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Infektionsrisiko senken: So wird Raumluft Corona-frei

dpa, Jennifer Weese

Aktualisiert am 30.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Geöffnetes Fenster: In geschlossenen Räumen gibt es oft wenig Luftaustausch.
Geöffnetes Fenster: In geschlossenen Räumen gibt es oft wenig Luftaustausch. (Quelle: Kyryl Gorlov/getty-images-bilder)
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Die Virenkonzentration ist in Innenräumen am höchsten – das birgt ein hohes Infektionsrisiko. Wie lässt sich das Ansteckungsrisiko drinnen so gering wie möglich halten?

Büro, Schule oder Uni: In geschlossenen Räumen gibt es oft wenig Luftaustausch. Wer sich eine längere Zeit mit vielen anderen Leuten drinnen aufhält, setzt sich einer erhöhten Gefahr aus, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Wie SARS-CoV-2 verbreiten sich aber auch viele andere Erreger über die Luft. Wie können Innenräume wirklich Corona-frei gemacht werden und es auch bleiben?


Coronavirus: An diesen Orten lauert das größte Risiko

In der Bahn, im Restaurant und auch zu Hause – wo sich Menschen auf engem Raum befinden, kann sich das Coronavirus leicht ausbreiten. Unsere Fotoshow zeigt, welche Situationen besonders riskant sind.
Bahn: Öffentliche Verkehrsmittel wie Busse oder Bahnen sind ebenfalls mögliche Infektionsquellen. Hier treffen viele Menschen auf engem Raum aufeinander. Schutzmaßnahmen wie Abstand halten und das Tragen einer Gesichtsmaske können das Ansteckungsrisiko minimieren – sofern sich alle daran halten.
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Hochleistungsfilter einsetzen

Der Hygiene-Experte Martin Exner von der Uni Bonn empfiehlt Hochleistungsfilter, auch Hepa-Filter genannt. Diese werden schon seit vielen Jahren beispielsweise in Operationssälen von Krankenhäusern eingesetzt. Sie bestehen aus synthetischen Fasern, die in mehreren Lagen übereinander geschichtet werden, erklärt Krankenhaushygieniker Michael Pietsch von der Universität Mainz. Partikel werden ihm zufolge von dem Filter durch verschiedene physikalische Effekte auf den Fasern abgeschieden und verbleiben dort. Auch Coronaviren könnten so herausgefiltert werden.

Desinfektion durch Verneblung

Einige Unternehmen und Veranstalter desinfizieren Räume durch die Vernebelung von Desinfektionsmittel. Dabei kommen verschiedene Mittel zum Einsatz, die teilweise nicht ganz ungefährlich sind. Seit über 100 Jahren werde etwa die Raumdesinfektion mittels Formaldehyd-Verbreitung eingesetzt, erklärt Krankenhaushygieniker Pietsch. Der Aufwand dafür sei allerdings sehr hoch, außerdem könne Formaldehyd Krebs auslösen, wodurch ein Raum nicht sofort betreten werden dürfe.

Alternativ wird auch Wasserstoffperoxid eingesetzt. Ein Vorteil sei der rückstandslose Zerfall in Wasser und Sauerstoff, so Pietsch. Allerdings muss auch bei dieser Methode ein längerer Zeitraum abgewartet werden, da Wasserstoffperoxid beim Einatmen gesundheitsschädlich sein kann.

Für Allergiker verträglich und natürlich abbaubar soll das Mittel sein, welches das Berliner Ensemble zur Raumdesinfektion ausprobiert hat. Das nach Angaben des Theaters ungefährliche Desinfektionsmittel Amoair werde über ein Verneblungsgerät oder ein vorhandenes Lüftungssystem in der Luft verteilt. Probedurchläufe hätten gezeigt, dass etwa 99 Prozent der im Raum befindlichen Bakterien und Viren durch den Nebel zerstört werden konnten.

Einsatz von UV-Bestrahlung

Bakterien und Viren können auch durch UV-Strahlen abgetötet werden. Zur Raumdesinfektion eignet sich die Methode aber wohl kaum: Damit die Strahlen überhaupt wirken, sollte der Abstand zwischen Strahlungsquelle und Gegenstand zehn bis 30 Zentimeter betragen, so der Mainzer Hygiene-Experte Pietsch. "Eine Raumluftdesinfektion wäre nur möglich, wenn die Luft bewegt wird und dadurch Keime immer wieder an der Strahlungsquelle vorbeigeführt werden." In der Lebensmittelindustrie kann das Verfahren dennoch sinnvoll eingesetzt werden, etwa zur Desinfektion von Verpackungsfolien.

Klimaanlagen als einfache Alternative

Gängiger als aufwendige Desinfektionsverfahren sind wohl Klimaanlagen. Sie sorgen für eine Frischluftzufuhr von außen und kühlen oder wärmen diese: Die alte Luft wird abgesaugt und dann entweder nach außen abgegeben oder gemeinsam mit Frischluft wieder in den Innenraum gebracht. "In jedem Fall kommt es zu einer Verminderung auch der Keimkonzentration in der Innenraumluft", sagt Pietsch.

Der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA) empfiehlt für gekühlte Räume mit Umluftbetrieb, die es etwa in Schlachtbetrieben gebe, Klimaanlagen mit hochwertigen Filtern. Bei Anlagen in Büros, Hotels, Shopping-Malls oder Kongresscentern biete ein hoher Außenluftanteil den besten Infektionsschutz.

"Wir empfehlen gerade in Situationen, wie wir sie derzeit erleben, den Umluftanteil bei Klima- und Lüftungsanlagen so gering wie möglich zu halten", rät BTGA-Präsident Hermann Sperber. Nach Angaben des Verbandes kann eine Übertragung von Coronaviren über Lüftungs- oder Klimaanlagen nahezu ausgeschlossen werden, wenn die Anlagen, fachgerecht betrieben und regelmäßig gewartet werden.

Lüften: Einfachster Tipp für zu Hause

Aber auch ohne große technischen Gerätschaften kann das Infektionsrisiko in Innenräumen gesenkt werden: Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern sorgt am schnellsten für einen Luftaustausch. "Meist sind Innenräume wärmer als die Außenluft, so dass es einen Luftzug von innen nach außen gibt. Dadurch kann eine eventuelle Viruskonzentration im Innenraum vermindert werden", erklärt Hygiene-Experte Pietsch. Zudem verringert sich damit auch die Gefahr einer Ansteckung über Aerosole. Hundertprozentig ausschließen lässt sich eine Infektion so aber nicht.

Masken und Abstand

Auch wenn es alle schon unendliche Male gehört haben: Das Tragen von Masken und das Einhalten der Abstandsregel sind auch weiterhin wichtige Maßnahmen zum Schutz vor einer Corona-Infektion.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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