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Stromfresser im Haushalt finden und drosseln


Nicht nur Standby-Funktionen
Das sind die heimlichen Stromfresser im Haushalt

Von dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 05.01.2023Lesedauer: 6 Min.
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Sparpotenzial: Diese Stromfresser lauern im Haushalt. (Quelle: Bitprojects)
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In jedem Haushalt gibt es Stromfresser, die völlig unnötig teure Energie verbrauchen. Ohne auf irgendeinen Komfort verzichten zu müssen, können Verbraucher Strom und damit Geld sparen, indem sie Stromfresser im Haushalt ermitteln und abschalten beziehungsweise drosseln.

Welche Geräte wirklich ständig Energie verbrauchen, ist nur wenigen Verbrauchern bewusst. Neben gewohnten Komfortprodukten, wie beispielsweise dem Handtuchtrockner, der auch im Sommer genutzt wird, sind es beispielsweise alltägliche Geräte: Oft heizen elektrische Boiler sich Tag und Nacht auf die eingestellte Temperatur auf, obwohl nur morgens und abends warmes Wasser benötigt wird. Sie laufen dann häufig im Dauerbetrieb – dass sie viel Strom verbrauchen, wird dann schnell vergessen.

Wo die größten Stromfresser im Haushalt lauern und bei welchen Geräten das meiste Sparpotenzial vorhanden ist, sehen Sie oben im Video.

Kühlschrank bietet hohes Sparpotenzial

Es bringt schon viel, die Einstellungen der Geräte ab und zu zu überprüfen. Wählen Sie beispielsweise bei Ihrem Kühlschrank eine andere Temperatur. Von Werk aus ist diese häufig zu niedrig eingestellt. Das sei unnötig, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Das wird nach dem Kauf oft nicht verändert. Dabei müssen im Kühlschrank keine null Grad herrschen, sieben bis acht Grad sind völlig ausreichend – und energiesparender.

Tipp
Passen Sie die Kühlschranktemperatur auch entsprechend der Jahreszeit an. Im Sommer sollte die Temperatur etwas niedriger sein.

Da Kühlschränke rund um die Uhr Strom verbrauchen, ist hier auch das Sparpotenzial besonders groß. Dabei helfen auch schon kleine Änderungen der eigenen Gewohnheiten:

  • Stellen Sie keine warmen Lebensmittel in den Kühlschrank. Kommen etwa Butter, Käse und Wurst nach einem ausgiebigen Frühstück erst nach 45 Minuten zurück in einen Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A++, steigt sein Verbrauch an dem Tag um elf Prozent, so eine Auswertung der Stiftung Warentest.
  • Lassen Sie Essensreste ausreichend abkühlen. Im Prüflabor brauchte das Testgerät zum Herunterkühlen einer 50 Grad heißen Suppe 14 Prozent mehr Strom als für eine zimmerwarme Suppe.
  • Lassen Sie die Kühlschranktür nur so kurz wie nötig geöffnet.

Tipp
Stellen Sie heiße Lebensmittel im Winter zum Abkühlen nach draußen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen. Das spart ebenfalls Energiekosten.

Wäscheleine anstatt Wäschetrockner

Richtig viel Strom und damit Geld lässt sich sparen, wenn die Wäsche nicht im Wäschetrockner, sondern an der frischen Luft getrocknet wird. Wer nicht auf den technischen Helfer verzichten kann oder will, sollte einen Kondenstrockner mit Wärmepumpe verwenden. Der ist in der Anschaffung zwar meist deutlich teurer, verbraucht aber auch nur rund halb so viel Strom wie ein herkömmlicher Trockner. Das macht sich im Laufe seiner Lebensdauer fast immer bezahlt, wie eine Berechnung der Stiftung Warentest zeigt. Doch egal wie effizient ein Wäschetrockner auch arbeitet: Das Trocknen der Wäsche an der Luft ist völlig umsonst.

Handwäsche nicht besser als Geschirrspüler

Aber nicht immer ist Handarbeit die sparsamste Variante. Die Geschirrspülmaschine nimmt den Bewohnern nicht nur den lästigen Abwasch ab, sie ist auch energieeffizienter. Die sparsamsten Geräte erledigen im Automatikprogramm den Abwasch für circa 30 Cent, im Sparprogramm kommen gute Modelle sogar nur auf 25 Cent. Dieselbe Menge Geschirr mit der Hand zu spülen, kostet durchschnittlich 40 Cent – wenn das Wasser mit Strom erwärmt wurde.

Für Wäschetrockner, Wasch- und Spülmaschine gleichermaßen gilt, dass man sie immer voll auslasten sollte.

Trotz effizienter Geräte kein geringerer Stromverbrauch

Bisher hatte die sogenannte Weiße Ware, also Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen und Trockner zusammen mit der Beleuchtung stets den Löwenanteil am Stromverbrauch in privaten Haushalten, doch mittlerweile hat die Computer- und Unterhaltungstechnik stark aufgeholt. Sie macht mittlerweile ein Fünftel des Gesamtverbrauchs aus. Viele Familien wundern sich, dass ihr Stromverbrauch weiterhin so hoch oder sogar höher als früher ist, obwohl sie sich neue sparsame Kühlschränke, Waschmaschinen und Fernseher angeschafft sowie alle Glühbirnen verbannt und durch Energiesparlampen oder LED ersetzt haben.

Ein Grund ist, dass Neuanschaffungen nicht unbedingt weniger Energie verbrauchen. Denn viele kaufen bei neuen und sparsamen Geräten nicht nur sparsamere Produkte, sondern auch welche, die zugleich schöner und größer sind. Das ist oft ein Nullsummenspiel. Wenn Sie also Ihren alten Röhrenfernseher ausmustern, kann der teilweise ebenso viel verbrauchen, wie der LED-Fernseher – vor allem da letzterer sich stets im Standby-Modus befindet.

Wann man Stromfresser austauschen sollte

Besonders fatal ist es, wenn neue Technik angeschafft, die alte aber nicht entsorgt, sondern als Zweitgerät weiter verwendet wird. Das ist häufig bei Kühlschränken der Fall. Die neue, energiesparende Version wird in der Küche benutzt, der alte Stromschlucker wird als Ersatz weiterhin im Keller betrieben.

Ohnehin ist der Austausch alter jedoch voll funktionstüchtiger Geräte zumindest unter ökologischen Gesichtspunkten nicht unkritisch. "Auch wenn man damit Geld sparen kann und die Anschaffung – je nach Nutzung – möglicherweise nach einigen Jahren wieder raushat, sollten doch die Umweltkosten für die Herstellung eines neuen Gerätes mit einbezogen werden", sagt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Austauschen sollte man alte Geräte am besten erst dann, wenn sie einen nicht zu reparierenden Schaden haben.

Energieeffizienzklassen geben Auskunft über Stromverbrauch von Neugeräten

Steht ein Neukauf an, sollte man sich dann aber in jedem Fall für Geräte mit einer möglichst hohen Energieeffizienzklasse entscheiden. Allerdings werden auch die Energielabel immer wieder kritisiert. Die Stiftung Warentest moniert beispielsweise, dass die Label für unterschiedliche Produktgruppen nicht einheitlich sind.

Ladegeräte und Standby-Funktionen als heimliche Stromfresser

Vielfach unbemerkt ins Geld gehen übrigens auch Ladegeräte für Smartphones und Handys, die häufig rund um die Uhr in der Steckdose stecken – ohne dass ein Mobiltelefon geladen wird. Dass sie Energie verbrauchen, erkennen Sie daran, dass die Netzstecker sehr warm sind. Hier gilt ebenso wie für die Ladegeräte von Fotoapparaten, elektrischen Zahnbürsten, Rasierern und allen anderen Geräten: Ausstecken, sobald der Akku voll aufgeladen ist.

Vor allem bei älteren Geräten fällt auch der Standby-Betrieb auf Dauer ins Gewicht. So kann die Stereoanlage teilweise bis zu 20 Euro an Energiekosten pro Jahr verursachen. Viele alte Geräte ziehen mehr als zehn Watt im Stand-by-Betrieb. Die Grenzen hierfür sind inzwischen wesentlich geringer.

Strom sparen bei Computern und smarter Haustechnik

Oft ist es möglich, an den Geräten einen energiesparenden Modus einzustellen oder Funktionen zu deaktivieren, die man nicht benötigt. Ein Notebook im Akkubetrieb wird oft automatisch auf die Stromsparfunktion umgestellt. Router und Setup-Boxen sind meist auf Dauerbetrieb eingestellt und verbrauchen ständig Strom. Hier lohnt es sich, eine Nutzungszeit zu programmieren, damit sie zum Beispiel nachts nicht laufen oder während Sie auf der Arbeit sind. Allerdings muss der Verbraucher prüfen, ob die Geräte das mitmachen. Jedoch sind nicht alle Geräte für den getimten Stromentzug geeignet. Einige müssen nach jedem Ausschalten neu programmiert werden. Beim Smartphone lassen sich Funktionen wie GPS, Bluetooth oder die Internetverbindung abschalten, wenn man sie nicht braucht.

Smarte Haushaltsgeräte, die untereinander vernetzt sind und sich über das Smartphone ansteuern lassen, sind bereits in vielen Haushalten vorhanden. Sie sind wie kleine Computer anzusehen, die ununterbrochen mit dem WLAN verbunden sind, kommunizieren und somit Strom verbrauchen. Aber auch sie können oft so programmiert werden, dass sie nur aktiv sind, wenn es notwendig ist.

Die größten Stromfresser im Haushalt auf einen Blick

  • Fernseher: Besonders Modelle mit einer großen Bilddiagonalen verbrauchen viel Energie. Ein Plasmafernseher mit einer Bilddiagonalen von 100 Zentimetern schlägt beispielsweise mit zehn Cent pro Stunde zu Buche. Ein LCD-Modell verbraucht 1,5 Cent in derselben Zeit. Aber auch im Standby-Modus verbrauchen sie Energie. Das kann bis zu 36 Euro an Energiekosten im Jahr verursachen.
  • Waschmaschine: Ein Waschgang kostet etwa 36 Cent. Besonders, wenn Sie das 60- oder 90-Grad-Programm verwenden. Reduzieren Sie die Waschtemperatur auf 30 oder 40 Grad. Die Kleidung wird dann oftmals genauso gut sauber, wie Tests zeigen.
  • Geschirrspüler: Auch wenn es teurer ist, das Geschirr per Hand zu spülen, können Geschirrspüler auch hohe Kosten verursachen. Beispielsweise, wenn sie falsch oder nicht vollständig befüllt wurden. Auch hier kann die Wahl eines Spülprogramms mit einer niedrigeren Wassertemperatur Energiekosten sparen.
  • Beleuchtung: Auch wenn LED und Energiesparlampen als stromsparend gelten, sollten sie nicht ununterbrochen eingeschaltet bleiben. Benutzen Sie Licht nur, wenn Sie es auch wirklich benötigen. Achten Sie auch darauf, dass die Leuchtmittel nicht heiß werden. Das weist ebenfalls auf einen hohen Energieverbrauch hin.
  • Gefrierschrank: Besonders alte Modelle sind Stromfresser. Sie kühlen oft nicht energieeffizient. Zudem kann es durch die häufige Nutzung auch zum Verschleiß der Teile kommen: Dichtungen halten die Kälte im Schrankinneren nicht mehr all zu gut, weshalb der Gefrierschrank noch mehr kühlen muss, um die Temperatur zu halten. Auch sind viele alte Modelle schlecht isoliert.
  • Elektrischer Herd: Kochen verbraucht Energie. Wenn Sie jedoch gutes Kochgeschirr verwenden und die Restwärme benutzen, können Sie auch bei diesem Haushaltsgerät Strom und somit Geld sparen.
  • Alte Heizungspumpe: Vor allem alte Heizungssysteme arbeiten nicht energieeffizient. Sie können Ihre Stromrechnung verringern, indem Sie Ihre Heizungsanlage modernisieren oder austauschen lassen. Hierfür gibt es zusätzlich Förderprogramme, die Ihr Vorhaben finanziell unterstützen.

Stromfresser entlarven

Um Ihren Stromverbrauch einzudämmen, sollten Sie energiezehrende Geräte entlarven. Das gelingt am besten mit einem Strommessgerät. Dieses wird zwischen Steckdose und Gerät gesteckt. Wichtig ist, dass Sie den Stromverbrauch über einen längeren Zeitraum messen. Am besten eignet sich sogar eine Woche, da Sie an unterschiedlichen Tagen die Geräte verschieden intensiv nutzen und somit der Stromverbrauch stark schwanken kann. Notieren Sie dann täglich zur gleichen Uhrzeit den angezeigten Wert.

Setzen Sie sich vor Neuanschaffungen auch zwingend mit dem Energieverbrauch des neuen Produktes auseinander und vergleichen Sie diesen mit dem des alten Gerätes.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Verivox
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