t-online testet Kochendes Wasser gegen Moos: Hilft es?

Moos kann Gehwege rutschig machen und Fugen beschädigen. Ein Langzeittest zeigt, ob kochendes Wasser einfache Abhilfe schaffen kann und welche Vor- oder Nachteile bestehen.
Wer Moos auf Steinplatten oder Pflastersteinen loswerden will, greift entweder zu teuren Spezialreinigern und Moosvernichtern oder zu Fugenbürste und Fugenmesser. Und auch der Hochdruckreiniger ist eine beliebte Option – die allerdings nicht für jede Oberfläche geeignet ist.
Doch es geht auch einfacher – und günstiger: kochendes Wasser. Wir haben den Trick getestet und nennen Ihnen Vor- und Nachteile.
Warum sollten Sie Moos entfernen?
Moos auf dem Gehweg, zwischen Pflastersteinen oder auf der Terrasse stört nicht nur optisch. Es kann auch zur echten Gesundheitsgefahr werden: Ist das Moos feucht, besteht Rutschgefahr. Außerdem kann das Wurzelwerk das Fugenmaterial angreifen und die Abdichtung beschädigen. Die Folge: poröse Wegplatten, Pflastersteine oder morsche Holzlatten.
Der Selbsttest: Moos mit heißem Wasser entfernen
Für den Test wurde eine vermooste Stelle auf Pflastersteinen ausgewählt. Diese wurde an sieben aufeinanderfolgenden Tagen jeweils mit 250 Millilitern kochendem Wasser übergossen.
Das Ergebnis nach einer Woche
Das Moos war sichtlich verbrannt. Statt eines saftigen Grüns war es nun eher braun. Nach der einwöchigen Behandlung konnte das Moos zudem mühelos abgerieben oder mit einem Handfeger entfernt werden.
Langzeiteffekt
Der Aufwand hat sich also gelohnt. Aber auch auf lange Sicht? Wir haben die Fläche nach anderthalb Monaten erneut inspiziert und geschaut, ob das Moos zurückgekehrt ist. Das Ergebnis: Die Platten waren noch immer moosfrei. Das lässt vermuten: Der Trick wirkt nicht nur kurzfristig, sondern auch nachhaltig.
Ebenso die Kosten: Für die gesamte Anwendung haben wir etwa 0,43 Euro ausgegeben (Strom: 6 Cent/Kochvorgang, Wasser: 0,13 Cent/Kochvorgang).
Kochendes Wasser: Nachteile der Moosentfernung
Der genial einfache Trick hat allerdings auch ein paar Nachteile. So funktioniert er zwar auf unempfindlichen Oberflächen – etwa robusten Steinplatten oder Betonpflaster. Empfindlichere Materialien wie Naturstein oder Holz könnten durch die Hitze aber Risse bekommen. Wer sich unsicher ist, testet lieber erst an einer kleinen Ecke, wie sich der Bodenbelag verhält.
Zwei weitere Nachteile: Der Trick kann für einige etwas umständlich sein. Denn das Wasser sollte möglichst direkt nach dem Aufkochen über die bewucherte Stelle gegossen werden. Einige können das als stressig empfinden.
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Zudem eignet sich der Trick eher für kleinere Ecken. Denn das Fassungsvermögen eines Wasserkochers liegt durchschnittlich bei 1,5 Litern. Wer größere Flächen behandeln möchte, sollte demnach das Wasser in einem großen Kochtopf erhitzen.
Fazit: Günstig, natürlich und erstaunlich effektiv
Wer keine Lust auf Chemie oder Fugenbrüsten hat und kleine vermooste Stellen auf Steinplatten oder Gehwegen loswerden will, ist mit kochendem Wasser gut beraten. Der Trick kostet wenig, wirkt schnell und zeigt auch nach Wochen noch Wirkung.
- Eigene Recherche