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Corona-Studie: Virus schädigt Organe – selbst bei mildem Verlauf


Neue Erkenntnisse
Corona schädigt Organe auch bei mildem Verlauf


Aktualisiert am 05.01.2022Lesedauer: 2 Min.
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Röntgenbild einer Lungenentzündung: Das Coronavirus schädigt auch andere Organe.Vergrößern des Bildes
Röntgenbild einer Lungenentzündung: Das Coronavirus schädigt auch andere Organe. (Quelle: picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke/dpa)

Eine Infektion mit dem Coronavirus kann leicht verlaufen oder sogar symptomfrei bleiben. Doch auch dann kann es Folgeschäden geben. Experten mahnen, das sei auch mit Blick auf Omikron bedeutsam.

Die neu aufgetretene Omikron-Variante des Coronavirus gilt als besonders ansteckend, scheint aber zu weniger schweren Krankheitsverläufen zu führen als die zuvor grassierenden Mutanten. Nun sorgt eine Studie aus Hamburg für Aufsehen: Offenbar schädigt das Virus diverse Organe auch dann, wenn die Infizierten gar nicht erkrankten.

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wurden von Mitte 2020 an 443 Menschen nach einer SARS-CoV-2-Infektion mit leichteren Symptomen umfangreich untersucht. Sie waren zwischen 45 und 74 Jahre alt. 93 Prozent wurden rein ambulant behandelt, keiner benötigte eine intensivmedizinische Behandlung.

Folgeschäden an Herz, Lunge oder Nieren?

Die Befunde dieser Patienten wurden mit denen von Menschen, die sich nie infiziert hatten, verglichen – jeweils in ähnlichen Altersgruppen und mit anderen vergleichbaren Parametern. So erläutert das UKE: "In der Studie wurden das Herz-Kreislauf- und Gefäßsystem, die Lunge, die Nieren und das Gehirn auf Funktion, Struktur und mögliche Folgeschädigungen im Mittel zehn Monate nach der SARS-CoV-2-Infektion untersucht. Anhand von Fragebögen wurde die Lebensqualität erfasst."

Zum Vergleich wurden 1.328 Teilnehmer ähnlichen Alters, Geschlechts und Bildungsstatus aus einem Datensatz vor Ausbruch der Pandemie ausgewählt.

Mittelfristige Organschäden bei Covid-Infizierten

Das Ergebnis: Die mit SARS-CoV-2- Infizierten zeigten Anzeichen von mittelfristigen Organschädigungen. In der Mitteilung heißt es: "In der Lungenfunktionstestung konnte bei den Teilnehmenden ein um etwa drei Prozent reduziertes Lungenvolumen sowie ein leicht erhöhter Atemwegswiderstand dokumentiert werden. Die Herzuntersuchungen ergaben eine durchschnittliche Abnahme der Pumpkraft um ein bis zwei Prozent sowie eine 41-prozentige Erhöhung eines Markerproteins im Blut, welches Auskunft über die Belastung des Herzens gibt."

Außerdem untersuchten die Forscher die Beine: Durch die Ultraschalluntersuchung konnten zwei- bis dreifach häufiger Zeichen einer zurückliegenden Beinvenenthrombose nachgewiesen werden. Und auch die Nieren waren betroffen: Hier wurde eine Abnahme der Funktion um etwa zwei Prozent festgestellt.

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Milder Verlauf kann Organe ebenfalls schädigen

Im Gehirn schien das Virus allerdings keine Spuren hinterlassen zu haben. "Die Untersuchung von Struktur und Leistungsfähigkeit des Gehirns nach einer SARS-CoV-2-Infektion ergab ebenso wie die erfragte Lebensqualität keine Verschlechterung im Vergleich mit der Kontrollgruppe."

Wichtig sind diese Ergebnisse vor allem in einer Hinsicht: "Die Erkenntnis, dass selbst ein milder Krankheitsverlauf mittelfristig zur Schädigung diverser Organe führen kann, hat höchste Bedeutsamkeit gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Omikron-Variante, die mehrheitlich mit milderen Symptomen einherzugehen scheint", erklären Prof. Dr. Raphael Twerenbold, wissenschaftlicher Studienzentrumsleiter und Kardiologe im Universitären Herz- und Gefäßzentrum des UKE, und Erstautorin Elina Petersen, Epidemiologin im epidemiologischen Studienzentrum des UKE.

Und auch für Patienten und Kliniken können die Befunde Folgen haben. "Die Ergebnisse ermöglichen es uns, frühzeitig mögliche organische Folgeerkrankungen zu erkennen und die entsprechenden therapeutischen Maßnahmen einzuleiten", sagt Prof. Dr. Stefan Blankenberg, ärztlicher Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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