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Musik macht Kleinkinder doch nicht schlauer


Frühförderung
Musik macht Kleinkinder doch nicht schlauer

t-online, aro

12.12.2013Lesedauer: 2 Min.
Babys, die klassische Musik hören, sind angeblich ruhiger und zufriedener. Doch werden sie durch die Musik auch schlauer?Vergrößern des BildesBabys, die klassische Musik hören, sind angeblich ruhiger und zufriedener. Doch werden sie durch die Musik auch schlauer? (Quelle: dpa-bilder)
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Babybäuche mit klassischer Musik zu beschallen, macht die Kinder schlau - so glaubten seit 20 Jahren werdende Eltern. Kindergartenkinder bekamen klassische Musik zu hören, damit ihre Fähigkeiten beim Lernen gesteigert werden. Spezielle Mozart-CDs verkauften sich bestens. Doch eine neue Studie dürfte für Ernüchterung sorgen: Sie konnte den "Mozart-Effekt" nicht bestätigen.

Im Jahr 1993 berichtete eine Forschergruppe von der University of California, Irvine, dass Studenten nach dem Hören von Mozarts Sonate für zwei Klaviere in D-Dur in IQ-Tests besser abschnitten. Besonders das räumliche Vorstellungsvermögen solle durch klassische Musik verbessert werden. Der sogenannte "Mozart-Effekt" war geboren.

Schon damals merkten die Forscher an, dass der Effekt nur für zehn bis 15 Minuten anhalte und dass weitere Untersuchungen nötig seien. Doch der Siegeszug von Baby-CDs war nicht mehr aufzuhalten. In Florida wurde gar ein Gesetz erlassen, damit jeder Kindergarten im Rahmen der Frühförderung täglich eine Stunde Klassik für die Kleinen spielte.

Keine einheitlichen Studienergebnisse

Einige wenige Studien folgten - und konnten keine überzeugenden Ergebnisse liefern. Klavierschüler beispielsweise schnitten in Intelligenztests nach zwei Jahren Klavierunterricht deutlich besser ab. Wurde der Test nach drei Jahren Klavierunterricht wiederholt, waren die Ergebnisse jedoch nur durchschnittlich. Manche Studien zeigten eine positive Auswirkung von Musikunterricht, andere nicht.

Ein neuer Forschungsversuch

Eine Gruppe von Wissenschaftlern um Samuel Mehr von der Harvard School of Education hat nun einen neuen Anlauf genommen. Sie teilten vierjährige Kinder zusammen mit ihren Eltern in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe bekam sechs Wochen lang musikalische Früherziehung - es wurde gemeinsam getanzt, gesungen und es wurden Instrumente ausprobiert. Die zweite Gruppe erhielt einen ähnlichen Unterricht, aber hier ging es nicht um Musik, sondern um Kunst. In einem zweiten Durchgang gab es dann noch eine dritte Gruppe, die weder Musik- noch Kunstunterricht erhielt.

Nach sechs Wochen nahmen die Forscher die kognitiven Fähigkeiten der Kinder unter die Lupe: die räumliche Orientierung, die Wahrnehmung von Formen sowie das Zahlen- und das Wortverständnis wurden getestet. Das Ergebnis: Die Kinder aus der Kunst-Gruppe schnitten ein klein wenig besser bei der bildnerischen Wahrnehmung ab, die Kinder aus der Musikgruppe waren bei der Orientierung geringfügig besser. Doch eine Wiederholung der Untersuchung mit einer größeren Gruppe von Kindern erbrachte kein statistisch signifikantes Ergebnis. Oder anders ausgedrückt:

Musikunterricht mag Spaß machen - aber den Intelligenzquotienten eines Kindes kann er nicht beeinflussen. Weder positiv noch negativ.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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