Durchschnittswert deutscher Haushalte Heizen mit Holz: So teuer ist es mit Pellets
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Es gibt knapp 774.000 Pelletheizungen in Deutschland. Besitzer sind vor allem von den geringen Heizkosten begeistert. Aber sind die wirklich so niedrig?
Der Vorteil einer Holzheizung ist, ebenso wie bei einer Ölheizung, dass die Besitzer viel Geld sparen können, wenn Sie das Brennmaterial zum richtigen Zeitpunkt kaufen. Darüber hinaus lassen sich die Heizkosten auch noch senken, wenn der Verbrauch sehr gering ist. Aber was ist eigentlich ein niedriger Verbrauch? Und was zählt schon zu einem erhöhten? Der Heizspiegel verrät es.
Durchschnittlicher Energieverbrauch für Pelletheizungen im Jahr
Im Durchschnitt verbraucht ein Haushalt in einer 70-Quadratmeter-Wohnung in einem Mehrparteienhaus im Durchschnitt 8.260 kWh Holzpellets pro Jahr. Liegt der Wert hingegen bei 4.620 kWh, handelt es sich um einen sparsamen Haushalt. Bei einem Wert über 13.790 kWh ist der Verbrauch erhöht und man sollte über Sparmaßnahmen nachdenken, um den eigenen Geldbeutel und die Umwelt zu entlasten.
Der durchschnittliche Jahresverbrauch an Erdgas in einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus liegt bei 13.750 kWh. Wer 7.700 kWh im Jahr verbraucht, heizt hingegen sehr sparsam. Liegt der Jahresverbrauch bei 22.770 kWh oder höher, ist der Verbrauch erhöht. Es sollte über Sparmaßnahmen nachgedacht werden.
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Das kostet das Heizen mit der Pelletheizung
Umgerechnet ergeben sich dadurch folgende Kosten für das Heizen mit Holzpellets im Jahr:
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Durchschnittlicher Energieverbrauch für Pelletheizungen pro Quadratmeter
Wenn Sie selbst ausrechnen möchten, ob Ihr Verbrauch an Holzpellets im Mittelfeld, darüber oder darunter liegt, können Sie diesen mithilfe Ihrer Wohnfläche berechnen. Dabei wird für einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 118 kWh pro Quadratmeter in einer Wohnung und von 125 kWh pro Quadratmeter in einem Einfamilienhaus ausgegangen.
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Stellen Sie fest, dass Ihr Verbrauch an Holzpellets zu hoch ist, sollten Sie Sparmaßnahmen ergreifen. Dadurch können Sie Ihre Kosten um bis zu 875 Euro bei einer 70 Quadratmeter großen Wohnung und bis zu 1.475 Euro bei einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus reduzieren. Dabei ergibt sich das Einsparpotenzial aus einem Vergleich der Heizspiegel-Kategorien "niedriger Verbrauch" und "erhöhter Verbrauch".
Ist das Heizen mit Pelletheizungen günstig?
Im Vergleich zu den anderen Heizsystemen sind Pelletheizungen relativ günstig. So liegen die durchschnittlichen Heizkosten für ein 110 Quadratmeter großes Einfamilienhaus bei 2.660 Euro im Jahr, wenn mit Erdgas geheizt wird. Für Holzpellets hingegen liegen die Kosten bei 1.780 Euro pro Jahr. Mit den richtigen Sparmaßnahmen (siehe unten) ist die Pelletheizung also eine günstige Heizmethode.
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Dass die Heizkosten vergleichsweise gering ausfallen, hängt vor allem mit dem Einkaufspreis des Brennmaterials zusammen. Aber auch der richtige Stromtarif sorgt für eine Reduzierung der Heizkosten – wenn die Heizkammer automatisch befüllt wird. Somit kann das Heizen mit Holzpellets deutlich günstiger sein.
Übrigens: Holz und Pellets gelten laut dem überarbeiteten GEG als klimaneutrale Heizmethode. Sie können daher auch nach 2024 noch genutzt werden.
Spartipps für die Pelletheizung
- Senken Sie die Heiztemperatur. Bereits ein Grad weniger kann viel bewirken.
- Wer richtig lüftet und heizt, kann seine Heizkosten reduzieren. Die Anleitung dafür gibt es hier.
- Warten Sie Ihre Thermostatventile. Tauschen Sie sie gegebenenfalls aus.
- Smarte Thermostatventile sollen die Heizkosten ebenfalls senken können.
- Dämmplatten hinter den Heizkörpern können helfen, Heizenergie zu sparen.
Besitzer einer Pelletheizung können noch folgende Tipps beherzigen:
- Nutzen Sie einen günstigen Stromtarif.
- Installieren Sie zusätzlich eine Fotovoltaik-Anlage, die den Strom für den Zündvorgang, den automatischen Betrieb des Thermostats und des Nachschubreglers liefert.
- Beobachten Sie die Preise für Holzpellets. Kaufen Sie bereits im Sommer Holzpellets, also außerhalb der Heizsaison.
- Durch eine Sammelbestellung erhalten Sie unter Umständen einen Mengenrabatt. Dadurch sinken die Heizkosten ebenfalls.
- Achten Sie auf eine gute Qualität der Pellets. Dadurch heizt das System effizienter.
Über den Heizspiegel 2023
Für den Heizspiegel 2023 hat die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online über 250.000 Energierechnungen und Heizkostenabrechnungen analysiert und ausgewertet. Der Heizspiegel entsteht in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und dem Deutschen Mieterbund e. V.