Kinder mit nur einem Elternteil sind hÀufiger psychisch krank
Eine britische Studie belegt, wie wichtig eine intakte Familie fĂŒr die kindliche Entwicklung ist. Kinder, die bei nur einem Elternteil oder in einer Stieffamilie aufwachsen, haben demnach ein dreifach erhöhtes Risiko fĂŒr psychische Störungen.
Im Rahmen der Millennium Cohort Study haben Wissenschaftler des University College London die mentale Gesundheit von rund 10.000 ElfjĂ€hrigen aus GroĂbritannien untersucht. Ăber die Ergebnisse berichtet die Zeitung "Telegraph". Demnach gibt es gravierende Unterschiede je nach familiĂ€rem Umfeld. Die Experten sprechen von einer "erdrĂŒckenden Beweislast" dafĂŒr, wie stark Kinder unter Trennungen und Abrutschen in Armut leiden.
Aggressionen und HyperaktivitÀt
In Familien mit beiden leiblichen Elternteilen hatten nur 6,6 Prozent der Kinder schwere psychische Probleme. Dagegen waren 15 Prozent der Kinder von Alleinerziehenden und 18 Prozent der Kinder mit Stiefeltern betroffen. Bei ihnen hÀuften sich insbesondere Verhaltensstörungen wie TrotzanfÀlle und HyperaktivitÀt.
Fast jedes fĂŒnfte Kind (19,5 Prozent) mit Stiefeltern galt als verhaltensauffĂ€llig. Bei Kindern, die mit Vater und Mutter lebten, waren es nur sieben Prozent. Insgesamt sind Jungen stĂ€rker gefĂ€hrdet als MĂ€dchen.
Armut belastet Kinderseelen
Mit einer Scheidung oder Trennung beginnen in vielen Familien finanzielle Probleme. Auch in Deutschland sind Alleinerziehende am stÀrksten von Armut gefÀhrdet. Andy Bell, Leiter der britischen Wohlfahrtsinstitution Centre for Mental Health, weist darauf hin, dass Kinder aus den Àrmsten Familien ein vierfach höheres Risiko hÀtten, psychisch krank zu werden.