t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenRatgeberVerbraucherVerbrauchertipps

Häusliche Pflege: Mit diesen Tipps vermeiden Sie häufige Fehler


Typische Fallstricke
Pflege zu Hause: Diese Fehler kosten Kraft und Geld


29.07.2025 - 15:41 UhrLesedauer: 3 Min.
Tochter pflegt ihre Mutter: Wer pflegebedürftige Angehörige zu Hause betreut, sollte einen guten Plan haben.Vergrößern des Bildes
Tochter pflegt ihre Mutter: Wer pflegebedürftige Angehörige zu Hause betreut, sollte einen guten Plan haben. (Quelle: manonallard/getty-images-bilder)
News folgen

Häusliche Pflege ist machbar – wenn man die häufigsten Fehler kennt. Diese Tipps helfen, Stress zu vermeiden und Kraft zu sparen.

Die Pflege eines Angehörigen in den eigenen vier Wänden ist ein Akt der Fürsorge – und gleichzeitig eine der größten Herausforderungen, die das Leben bereithalten kann. Zwischen Bürokratie, körperlicher Belastung und emotionalem Ausnahmezustand schleichen sich schnell Organisationsfehler ein. Wer sie kennt, kann sich viel Stress, Zeit und auch Geld ersparen.

1. Zu spät Hilfe organisieren

Viele Angehörige möchten zunächst alles allein schaffen. Doch wer zu lange zögert, Hilfe in Anspruch zu nehmen, gerät schnell an seine Grenzen. Dabei stehen schon ab Pflegegrad 1 mehrere Leistungen zur Verfügung, etwa Pflegehilfsmittel, Entlastungsbeträge oder Zuschüsse für barrierefreie Umbauten.

Tipp: Beantragen Sie frühzeitig einen Pflegegrad – denn Leistungen gibt es rückwirkend nur ab der Antragstellung.

2. Pflegeleistungen nicht vollständig ausschöpfen

Ob Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Verhinderungspflege oder Tagespflege – viele Unterstützungsangebote bleiben ungenutzt, weil sie nicht bekannt sind oder kompliziert erscheinen. Dabei können sie den Pflegealltag spürbar erleichtern.

Tipp: Lassen Sie sich professionell beraten – etwa bei Pflegestützpunkten oder über die Pflegekasse. Auch Pflegekurse helfen, Überblick zu gewinnen und Unsicherheiten abzubauen. Lesen Sie hier, wie Sie eine kostenlose Pflegeberatung in Anspruch nehmen können.

3. Alles selbst machen wollen – ohne externe Hilfe

Pflege ist Teamarbeit. Wer sich scheut, ambulante Pflegedienste oder Alltagsbegleiter einzubinden, übernimmt sich schnell. Körperliche Überforderung, Schlafmangel und emotionale Erschöpfung können die Folge sein.

Tipp: Klären Sie frühzeitig, welche Aufgaben Sie selbst übernehmen wollen – und welche besser Profis erledigen. Die Kombination aus Angehörigenpflege und Pflegedienst ist oft die beste Lösung.

4. Keine klare Rollenverteilung in der Familie

"Alle helfen irgendwie" klingt gut – führt aber schnell zu Missverständnissen, doppelten Wegen oder unerledigten Aufgaben. Wer macht die Einkäufe? Wer beantragt Leistungen? Wer hat Zugriff auf Dokumente?

Tipp: Legen Sie Zuständigkeiten schriftlich fest und planen Sie regelmäßige Absprachen. Ein Pflegeordner mit wichtigen Unterlagen schafft zusätzlich Struktur.

5. Wichtige Vollmachten fehlen

Auch wenn es unangenehm ist: Ohne Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung können Angehörige im Ernstfall keine Entscheidungen treffen – weder mit Ärzten noch mit Banken oder Behörden.

Tipp: Rechtliche Fragen so früh wie möglich klären. Einzelvollmachten helfen auch, nur bestimmte Aufgaben zu übertragen.

6. Eigene Bedürfnisse dauerhaft vernachlässigen

Pflegende Angehörige laufen Gefahr, sich selbst zu vergessen. Freizeit, Gesundheit, soziale Kontakte – all das bleibt oft auf der Strecke. Das kann zu Erschöpfung, Depressionen oder Burn-out führen.

Tipp: Planen Sie regelmäßige Auszeiten ein – auch wenn es schwerfällt. Verhinderungspflege, ein Kurzurlaub, Haushaltshilfen oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe können entlasten.

7. Fehlende oder ungeeignete Hilfsmittel

Ein Pflegebett, ein Rollator oder ein Badewannenlift können nicht nur die Sicherheit verbessern, sondern auch den Alltag deutlich erleichtern. Viele Hilfsmittel lassen sich über die Pflegekasse finanzieren oder ausleihen – werden aber oft zu spät oder gar nicht beantragt.

Tipp: Klären Sie frühzeitig mit einem Pflegeberater, welche Ausstattung sinnvoll ist. Auch Sanitätshäuser bieten oft Beratung an.

8. Keine Schulung besuchen

Pflege erfordert Know-how – vom richtigen Heben bis zur Wundversorgung. Wer ungeschult pflegt, riskiert Fehler, die dem Pflegebedürftigen oder einem selbst schaden können.

Symbol für das Nutzen von Künstlicher Intelligenzt-online-Assistent

Erhalten Sie Antworten aus Tausenden t-online-Artikeln.

0/150

Antworten können Fehler enthalten und sind nicht redaktionell geprüft. Bitte keine personenbezogenen Daten eingeben. Mehr Informationen. Bei Nutzung akzeptieren Sie unsere Datenschutzhinweise sowie unsere t-online-Assistent Nutzungsbedingungen.

Tipp: Kostenlose Pflegekurse vermitteln wichtiges Wissen sowohl zu praktischen als auch zu rechtlichen Fragen. Sie stehen allen Angehörigen offen.

Fazit: Struktur schafft Entlastung

Pflege zu Hause ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Wer sich rechtzeitig informiert, Aufgaben verteilt, Unterstützung nutzt und sich selbst nicht vergisst, kann die Herausforderungen meistern – ohne daran zu zerbrechen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom