handelsplätzen unterschiedlich viel kostet.

Ausgleichsarbitrage

Bei der Ausgleichsarbitrage kaufen oder verkaufen Sie nur einmal – ohne gleichzeitig zu kaufen oder wieder zu verkaufen. Dafür wählen Sie den Handelsort, an dem der Preis für Sie am günstigsten ist. Beispielsweise können Sie eine Aktie am billigsten Börsenplatz kaufen oder eine Aktie, die Sie bereits besitzen, am teuersten Börsenplatz verkaufen.

Raumarbitrage

Die Raumarbitrage ist eine Oberkategorie für die Differenz- und Ausgleichsarbitrage. Als Raumarbitrage gelten Geschäfte, bei denen Sie Finanzprodukte an unterschiedlichen Handelsplätzen kaufen und verkaufen, um einen Gewinn aus Preis-, Kurs- oder Zinsunterschieden einzustreichen.

Zeitarbitrage

Die Zeitarbitrage ist eigentlich gar keine echte Arbitrage, sondern Spekulation. Denn hierbei fallen die Transaktionen zeitlich auseinander. Der Arbitrageur erhofft sich durch die größere Zeitspanne höhere Gewinne, allerdings ist auch das Verlustrisiko höher.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gevestor: "Arbitrage – Ablauf, Arten & Nutzen"
  • financescout24.de: "Arbitrage: Möglichkeit der risikolosen Spekulation"
  • Gabler Wirtschaftslexikon
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