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Schönheitsoperation: Wann zahlt die Krankenkasse?


Unter einer Bedingung
Wann die Krankenkasse für Schönheitsoperationen zahlt

Von t-online, cho

08.07.2025 - 12:03 UhrLesedauer: 2 Min.
Schönheitschirurg zeichnet Markierungen im Gesicht einer Patientin: Eingriffe, die das Aussehen verbessern, sind derzeit stark gefragt.Vergrößern des Bildes
Schönheitschirurg zeichnet Markierungen im Gesicht einer Patientin: Eingriffe, die das Aussehen verbessern, sind derzeit stark gefragt. (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)
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Nasenkorrektur, Brustvergrößerung, Ohren anlegen – Schönheits-OPs sind gefragt, aber teuer. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in Ausnahmefällen.

Der Wunsch nach einem besseren Aussehen führt viele Menschen zur plastischen oder ästhetischen Chirurgie. Doch wer auf eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse hofft, wird meist enttäuscht. Denn Schönheitsoperationen zählen in der Regel nicht zu den Kassenleistungen – weder bei den gesetzlichen noch bei den privaten Versicherungen.

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Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn eine medizinische Indikation vorliegt – etwa bei einer Nasenscheidewandverkrümmung mit Atemproblemen, einer Brustrekonstruktion nach einer Krebserkrankung oder bei Kindern mit stark abstehenden Ohren, die unter psychosozialem Leidensdruck stehen.

Weitere Fälle, in denen die Krankenversicherung die Kosten für Schönheitsoperationen übernehmen kann, sind zum Beispiel:

  • Bauchdeckenstraffung, wenn es etwa nach starkem Gewichtsverlust zu Hautirritationen oder Entzündungen kommt,
  • Oberlidstraffung, sofern die hängenden Augenlider das Gesichtsfeld einschränken,
  • Fettabsaugung bei krankhaften Fettverteilungsstörungen, die nicht heilbar oder durch eine Diät zu ändern sind,
  • Schamlippenverkleinerung aufgrund nachgewiesener Beeinträchtigung oder Dysfunktion.

Ob die Kasse zahlt, entscheidet in der Regel der Medizinische Dienst, nachdem Sie einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse gestellt haben. Plastisch-ästhetische Eingriffe aus rein kosmetischen Gründen übernehmen die Krankenversicherungen generell nicht. Lesen Sie hier, welche Schönheits-OPs derzeit am beliebtesten sind.

Folgebehandlungen können teuer werden

Wer sich ohne medizinische Notwendigkeit operieren lässt, trägt nicht nur die Kosten des Eingriffs, sondern auch mögliche Folgekosten selbst. Kommt es nach der OP zu Komplikationen – etwa Wundheilungsstörungen oder Narbenbildung –, muss die gesetzliche Krankenkasse nicht zahlen. Sie kann sogar bereits gezahltes Krankengeld zurückfordern (§ 52 Abs. 2 SGB V).

Tipp: Wer sich für eine freiwillige OP entscheidet, sollte über den Abschluss einer Folgekostenversicherung nachdenken. Diese springt ein, wenn bei Nachbehandlungen hohe Summen anfallen. Aber Vorsicht: Nicht alle Eingriffe oder Länder sind versichert – das Kleingedruckte zählt.

Begriff "Schönheitschirurg" ist nicht geschützt

Ein weiteres Risiko: Nicht jede Praxis, die Schönheits-OPs anbietet, ist auch qualifiziert. Denn: Der Begriff "Schönheitschirurg" ist in Deutschland nicht geschützt. Wer sichergehen will, sollte auf eine anerkannte Zusatzqualifikation achten – etwa die Bezeichnung "Facharzt für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie".

Auch Hals-Nasen-Ohren-Ärzte oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen dürfen Schönheitsoperationen anbieten, wenn sie die Zusatzbezeichnung "plastische und ästhetische Operationen" tragen. Wer invasive Eingriffe bei Kosmetikstudios machen lässt, riskiert dagegen schwerwiegende Fehler – denn Kosmetiker dürfen keine Operationen durchführen.

Ärzte unterliegen einer strengen Aufklärungspflicht

Gerade weil Schönheitsoperationen nicht medizinisch notwendig sind, gelten besonders strenge Aufklärungspflichten. Ärztinnen und Ärzte müssen über alle Risiken, mögliche Misserfolge und Folgeschäden aufklären. Dazu gehört auch der Hinweis, dass das Ergebnis nicht dauerhaft sein muss.

Patienten sollten mindestens einen Tag Bedenkzeit bekommen und im Idealfall mehrere Beratungsgespräche führen. Ein Vertragsabschluss direkt im ersten Gespräch ist kein gutes Zeichen.

OP im Ausland: Billig kann richtig teuer werden

Schönheits-OPs in der Türkei oder Osteuropa sind oft deutlich günstiger – doch der Preis hat seinen Grund. Qualitätsstandards, Nachsorge und rechtliche Absicherung entsprechen nicht immer deutschen Maßstäben. Kommt es zum Behandlungsfehler, ist eine Klage schwierig. Auch die Nachbehandlung kann sich durch die geografische Entfernung problematisch gestalten.

Wer den Eingriff dennoch im Ausland plant, sollte auf einen Behandlungsvertrag nach deutschem Recht bestehen und sich über ärztliche Qualifikationen und Klinikstandards informieren.

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