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Darum sollten Allergiker mehrere Masken dabei haben
Viele Menschen mit Heuschnupfen leiden derzeit besonders. Doch nicht nur juckende Augen, Schnupfen und Niesen bereiten Probleme â in der Pandemie sind es auch Masken. Darauf sollten Allergiker achten.
In vielen Regionen Deutschlands gibt es aktuell eine hohe Belastung durch Pollen â vor allem durch GrĂ€ser. Dies zeigt der Pollenflug-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD). FĂŒr Allergiker heiĂt das: juckende und trĂ€nende Augen, stĂ€ndiges Niesen, allergischer Schnupfen, Atemnot und weitere Beschwerden. Immerhin fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland haben laut Allergieinformationsdienst mit Heuschnupfen-Symptomen zu kĂ€mpfen.
Doch manche Betroffene könnten die Pollenbelastung in diesem Jahr weniger stark wahrnehmen als noch im FrĂŒhjahr 2020. Der Grund dafĂŒr: Die Maskenpflicht, die je nach Bundesland an verschiedenen Orten zum Schutz vor Corona gilt, könnte einen positiven Nebeneffekt haben.
FFP2- und OP-Masken: SchĂŒtzen sie auch vor Pollen?
Das Tragen einer Maske trĂ€gt nachweislich auch dazu bei, dass sich eine Allergie nicht so bemerkbar macht. Und dabei ist es sogar unerheblich, welche Art von Maske getragen wird. Ob FFP2-Maske oder OP-Maske â die Filterwirkung kann nicht nur Viren vom Eindringen in die Atemwege abhalten, sondern auch den direkten Kontakt von Pollen mit Mund und Nase verhindern, erklĂ€rt der Deutsche Allergie- und Asthmabund.
Beim Aufenthalt im Freien, wo bisher keine generelle Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken besteht, könnten sich Allergiker demnach mit Masken als wirksame mechanische Barriere vor Pollen schĂŒtzen. Denn BlĂŒtenpollen weisen in der Regel einen gröĂeren Durchmesser als Aerosolpartikel auf.
Eine AngriffsflĂ€che fĂŒr Pollen bleibt dennoch erhalten
Allerdings betrifft der klassische Heuschnupfen nicht nur die Nasenschleimhaut und Atemwege, die durch eine Corona-Maske geschĂŒtzt sind. Bei der Mehrheit der Pollenallergiker sind vor allem die Augen von einer sogenannten allergischen Konjunktivitis, einer Reizung der Bindehaut, betroffen. Die Augen können nicht von der Maske bedeckt werden.
- Tipps zum Corona-Schutz: Wie lange kann man eine FFP2-Maske tragen?
Darum sollten Allergiker mehrere Masken dabei haben
Eine weitere negative Auswirkung: Viele Heuschnupfen-Patienten berichten von Atemnot beim Masketragen und einem unangenehmen GefĂŒhl, wenn die Nase zu laufen beginnt oder sie mehrmals hintereinander niesen mĂŒssen. Was dann zu tun ist?
Experten des Deutschen Allergie- und Asthmabunds empfehlen, nicht in die Maske zu niesen oder zu husten â es sei denn, Sie sind in direkter NĂ€he zu anderen Menschen. Stattdessen sollten Sie die Maske kurz absetzen, sich abwenden und in die Armbeuge oder direkt ins Taschentuch niesen. Denn sonst wĂ€re die Maske nach mehrmaligem Niesen schnell durchnĂ€sst und wĂŒrde somit weniger Schutz bieten.
Kommt es aber zu einer Niesattacke in direkter NĂ€he zu Menschen, sollten Sie die Maske aufbehalten und diese hinterher durch eine Ersatzmaske austauschen. Generell wird Pollenallergikern empfohlen, Masken regelmĂ€Ăig auszutauschen und immer mehrere Exemplare parat zu haben.
Wichtig: Ist die Maske durchfeuchtet, kann sie keine weiteren Tröpfchen mehr aufhalten â und bietet weder Schutz vor Corona noch vor Pollen.
Corona-Infektion oder Allergie? Wie Sie die Symptome unterscheiden
Bei bestimmten Symptomen denken Betroffene in der aktuellen Zeit vielleicht zuerst nicht an ihre Allergie, sondern an eine mögliche Corona-Infektion. SchlieĂlich rufen beide Erkrankungen teils Ă€hnliche Beschwerden hervor. Dazu zĂ€hlen etwa trockener Husten, Kopfschmerzen und Schnupfen.
Der gröĂte Unterschied zwischen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und einem saisonalen Heuschnupfen: Allergiker klagen meistens ĂŒber Niesreiz, juckende Augen- und NasenschleimhĂ€ute sowie trĂ€nende Augen. "Das kommt bei Infekten inklusive Covid-19 nicht vor", erklĂ€rt der Allergologe Prof. Jörg Kleine-Tebbe.
Entscheidend sei zudem das KrankheitsgefĂŒhl. Corona-Infizierte leiden demnach hĂ€ufig unter Fieber, Gliederschmerzen und fĂŒhlen sich mĂŒde und schwach. Allergiker hingegen fĂŒhlen sich nicht wirklich krank. "AuĂerdem sind Infektsymptome dauerhaft â also den ganzen Tag â vorhanden und nicht wie bei Allergien spontan einsetzend mit Pausen dazwischen", erklĂ€rt Kleine-Tebbe.
Der Deutsche Allergie- und Asthmabund empfiehlt, im Zweifelsfall den telefonischen Kontakt zum Hausarzt zu suchen.