So funktioniert die Candida-Diät
Abnehmen mit der Candida-Diät ist möglich – aber nicht das Hauptziel. Wofür die Diät eigentlich gedacht ist und warum sie sich nicht für jeden eignet, erklärt Ernährungsexpertin Manuela Marin t-online.de.
Candida ist ein Pilz, der bei Menschen im Darm oder auf den Schleimhäuten vorkommt. In geringen Mengen ist der Candida-Pilz harmlos. "Nimmt die Besiedlung aber überhand, dann gibt es einige Ärzte, die glauben, dass dies verschiedenste Krankheiten – von Darmerkrankungen bis zu Atemwegsinfekten – begünstigen kann", sagt Oecotrophologin Marin aus Berlin.
Zu einer übermäßigen Besiedlung von Candida kann es nach der Einnahme von Antibiotika kommen: Denn dabei wird die Darmflora angegriffen, ist nicht mehr in ihrem Originalzustand und der Pilz kann sich ausbreiten. Um den krankhaften Candidabefall zurückzudrängen, bietet sich dann die Candida-Diät an.
Wie funktioniert die Candida-Diät?
Bei der Candida-Diät sollten Sie möglichst auf Zucker verzichten. Denn dadurch entziehen Sie dem Pilz den Nährstoff, den er zur Vermehrung braucht. Tabu sind außerdem:
- Weißbrot, Brötchen
- Nudeln
- Reis
- Kuchen
- Wurstwaren
- Fast Food
- Fertiggerichte
Mangelerscheinungen während der Diät sind der Expertin zufolge ausgeschlossen, wenn Sie sich ausgewogen und vorzugsweise pflanzlich ernähren. "Wenn Sie, wie es empfohlen wird, fünf Portionen Obst und Gemüse essen, von denen zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse sind, können Sie bei der Candida-Diät auch Obst essen – obwohl auf Zucker verzichtet werden soll."
Um die Darmflora wieder aufzubauen, eignen sich zudem Sauermilchprodukte und milchgesäuerte Produkte wie:
- Joghurt
- Sauermilch
- Kefir
- Dickmilch
Zusätzlich zur Candida-Diät können Sie noch eine Darmsanierung machen. "Es gibt spezielle Bakterienkulturen, die Sie sich dazu in der Apotheke besorgen können. Am besten lassen Sie sich vorher von einem Arzt beraten. Der kann checken, ob eine übermäßige Candidabesiedlung vorliegt", empfiehlt Marin.
Für wen die Diät geeignet ist
Die Candida-Diät ist nur für gesunde Erwachsene geeignet. "Wenn Sie krank sind oder noch unentdeckte Krankheiten vorliegen, kann es eventuell problematisch werden", warnt die Ernährungsexpertin. Denn eine Diät ist immer auch eine Umstellung für den Körper. Deswegen sollte im Vorfeld einer Diät immer ein Arzt zurate gezogen werden.
Kann man mit der Candida-Diät abnehmen?
Wenn Sie abnehmen möchten, müssen Sie Kalorien einsparen. Das steht bei der Candida-Diät jedoch nicht im Vordergrund. Stattdessen liegt der Fokus darauf, den Stoffwechsel zu entlasten oder günstig zu beeinflussen und die Candidabesiedlung in normale Grenzen zurückzuführen. "Wenn Sie Ihre Ernährung allerdings so umstellen, dass Sie weniger Zucker und weniger Weißmehlprodukte zu sich nehmen, werden Sie sehr wahrscheinlich nebenbei abnehmen", so Marin.
So lange sollten Sie die Diät durchführen
Darmsanierungen wie mit der Candida-Diät sollten mindestens über vier Wochen laufen. "Manche Ärzte sagen sogar, man sollte es mindestens ein halbes Jahr machen", weiß die Expertin. Ihr Rat lautet jedoch: "Ich würde sagen, wenn Sie vier Wochen Diät gehalten haben, sollten Sie das Ergebnis nach Möglichkeit noch einmal von einem Arzt checken lassen. Ist die Candidabesiedlung noch nicht zurückgegangen, dann können Sie sicherlich noch einen Monat weitermachen – auch um zu sehen, wie es sich entwickelt und wie Sie sich damit fühlen."
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Das macht eine gute Diät aus
Ist Ihr Hauptziel aber doch das Abnehmen, hat Marin einen Tipp, wie Sie das erreichen können. "Ernähren Sie sich ausgewogen. Die Ernährungspyramide gibt einen ganz guten Anhaltspunkt, welche Nahrungsmittel im täglichen Speiseplan vorhanden sein sollen."
Zudem sollten Sie parallel dazu versuchen, Kalorien einzusparen, sich mehr zu bewegen und sich Entspannung gönnen. "Machen Sie sich bewusst, wann, wie, wo und warum Sie essen, was Sie essen und wie Sie sich kalorienärmer aber trotzdem nährstoffreich ernähren können. Dann nehmen Sie im Prinzip auch ab. Das wäre der beste Weg."