Furcht vor der Zukunft Energiekosten setzen Haushalte unter Druck

Hohe Strom-, Heiz- und Kraftstoffkosten treffen Privathaushalte härter denn je. Noch größere Sorgen bereiten jedoch zukünftige Preisentwicklungen, wie eine Umfrage zeigt.
Etwa 2.000 Euro für Strom und Heizung zahlt ein Zwei-Personen-Haushalt im Jahr. Dabei handelt es sich nur um Durchschnittswerte. Wird das Warmwasser zusätzlich über einen Durchlauferhitzer erzeugt oder kommen stromintensive Haushaltsgeräte wie Trockner, Gefrierschrank und Fernseher hinzu, können die Kosten um bis zu 30 Prozent höher liegen. Für viele Menschen wird der eigene Energieverbrauch damit zur finanziellen Herausforderung.
Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox. Mehr als 80 Prozent der Befragten empfinden die derzeitigen Energiepreise als spürbare Belastung und blicken mit Sorge auf die weitere Entwicklung. 43 Prozent sehen sich finanziell so stark unter Druck, dass sie gezwungen sind, an anderer Stelle zu sparen. "Die Kosten für Strom, Heizung und Kraftstoffe sind in den vergangenen vier Jahren um rund 38 Prozent gestiegen, das ist etwa doppelt so viel wie die allgemeine Teuerungsrate", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Zukunftssorgen
Neben den aktuellen Kosten sorgen sich 84 Prozent der Befragten auch um die zukünftige Entwicklung der Energiepreise. Besonders Haushalte, die mit Gas oder Heizöl heizen, blicken pessimistisch in die Zukunft, dicht gefolgt von Fernwärmenutzern. Deutlich gelassener reagieren hingegen Haushalte mit Stromheizung, wozu etwa der Einsatz einer Wärmepumpe zählt. Ein Grund für die Sorge bei Öl, Gas und Fernwärme sind die CO2-Abgaben. Durch sie können für ein Einfamilienhaus mit Gasheizung Mehrkosten bis zu 280 Euro fällig werden, rechnet Storch vor. "Bei Heizöl können es über 400 Euro sein."
Energiesparendes Verhalten
Viele versuchen bereits jetzt, den Folgen steigender Energiepreise durch sparsames Verhalten entgegenzuwirken: Die Hälfte der Befragten (48 Prozent) reduziert ihren Stromverbrauch. Allerdings sieht jeder Vierte (27 Prozent) die eigenen Einsparmöglichkeiten als ausgeschöpft an – etwa durch Absenkung der Raumtemperatur, wie 40 Prozent der Befragten angaben. In anderen Umfragen erklärten die Befragten, so wenig geheizt zu haben, dass sie sogar in der eigenen Wohnung froren.
Fachleute warnen jedoch vor übertriebenen Einsparungen bei der Heizenergie: Zu niedrige Zimmertemperaturen erhöhen das Schimmelrisiko und können die Gesundheit beeinträchtigen. Besser sei, bestehende Verträge zu prüfen, Anbieter zu vergleichen und, wenn möglich, in einen günstigeren Tarif oder Vertrag zu wechseln.
Zur Studie
Das Marktforschungsinstitut Innofact befragte im März 2025 online 1.007 Personen zwischen 18 und 79 Jahren. Die Studie ist repräsentativ für Alter, Geschlecht und Bundesland.
- Verivox, Pressemitteilung liegt der Redaktion als PDF vor