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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Energie im Alltag So hoch sind die Energiekosten für einen Kaffee

Die Preise für ein Pfund Kaffee oder eine Tiefkühlpizza sind den meisten Menschen bekannt. Aber wissen Sie auch, wie viel Stromkosten unsere alltäglichen Geräte produzieren?
Inhaltsverzeichnis
Der Fernseher läuft, obwohl Sie gar nicht im Raum sind? Der Backofen heizt seit 20 Minuten vor, doch vor lauter anderer kleiner Ablenkungen haben Sie ihn ganz vergessen? Und dass der Kaffeevollautomat so lange läuft, bis Sie sich einen Nachmittagskaffee gönnen, ist für Sie auch vollkommen normal? Vielleicht überdenken Sie nach den folgenden Rechenbeispielen die eine oder andere Angewohnheit.
Info
Für den Kostenvergleich nehmen wir einen Energiepreis in Höhe von 32 Cent/kWh als Grundlage.
Der Kaffee
Je leistungsstärker die Kaffeemaschine ist, desto höher ist ihr Energieverbrauch. Es kommt dabei auf die Art des Gerätes, der Wassererhitzung und Kaffeezubereitung an. Laut einer Schweizer Studie des Labors S.A.L.T. im Auftrag des WWF Schweiz und der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich ist die Kaffeezubereitung mit dem Wasserkocher (25 kWh/Jahr, entspricht 0,068 kWh/Tasse) am energiesparendsten, gefolgt von der Filterkaffeemaschine (33 kWh/Jahr, entspricht 0,09 kWh/Tasse), der Kapselmaschine (35 kWh/Jahr, entspricht 0,096 kWh/Tasse) und dem Vollautomaten (39 kWh/Jahr, entspricht 0,107 kWh/Tasse). Die Zubereitung auf dem Herd (Glaskeramik) mit einer Mokkakanne verbraucht mit am meisten Strom (92 kWh/Jahr, entspricht 0,25 kWh/Tasse).
Info
Es wurde nur der Energieverbrauch für die Kaffeezubereitung berücksichtigt. Die Warmhaltefunktion – beispielsweise von Filterkaffeemaschinen – wurde nicht einbezogen.
Somit ergeben sich als Energiekosten für die tägliche Kaffeezubereitung:
- mit dem Wasserkocher: 2,18 Cent pro Tasse
- mit der Filterkaffeemaschine: 2,88 Cent pro Tasse
- mit der Kapselmaschine: 3,01 Cent pro Tasse
- mit dem Kaffeevollautomaten: 3,42 Cent pro Tasse
- mit der Mokkakanne: 8 Cent pro Tasse
Der Fernseher
Der Stromverbrauch eines Fernsehers ist abhängig von seiner Größe und der Bildschirmtechnologie. Laut dem Vergleichsportal Verivox verbraucht ein "halbwegs moderner" Fernseher mit 42 Zoll – das entspricht einer Bildschirmdiagonale von 107 Zentimetern – etwa 100 Watt pro Stunde. Ein Film dauert inzwischen bis zu 120 Minuten. Für die Beispielrechnung bedeutet dies, dass ein Film mit etwa 6,4 Cent zu Buche schlägt.
Bei einem größeren Fernseher – beispielsweise einem 65-Zoll-Modell mit QLED – werden etwa 344 Watt verbraucht. Für einen Film fallen dann Energiekosten in Höhe von etwa 22 Cent an.
Das Staubsaugen
Auch wenn die Wattzahl allein nicht entscheidend für die Reinigungsleistung ist: Damit Staubsauger den Schmutz vollständig entfernen können, müssen sie leistungsstark sein. Laut der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e. V. und der Stiftung Warentest liegt die Leistungsaufnahme der meisten Geräte bei 1.600 Watt.
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Um den Stromverbrauch eines Staubsaugers zu berechnen, gehen die Experten davon aus, dass es eine Stunde dauert, eine 87 Quadratmeter große Wohnung zu saugen. Der Einsatz des Staubsaugers würde in diesem Fall 51,2 Cent kosten.
Was bringen energiesparende Geräte?
Zwar können energiesparende, moderne Geräte die Verbrauchskosten etwas senken. Allerdings nur, wenn sie richtig verwendet werden. Das bedeutet: Lassen Sie den Fernseher nicht laufen, wenn Sie nicht im Raum sind. Schalten Sie das Licht aus, wenn Sie es nicht benötigen und kochen Sie nur so viel Wasser mit dem Wasserkocher, wie Sie auch tatsächlich verwenden möchten. Dies rät Energieexpertin Gerhild Loer von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) e. V. im Gespräch mit t-online.
- Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) e. V.
- Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e. V.
- S.A.L.T. "Energieeffizienz von Kochmethoden"
- Süddeutsche Zeitung: "Dem Cent nachgeschaut"
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
- co2online: Stromverbrauch beim Staubsauger