t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon

Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomeGesundheitSchwangerschaftKinderwunsch

Zöliakie behindert den Kinderwunsch


Unerkannte Zöliakie verhindert das Wunschkind

t-online, mmh

11.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Zöliakie kann die Fruchtbarkeit stören.Vergrößern des BildesZöliakie kann die Fruchtbarkeit stören. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilenAuf WhatsApp teilen

Die Ursachenforschung ist schwierig und mühsam: Ein Paar wünscht sich ein Kind, beide fühlen sich gesund und haben regelmäßig und unverhütet Sex. Trotzdem kündigt sich kein Baby an. Bevor die lange Reise durch Arztpraxen zum Kinderwunschzentrum startet, kann ein Unverträglichkeitstest erste Erkenntnisse bringen. Denn auch eine Glutenunverträglichkeit kann das Kinderkriegen erschweren und sogar unmöglich machen.

Zöliakie ist eine Unverträglichkeit des Getreideklebstoffs Gluten. Sogar Fehl- und Frühgeburten kann diese Glutenunverträglichkeit auslösen. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Gynäkologen der Katholischen Universität in Rom. Das Vertrackte an Zöliakie: Es muss nicht immer Magen und Darm treffen, ganz andere, untypische Störungen können auftreten, wie eben Unfruchtbarkeit oder Fehlgeburten.

Fünfmal häufiger unfruchtbar

Laut "Ärztezeitung" hatten die Mediziner zahlreiche Studien gesichtet, um die Risiken neu zu bewerten. Demnach hatten Frauen mit Zöliakie eine fünf mal höhere Wahrscheinlichkeit unfruchtbar zu sein als Frauen ohne diese Störung. Das Risiko, wiederholt eine Fehlgeburt zu erleiden, versechsfacht sich für diese Frauen. Das Risiko, dass das Baby im Mutterleib nicht so wächst, wie es sollte, ist sogar achtmal so groß.

Die Forscher hatten sich die Fälle von Frauen mit unerklärbarer Infertilität, mehreren Fehlgeburten in Folge und Totgeburten genauer angesehen, ebenso von Schwangeren, deren Kinder eine intrauterinäre Wachstumsverzögerung hatten oder deren Neugeborene ein geringes Geburtsgewicht aufwiesen.

Meist hatten diese Frauen zuvor keine typischen Anzeichen einer Zöliakie verspürt. Erst unregelmäßige Menstruation, eingeschränkte Fruchtbarkeit oder eine problematisch verlaufende Schwangerschaft hätten den Verdacht auf eine Glutenunverträglichkeit gelenkt.

Gründe für die Reproduktionsstörung

Eine mögliche Ursache dafür, dass Zöliakie die Fortpflanzung verhindern könnte, sehen die Mediziner darin, dass die Antikörper auch gegen das Klebeeiweiß des Blastomers vorgehen, also der wenige Tage alten befruchteten Eizelle.

Die Mediziner erklären auch die Häufung von Fehlgeburten mit dem Auftreten der Antikörper: Der Körper von Zöliakie-Betroffenen bildet verstärkt Antikörper gegen das Endomysium, das ist die Schutzschicht um Muskelfasern. In einer Schwangerschaft greifen diese Antikörper dann aber auch die Blutgefäße an, die sich in der Plazenta bilden. Das hat zur Folge, dass der Fötus nur mangelhaft versorgt wird.

Die Mediziner empfehlen Frauen mit Kinderwunsch, sich auf Zöliakie testen zu lassen und sich im Zweifel glutenfrei zu ernähren, um die Chancen auf eine Empfängnis und Schwangerschaft ohne Komplikationen zu erhöhen. Die Analyse hat ergeben, dass eine entsprechende Ernährung das Risiko deutlich senke. Die Autoren appellieren, dass Ärzte Zöliakie-Patienten darauf hinweisen sollten.

Zöliakie ist gar nicht so selten. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Zöliakie leidet einer unter 200 Menschen an der Unverträglichkeit, die sich oft mit Durchfall und Bauchkrämpfen äußert. Im Extremfall kann dies zu Mangelerscheinungen führen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website