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Coca-Cola: Trump will Zuckeränderung – Konzern widersetzt sich


US-Präsident fordert neue Rezeptur
Coca-Cola bügelt Trumps Zuckerwunsch ab

Von t-online
18.07.2025 - 00:24 UhrLesedauer: 3 Min.
Donald Trump trinkt am liebsten Diät-Cola – dennoch setzt er sich für eine neue Zuckerrezeptur ein.Vergrößern des Bildes
Donald Trump trinkt am liebsten Diät-Cola – dennoch setzt er sich für eine neue Zuckerrezeptur ein. (Quelle: Anna Moneymaker/Getty images)
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In den USA wird Coca-Cola mit Maissirup gesüßt. US-Präsident Trump kündigt dafür eine Änderung an. Der Konzern reagiert.

Coca-Cola hat am Donnerstag bekräftigt, auch künftig Maissirup in US-Getränken zu verwenden, nachdem Präsident Donald Trump tags zuvor auf seinem Social-Media-Kanal behauptet hatte, er habe den Konzern zu Rohrzucker überredet.

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Trump hatte am Donnerstag auf seiner Plattform Truth Social angekündigt, dass Coca-Cola zugestimmt habe, echten Rohrzucker in seinen Produkten einzusetzen. Dies sei "ein sehr guter Schritt". Zahlreiche Unterstützer feierten seinen Beitrag.

Vom Coca-Cola-Konzern hieß es lediglich, man schätze Trumps "Enthusiasmus" für die Marke – und dass es "mehr Details zu neuen innovativen Angeboten innerhalb der Coca-Cola-Produktpalette" bald geben werde. Der Maissirup wird unter anderem von Trumps Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. als ungesund kritisiert.

Coca-Cola: "Maissirup ist sicher"

Einen Tag später folgt jetzt eine ausführliche Stellungnahme des Konzerns: Maissirup sei sicher, liefere ähnlich viele Kalorien wie Haushaltszucker und werde vom Körper vergleichbar verarbeitet, heißt es in einem Beitrag des Konzerns auf X.

Die American Medical Association, die größte Standesvertretung der Ärzte in den Vereinigten Staaten, habe bestätigt, der Sirup trage "nicht stärker zu Fettleibigkeit bei als andere Zuckerarten". "Bitte seien Sie versichert, dass Coca-Cola-Getränke keine schädlichen Substanzen enthalten", erklärte das Unternehmen.

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Kritik an Maissirup

Kritiker der Ankündigung des Präsidenten verweisen auf Importzölle und mögliche Preissteigerungen für den 285-Milliarden-Dollar-Softdrinkmarkt. Die Verwendung von Maissirup als Süßungsmittel explodierte förmlich in den 70er Jahren in den USA – Grund waren staatliche Subventionen für Maisfarmer und hohe Einfuhrzölle auf Rohrzucker. Der Mittlere Westen der USA, der sogenannte Mais-Gürtel, ist eine Hochburg von Trump-Unterstützern. Der Sirup ist günstiger, süßer und länger haltbar als andere Zuckerarten. Politisch ist die Parteinahme Trumps für Rohrzucker also verwunderlich.

Auch gesundheitlich spricht wissenschaftlichen Studien zufolge nichts für Rohrzucker. Sowohl Maissirup als auch Saccharose (Rohrzucker) bestehen aus Fruktose und Glukose. Sie unterscheiden sich zwar strukturell: Der Sirup enthält freie (ungebundene) Fruktose und Glukose in unterschiedlichen Verhältnissen – 55 zu 45 in Softdrinks. In Saccharose wie Rohrzucker sind beide Zucker chemisch miteinander verbunden. Eine Überprüfung klinischer Studien aus dem Jahr 2022 ergab aber keine signifikanten Unterschiede zwischen Maissirup und Saccharose in Bezug auf Gewichtszunahme oder Herzgesundheit.

Der einzige bemerkenswerte Unterschied war demnach ein Anstieg eines Entzündungsmarkers bei Menschen, die Maissirup konsumierten. Insgesamt scheinen beide Zucker bei gleichem Kaloriengehalt ähnliche Auswirkungen zu haben. In Deutschland stammt der Zucker in der Cola-Cola nach Angaben des Unternehmens zu 98 Prozent aus Zuckerrüben von heimischen Feldern.

Die Aktie eines großen Produzenten des Maissirups mit hohem Fruktosegehalt, der Archer-Daniels-Midland Company, fiel zum Start in den US-Handel am Donnerstag um knapp ein Prozent.

Auch ein Branchenverband der maisverarbeitenden Industrie kritisierte Trumps Ankündigung. Es ergebe keinen Sinn, den Sirup durch Rohrzucker zu ersetzen, argumentierte Verbandschef John Bode. Denn dies habe keinen Ernährungsvorteil – werde aber Tausende US-Jobs kosten, die Einkünfte der Agrarbetriebe drücken und die Einfuhren von ausländischem Zucker erhöhen, warnte er.

Trump hat einen Cola-Knopf im Oval Office

In den USA wird Coca-Cola aus Mexiko, die mit Rohrzucker hergestellt wird, oft zu einem höheren Preis verkauft; sie wird wegen ihres "natürlicheren" Geschmacks geschätzt.

Trumps Lieblingsgetränk aus dem Hause Coca-Cola ist zuckerfreie Diät-Cola, die mit Aspartam gesüßt ist. Dennoch schrieb er bei Truth Social, alle würden erkennen, dass Coca-Cola mit Zucker aus Zuckerrohr "einfach besser" sei. Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus hatte der Präsident auf dem Schreibtisch im Oval Office wieder einen Knopf installieren lassen, mit dem er sich, ganz unkompliziert, jederzeit eine Diet Coke bestellen kann. Zum Jahreswechsel hatte Coca-Cola-Chef James Quincey Trump zudem eine personalisierte Diet-Coke-Flasche überreicht.

Verwendete Quellen

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