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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Überraschender Platz 1 Das sind die häufigsten Schönheits-OPs bei Frauen und Männern

Lidstraffung, Brustvergrößerung, Botox: Die Zahl der ästhetisch-plastischen Eingriffe in Deutschland steigt weiter – vor allem bei Frauen. Doch auch Männer holen auf.
Wer glaubt, dass Schönheitsoperationen eine Randerscheinung sind, täuscht sich: Immer mehr Menschen in Deutschland lassen Eingriffe vornehmen, um ihr Aussehen zu verändern. Die aktuellen Zahlen der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) zeigen, welche Behandlungen besonders gefragt sind.
Das sind die beliebtesten Schönheitsoperationen bei Frauen
Bei Frauen führen plastisch-ästhetische Chirurgen am häufigsten eine Oberlidstraffung durch. Auf Platz zwei folgt die Brustvergrößerung, dicht gefolgt von Fettabsaugungen. Ebenfalls beliebt: Brustverkleinerungen und Bauchstraffungen. Besonders deutlich war zuletzt der Anstieg bei den Brustverkleinerungen. Diese sogenannten Mammareduktionen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 51,2 Prozent zu.
"Hier spielen nicht nur ästhetische Wünsche eine Rolle", erklärt VDÄPC-Präsident Alexander Schönborn. "Oft leiden die betroffenen Frauen unter Rückenschmerzen oder Verspannungen, die durch ein zu großes Brustvolumen verursacht werden."
Botox bleibt die Nummer eins bei minimalinvasiven Eingriffen
Deutlich häufiger als Operationen lassen viele Menschen minimalinvasive Eingriffe durchführen. Vor allem bei Frauen dominieren zwei Behandlungen: Botox-Injektionen und Hyaluronsäuretherapien. Dabei handelt es sich um Hautunterspritzungen, die Falten auffüllen und Gesichtsstruktur verändern sollen. Gemeinsam machen die Anwendungen rund 95 Prozent aller minimalinvasiven Eingriffe aus. Hautbehandlungen folgen abgeschlagen mit 2,9 Prozent, Fadenliftings mit 1,5 Prozent.
Letztere verlieren dabei spürbar an Bedeutung: Die Zahl der Fadenliftings sank im Vergleich zum Vorjahr um 28,4 Prozent. Facelifts hingegen verzeichnen einen anhaltenden Aufwärtstrend. Allein zwischen 2023 und 2024 stieg ihre Zahl um 18,9 Prozent – ein Hinweis darauf, dass sich Patienten wieder dauerhaftere Effekte wünschen. Denn beim Facelift wird im Gegensatz zum Fadenlifting überschüssige Haut entfernt, was zu nachhaltigeren Ergebnissen führt.
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Auch Männer legen sich immer öfter unters Messer
Zwar machen Behandlungen bei Männern laut VDÄPC nur etwa zehn Prozent aller Eingriffe aus – doch auch hier zeichnet sich ein wachsendes Interesse ab. Die häufigsten Operationen bei Männern: Lidstraffung, Behandlung einer Gynäkomastie (Vergrößerung der männlichen Brust), Fettabsaugung, körperformende Eingriffe an Brust und Armen sowie Bauchstraffung.
Auch bei Männern liegen Botox- und Hyaluronsäurebehandlungen vorn – mit ähnlicher Rangfolge wie bei Frauen. Damit zeigt sich: Der Wunsch nach einem frischeren Aussehen ist längst keine reine Frauensache mehr.
Unrealistische Erwartungen durch bearbeitete Bilder
Ein wachsendes Problem sehen die Ärzte der VDÄPC jedoch im Einfluss von sozialen Medien. Über die Hälfte (51,5 Prozent) berichtet, dass Patienten zunehmend mit bearbeiteten Bildern in die Beratung kommen – oft mit völlig unrealistischen Vorstellungen.
Die VDÄPC rät in solchen Fällen zu ausführlicher Aufklärung. Denn nicht jeder Wunsch lässt sich operativ umsetzen – und nicht jede Veränderung bringt die erhoffte Zufriedenheit. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Schönheitsidealen und medizinischen Möglichkeiten bleibe entscheidend.
- vdaepc.de: "Behandlungsstatistik 2024"
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.