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Akelei aussÀen: Wann ist der beste Zeitpunkt?
Im Mittelalter zÀhlte sie zu den wichtigsten Heilpflanzen, heute ist sie als dekorative Gartenblume beliebt: die Akelei. Das sollten Sie bei Standort, Aussaat und Pflege beachten.
Als Wildform wĂ€chst sie gern auf Bergwiesen, in LaubwĂ€ldern und an WaldrĂ€ndern. Im Garten ist die bienenfreundliche Akelei (Aquilegia) mit ihren zart geformten BlĂŒten eine der ersten höheren Stauden, die im Gartenjahr ihre Pracht zeigen.
Bekannt ist die Akelei aufgrund ihrer ungewöhnlichen BlĂŒtenform auch als Narrenkappe, Zigeunerglocke, Elfenhandschuh, Taubenblume oder Venuswagen. Letzterer Name geht darauf zurĂŒck, dass man sie im Mittelalter als Aphrodisiakum nutzte. Sie hatte also eine liebesfördernde Wirkung. Zudem wurde der Akelei Heilwirkung zugeschrieben und sie wurde bei verschiedenen inneren Erkrankungen als Heilkraut eingesetzt.
Standort: Vollsonnig bis halbschattig
Die Akelei stellt keine besonderen AnsprĂŒche an Standort und Pflege. Vielmehr lebt sie asketisch und breitet sich aus, wo es ihr gefĂ€llt. Das kann zum Beispiel im Halbschatten sein.
- Blumen und GemĂŒse: Pflanzen fĂŒr ein schattiges PlĂ€tzchen
Im Schutz von höheren Stauden wÀchst die Akelei aber auch an vollsonnigen Standorten. Findet sie keinen anderen Platz, siedelt sie sich auch in mageren Fugen und Mauerritzen an.
AussÀen: Bis Juni möglich
Die Akelei bildet ihren Samen nach dem VerblĂŒhen in sogenannten BalgfrĂŒchten aus. Wenn Sie die Staude im nĂ€chsten Jahr aussĂ€en wollen, können Sie die Samen sammeln, luftdicht lagern und im FrĂŒhjahr verwenden.
Die Erstaussaat von Akelei ist ab April bis Juni möglich. Von Februar bis MĂ€rz können Sie die Pflanzen bereits auf einer sonnig-warmen Fensterbank vorziehen und ab April ins Freie setzen. Auf die BlĂŒte mĂŒssen Sie aber bis zum nĂ€chsten Jahr warten. Der Grund: Die Akelei gehört zu den mehrjĂ€hrigen Pflanzen â und blĂŒht deshalb erst im zweiten Jahr erstmalig.
Info
Da sich die Akelei durch Selbstaussaat vermehrt, reicht es, die Pflanze nur einmal auszusÀen.
BlĂŒtezeit: Von Mai bis Juli
Die BlĂŒtezeit der Akelei ist von Mai bis Juli. Die BlĂŒtenfarben reichen von WeiĂ, Rosa, Lila, Blau ĂŒber Gelb und Orange bis hin zu einem dunklen Bordeauxrot. Beliebt sind â wie bei vielen anderen Pflanzenarten â auch die gefĂŒllten BlĂŒten. Dabei sollten aber die einfachen BlĂŒten im Hinblick auf deren ökologischen Nutzen fĂŒr Bienen und Schmetterlinge keinesfalls vergessen werden.
Zweite BlĂŒte durch RĂŒckschnitt
Durch die Selbstaussaat ergeben sich zudem neue Kreuzungen mit neuen Farben an neuen Stellen im Garten. Sind Kreuzungen nicht erwĂŒnscht, sollten Sie verwelkte BlĂŒtenstĂ€nde abschneiden. Das ist gerade dann ratsam, wenn Sie besondere Farben und ausgesuchte Sorten im Garten kultivieren, die Sie erhalten möchten. Das Abschneiden verwelkter BlĂŒten empfiehlt sich zudem, wenn sich die Akelei nicht zu stark aussĂ€en sollte.
Unser Tipp
Wenn Sie nach der BlĂŒte im Mai bis Juli die verwelkten BlĂŒtenstĂ€nde der Akelei sofort abschneiden, können Sie sich im FrĂŒhherbst ĂŒber einen zweiten BlĂŒtenteppich freuen.
Bienenfreundliche Akelei-Sorten
Neben den Wildformen gibt es verschiedene Zuchtformen der Akelei, die gern in GĂ€rten angepflanzt werden.
Akelei 'Yellow Queen' (Aquilegia chrysantha)
Die auch als Gold-Akelei bekannte Sorte wird etwa 60 Zentimeter hoch und liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die blassgelben, langgespornten, einfachen BlĂŒten erreichen eine GröĂe von sieben bis zehn Zentimetern und schweben an langen Stielen ĂŒber dem Beet. Sie blĂŒhen von Mai bis Juni.
Akelei 'William Guiness' (Aquilegia vulgaris)
Sie ist auch unter dem Namen Gemeine Akelei bekannt â kein Wunder, stammt sie doch von der heimischen Wild-Akelei (Aquilegia vulgaris) ab. Auch diese Sorte hat einfache, bienenfreundliche BlĂŒten, die durch ihre Zweifarbigkeit zudem edel wirken: Sie sind schwarzpurpur und haben eine weiĂe Mitte. Die Purpur-Akelei, ein weiterer Name, erreicht eine Höhe von 60 Zentimetern und blĂŒht je nach Standort und Witterung von Mai bis Juli.
Akelei 'Ministar' (Aquilegia flabellata)
Auch die niedrigwachsende Sorte 'Ministar' (Aquilegia flabellata) hat zweifarbige, blau-weiĂe BlĂŒten, die sich von Mai bis Juni zeigen. Die Staude bildet ein dichtes Kissen und ist mit nur etwa 20 Zentimeter Höhe auch fĂŒr kleinere GĂ€rten und Terrassen geeignet. Sie ist bis minus 15 Grad frosthart. Steht sie auf Terrassen oder Balkonen, dauert die BlĂŒhphase nicht so lange wie ausgepflanzt im Beet.
Gartenakelei (Aquilegia caerulea)
Die aus Nordamerika stammende Gartenakelei ist auch als Langspornige Akelei bekannt. Sie gehört wie alle anderen Arten und Sorten zur Familie der HahnenfuĂgewĂ€chse. Zwischen Mai und Juni zeigt sie ihre blau-weiĂen BlĂŒten. Im Vergleich zu anderen Akelei-Sorten wĂ€chst die Gartenakelei sehr hoch: Sie kann bis zu 80 Zentimeter erreichen. FĂŒr die kalte Jahreszeit benötigt die winterharte Staude keinen besonderen Schutz.
DĂŒngen: Kompost oder Laubmulch
Trotz einer guten AnpassungsfĂ€higkeit sollten HobbygĂ€rtner im Idealfall stets fĂŒr eine gute NĂ€hrstoffzufuhr sorgen, zum Beispiel mit Kompost oder Laubmulch. Das hĂ€lt ihre Wurzeln ausreichend feucht. StaunĂ€sse sollte allerdings vermieden werden. Ansonsten braucht die Akelei keine speziellen DĂŒnger.
Krankheiten und SchÀdlinge
Mit Krankheiten und SchĂ€dlingen hat die Akelei wenig zu kĂ€mpfen. Allerdings kann sie von Echtem Mehltau befallen werden. Das ist dann ein Zeichen von Wasserstress. Der Grund: Die Pflanze stand in diesem Fall zu trocken oder zu heiĂ. Ist die Akelei von Raupen befallen, sollten die befallenen Pflanzenteile umgehend abgeschnitten werden.
Verwendung: Stauden als Beetpartner
Gute Begleiter fĂŒr die Akelei in der Rabatte sind Rosen, aber auch StrĂ€ucher und Sommer- sowie Herbststauden, zum Beispiel
Das Besondere: WĂ€hrend alle anderen Stauden noch im Wachstum stecken, ist die Akelei mit ihren nickenden BlĂŒtenköpfen schon ein Hingucker in Beet und Rabatte.
Unser Tipp
Die Akelei sollte nicht flĂ€chig, sondern punktuell gepflanzt werden. Das ergibt in Kombination mit anderen Gartenblumen ein stimmiges Pflanzbild. Ein weiterer Vorteil: Nach der BlĂŒte von Mai bis Juli entstehen so keine zu groĂen LeerrĂ€ume im Beet.
Ist Akelei giftig?
Beim Umgang mit der Akelei sollten Sie vorsichtig sein, denn wie viele Pflanzen aus der Familie der HahnenfuĂgewĂ€chse ist sie schwach giftig. Dabei enthalten alle Pflanzenteile Giftstoffe, besonders aber der Samen, der zwischen Juli und August reift. Auch im Hautkontakt können Symptome wie Hautreizungen, Rötungen und Blasen auftreten. Deshalb ist es ratsam, beim Schneiden der Akelei Gartenhandschuhe zu tragen.
Pflanzen-Steckbrief
Akelei (Aquilegia) | |
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Standort | vollsonnig bis halbschattig |
Boden | mĂ€Ăig feucht bis feucht |
DĂŒngen | mit Kompost oder Laubmulch |
GieĂen | normal, keine StaunĂ€sse |
BlĂŒtezeit | Mai bis Juli (sortenabhĂ€ngig), auch im Herbst |
Krankheit | Echter Mehltau |
Besonderheiten | mehrjĂ€hrig, blĂŒht erst im zweiten Jahr; schwach giftig in allen Pflanzenteilen |