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Unfruchtbarkeit beim Mann – welche Anzeichen sind typisch?


Symptome von Ursache abhängig
Unfruchtbarkeit beim Mann – welche Anzeichen sind typisch?


Aktualisiert am 23.05.2023Lesedauer: 4 Min.
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Für eine Unfruchtbarkeit beim Mann kann es vielerlei Ursachen geben – einige sind an deutlichen Anzeichen zu erkennen. (Quelle: fizkes/getty-images-bilder)

Unfruchtbarkeit äußert sich nicht immer nur in einem unerfüllten Kinderwunsch. Je nach Ursache kann es noch weitere Anzeichen geben. Ein Überblick.

Wenn es einem Mann trotz vieler Versuche nicht gelingt, ein Kind zu zeugen, steht früher oder später die Frage nach dem Grund im Raum: Ist er womöglich unfruchtbar? Oder die Frau? Tatsächlich gibt es viele Einflüsse, die einem Kinderwunsch im Wege stehen können – sowohl beim Mann als auch bei der Frau.

Welche Anzeichen sprechen beim Mann für eine Unfruchtbarkeit?

Der unerfüllte Kinderwunsch ist das offenkundigste Anzeichen dafür, dass entweder der Mann oder die Frau unfruchtbar ist: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Infertilität als Ausbleiben einer Schwangerschaft nach mindestens einem Jahr regelmäßigem Geschlechtsverkehr ohne Verhütungsmittel.

Wer von beiden möglicherweise unfruchtbar ist, kann das Paar nur mit ärztlicher Hilfe in Erfahrung bringen. Manche Erkrankungen oder körperliche Voraussetzungen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können, sind allerdings durchaus an bestimmten Anzeichen zu erkennen. Zu den gängigsten Ursachen für eine Unfruchtbarkeit beim Mann gehören

  • eine verminderte Spermaqualität,
  • ein gestörter Spermientransport und
  • Ejakulationsstörungen.

Anzeichen für Probleme mit dem Sperma

Wenn ein Mann unfruchtbar ist, liegt das in vielen Fällen an der Qualität oder Menge der Spermien: Werden bei ihm nicht genug funktionsfähige und gut bewegliche Spermien gebildet, kann keine Befruchtung stattfinden. Mögliche Gründe für mangelhafte Spermien sind:

  • ein früherer oder bestehender Hodenhochstand, bei dem sich die Hoden nicht vollständig im Hodensack befinden
  • Infektionen, in deren Rahmen sich auch das Hodengewebe entzündet hat – etwa Mumps oder Tuberkulose
  • Verletzungen, die das Hodengewebe nachhaltig beschädigt haben
  • andere schädigende Einflüsse wie bestimmte Medikamente, Alkohol und/oder Nikotin
  • Hodentumoren
  • Krampfadern im Hodensack

Ob einer dieser Faktoren als Ursache infrage kommt und wenn ja welcher, kann nur eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen. Für einige der genannten Ursachen für eine Unfruchtbarkeit gibt es jedoch sichtbare oder spürbare Anzeichen. Beispielsweise sind ausgeprägte Krampfadern im Hodensack oftmals mit bloßem Auge zu erkennen. Ein Hodenhochstand lässt sich ertasten. Und ein Hodentumor macht sich möglicherweise durch eine Schwellung des Hodens oder eine tastbare Verhärtung im Hoden bemerkbar.

Anzeichen für einen gestörten Spermientransport

Wenn die Samenwege teilweise oder vollständig verschlossen oder nicht ausgebildet sind, können die Spermien nicht – oder nur in unzureichender Menge – ins Ejakulat gelangen. Der Grund hierfür ist oft eine zurückliegende oder bestehende Erkrankung, welche häufig mit deutlichen Anzeichen einhergeht. Beispielsweise äußert sich eine Entzündung der Prostata oder der Nebenhoden und/oder Hoden typischerweise durch eine Schwellung, Schmerzen und Druckempfindlichkeit im entzündeten Bereich. Eine Chlamydien-Infektion hingegen verläuft oft ohne Symptome und kann dennoch die Durchgängigkeit der Samengänge beeinträchtigen.

Darüber hinaus gibt es noch weitere denkbare Gründe für einen gestörten Spermientransport, welche für den Betroffenen nicht ohne weiteres erkennbar sind. In manchen Fällen steckt etwa eine erblich bedingte und angeborene Fehlbildung dahinter. Zudem kann ein operativer Eingriff, etwa aufgrund eines Leistenbruches, manchmal eine Vernarbung der Samenleiter nach sich ziehen.

Anzeichen für eine Ejakulationsstörung

Mitunter liegt die Unfruchtbarkeit darin begründet, dass der Mann kein oder nicht genügend Sperma hervorbringt. Das typische Anzeichen hierfür ist, dass es keinen richtigen Samenerguss gibt – beim Orgasmus tritt also nur wenig oder überhaupt kein Ejakulat aus.

Dazu kann es kommen, wenn der Verschluss zwischen Penis und Blase nicht richtig funktioniert. Normalerweise sorgen die Prostata und der Schließmuskel der Blase während des Orgasmus dafür, dass die Harnröhre verschlossen bleibt, damit die Samenflüssigkeit nicht in die Blase gelangt.

Bestimmte Einflüsse – zu Beispiel eine Operation einer vergrößerten Prostata, Diabetes mellitus oder eine Nervenschädigung – können diesen Mechanismus allerdings stören. Die Folge ist eine rückwärtsgewandte Ejakulation: Der Samen wird beim Orgasmus nicht oder nur zu einem geringen Anteil nach draußen befördert, sondern in die Blase und dann mit dem Urin ausgeschieden.

Gewissheit kann nur eine ärztliche Untersuchung liefern

Ob ein Mann unfruchtbar ist, und wenn ja warum, kann nur eine Ärztin oder ein Arzt mit Sicherheit feststellen – wenn überhaupt: Bei ungefähr 10 bis 15 von 100 betroffenen Paaren lässt sich nicht klären, was der Erfüllung des Kinderwunsches im Wege steht.

Wenn ein Mann der Ursache seiner eventuellen Unfruchtbarkeit auf den Grund gehen möchte, ist eine Praxis für Urologie oder Andrologie die richtige Anlaufstelle. Dort findet für gewöhnlich zunächst ein ausführliches Gespräch statt: Die Ärztin oder der Arzt muss sich ein umfassendes Bild vom Gesundheitszustand des Betroffenen machen, um die wahrscheinlichsten Gründe für eine mögliche Unfruchtbarkeit einzugrenzen.

Im nächsten Schritt können verschiedene Untersuchung anstehen. Meist tastet die Ärztin oder der Arzt die Hoden, Nebenhoden und Samenleiter ab und prüft per Ultraschall, ob die Geschlechtsorgane gesund sind. Darüber hinaus kann eine Untersuchung des Samens und eine Blutuntersuchung nötig sein. Durch Letztere lassen sich unter anderem hormonelle Auffälligkeiten feststellen, die auf eine gestörte Hodenfunktion hinweisen können.

Anzeichen für Unfruchtbarkeit beim Mann – das Wichtigste in Kürze

Abgesehen vom unerfüllten Kinderwunsch können die Anzeichen für Unfruchtbarkeit beim Mann unauffällig sein, und in manchen Fällen zeigen sich keinerlei Symptome. Je nach Ursache kann es aber auch deutliche Anzeichen geben, beispielsweise tastbare oder sichtbare Veränderungen an den Hoden, oder auch eine verringerte Menge an Ejakulat.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 23.5.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 23.5.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: pschyrembel.de (Abrufdatum: 23.5.2023)
  • Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.familienplanung.de (Abrufdatum: 23.5.2023)
  • Online-Informationen der MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 23.5.2023)
  • Diedrich, K., et al.: "Reproduktionsmedizin". Springer, Berlin, Heidelberg 2020
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