t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenRatgeberVerbraucherVerbrauchertipps

Geldwäsche: Wie oft darf ich Bargeld einzahlen?


Dieser Trick funktioniert nicht
Wie oft kann ich Bargeld einzahlen?


Aktualisiert am 15.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Bargeld einzahlen am BankschalterVergrößern des Bildes
Bankschalter (Symbolbild): Wer versucht, Bargeld über einen längeren Zeitraum gestückelt einzuzahlen, könnte Probleme mit der Bank bekommen. (Quelle: Liudmila Chernetska)

Bargeld ist gut, aber zu viel Bargeld ist es nicht – vor allem dann, wenn es aufs Konto soll. Wäre es klug, das Geld gestückelt einzuzahlen? Mit Sicherheit nicht.

Die Top-3-Geschenke zu Weihnachten im letzten Jahr waren: Gutscheine (40 Prozent), Kosmetik, Parfüm und Pflegeprodukte (29 Prozent) sowie Geld in bar oder per Überweisung (26 Prozent). Keine Überraschung. Aber nicht nur unter den Geschenken ist Bargeld in Deutschland beliebt.

Der Anteil an Bargeld beim Bezahlen ist zwar seit Mitte der Zehner-Jahre rückläufig, während der Anteil mit elektronischen Zahlungsmöglichkeiten wächst – 2005 haben noch 63 Prozent der Menschen im Einzelhandel bar bezahlt, 2022 waren es nur noch 37,5 Prozent. Aber die Verwendung von Bargeld ist und bleibt eines der beliebtesten Zahlungsmittel, da die Menschen ihm vertrauen.

Nur die Staaten in der EU blicken skeptisch auf Bares. Die EU-Kommission hatte bereits im Sommer 2021 eine Grenze von 10.000 Euro im Geschäftsverkehr vorgeschlagen, um organisierte Kriminalität und Geldwäsche zu bekämpfen. Nun ist nicht jeder Bürger, der 10.000 Euro in bar auf sein Konto einzahlen möchte, automatisch ein Krimineller. Doch er gerät in Verdacht, wenn er Geld einzahlt. Deshalb sollten Sie Folgendes lieber nicht tun.

Geldwäschegesetz verlangt Herkunftsnachweis

Zu viel Bargeld kann problematisch sein, da die Aufbewahrung nicht nur zu Hause ein Risiko darstellt – hier vor allem für die Versicherung. Auch beim Einzahlen bei der Bank ist Vorsicht geboten. Grund dafür ist das Geldwäschegesetz (GwG) der Bundesrepublik Deutschland, welches verlangt, dass bei Einzahlbeträgen über 10.000 Euro in bar die Herkunft des Geldes nachgewiesen werden muss.

Banken sind gesetzlich verpflichtet zu gewährleisten, dass sogenanntes Schwarzgeld nicht in den Finanzkreislauf eingebracht wird, sondern nur legal erlangtes Geld. Um Geldwäschern die illegale Bareinzahlung zu erschweren, müssen alle Banken gleich hohe Sicherheitsstandards einhalten, die von der Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht werden.

Mit einem "Trick" Teilbeiträge über lange Zeiträume einzahlen

Bei einem Betrag über dieser Summe kommt vermutlich der eine oder andere auf die Idee, das Geld gestückelt über einen längeren Zeitraum einzuzahlen. Dies bringt jedoch andere Probleme mit sich und kann erst recht zu Rückfragen vonseiten der Bank führen.

Grundsätzlich gilt: Wer über Bargeld verfügt, kann unbegrenzt Bareinzahlungen vornehmen. Eine Stückelung in Teilbeträge wird nicht verlangt, und bestimmte Zeiträume sind auch nicht vorgegeben oder gesetzlich vorgeschrieben.

Softwarelösungen und Künstliche Intelligenz

Es ist nach wie vor weder verboten noch unerwünscht, größere Geldbeträge auf das Konto einzuzahlen. Allerdings muss in dem Fall, dass der Betrag 10.000 Euro überschreitet, gegenüber der Bank oder Sparkasse nachgewiesen werden, woher das Geld stammt. Erfahren Sie hier, welche Nachweise Banken einfordern können.

Bewusst geplante Teileinzahlungen über unterschiedlich lange Zeiträume sind weder wünschenswert noch sinnvoll. Banken verwenden spezielle Software und werden bereits von Künstlicher Intelligenz unterstützt, um Bankkonten mit ungewöhnlichen Bareinzahlungen zu scannen. Ergibt sich dabei ein bestimmtes Muster, das auf die Umgehung von Geldwäschevorschriften hindeutet, wird die Bank aufmerksam.

Dokumente aufbewahren oder nachträglich anfordern

Wenn Sie in den letzten Monaten viele Bareinzahlungen getätigt haben, könnte die nächste größere Einzahlung die Bank dazu veranlassen, nach der Herkunft des Geldes zu fragen. Nicht immer sind dann die Dokumente schnell zur Hand, und oft gibt es keine konkreten Herkunftsnachweise.

Gründe dafür gibt es viele: Es hat sich über einen langen Zeitraum Bargeld zu Hause angesammelt, es wurde vom eigenen Konto abgehoben und dann nicht ausgegeben, Bargeld wurde verschenkt oder vererbt, oder es wurde rechtmäßig verdient. In den meisten Fällen kann der Herkunftsnachweis für das Geld rückwirkend eingeholt werden.

In komplizierten Fällen sollten Sie sich von einem Anwalt beraten lassen, um nicht dem Verdacht der Geldwäsche ausgesetzt zu werden. Damit es gar nicht erst dazu kommt, sollten Sie frühzeitig bedenken, dass es sich bei Bargeld immer lohnt, Herkunftsnachweise, Rechnungen oder Quittungen ordentlich aufzubewahren – nur für den Fall, dass jemand nachfragt.

Verwendete Quellen
  • statista.com: "Beliebte Geschenke, die man zu Weihnachten macht, in Deutschland im Jahr 2023"
  • mittelherkunftsnachweis.de: "Bargeld einzahlen in Teilbeträgen? Zeitraum und zeitlicher Abstand wichtig?"
  • Bearingpoint.de: "Umfrage zeigt: Die Nutzung von Bargeld steigt in Deutschland"
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website