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Grüner Daumen: Sieben Gartenmythen aufgedeckt


Grüner Daumen
Sieben Gartenmythen aufgedeckt und erklärt


Aktualisiert am 02.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Eine junge Frau gießt PflanzenVergrößern des Bildes
Lieber zu viel oder zu wenig gießen? (Quelle: David Oldfield/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Hobbygärtner haben ihre eigenen Regeln. Doch bei vielen Tipps und Tricks handelt es sich um Gartenmythen, die sich seit Jahren hartnäckig halten. Oder sind sie doch wahr?

Mythos 1: Wenn Forsythien blühen, sind Rosen schnittreif

Forsythien blühen im sogenannten Erstfrühling, also zu Beginn des phänologischen Frühlings, der von der Witterung und somit der Natur abhängig ist. Die Forsythienblüte ist somit ein sicheres Zeichen, dass die harte, Winterzeit vorbei ist und kein starker Frost mehr droht.

Da Rosen besonders nach dem Schnitt sehr anfällig sind, ist dies nun der richtige Zeitpunkt für den Rosenschnitt. Ein Rückschnitt im Herbst könnte zu Frostschäden an den Rosen führen und die Pflanze würde im Frühjahr nicht mehr austreiben.

Mythos 2: Lieber zu viel als zu wenig gießen

Viel hilft nicht immer viel, denn bei zu viel Wasser können auch Pflanzen ertrinken. Das Gießwasser verdrängt die Bodenluft, wodurch essenzielle Organismen in der Erde sterben. Darüber hinaus verhindert zu viel Wasser, dass die Wurzeln trocknen können – durch die ständige Feuchtigkeit beginnen sie sowie die Oberfläche zu schimmeln.

Durch die Daumenprobe erkennen Sie, ob Ihre Pflanzen Feuchtigkeit benötigen. Stecken Sie hierzu Ihren Daumen etwa drei bis fünf Zentimeter tief in die Erde. Ist hier noch ausreichend Feuchtigkeit, müssen die Pflanzen nicht gegossen werden.

Mythos 3: Der algenfreie Gartenteich

Kaum steht Gewässer im Freien, bilden sich Algen. Dies gilt für den Gartenteich ebenso wie für den Badeteich oder die Regentonne. Dass sich diese kleinen Wasserpflanzen in jedem offenen Gewässer bilden, lässt sich nicht verhindern: Die Pflanzenpartikel befinden sich in der Luft, sind also allgegenwärtig.

Algen sind zwar störend und hartnäckig, allerdings erfüllen sie auch einen wichtigen Zweck: Sie sind die Nahrung für viele weitere, nützliche Organismen im Wasser, die für einen ausgeglichen pH-Wert im Nass sorgen. Wichtig ist es daher für Hobbygärtner und Co, die Algenpopulation zu kontrollieren und nicht, sie vollständig zu bekämpfen.

Mythos 4: Verwelkte Blumen umgehend entfernen

Sind früh blühende Zwiebelblumen wie Krokusse, Narzissen und Co verwelkt, werden sie häufig umgehend von Hobbygärtnern entfernt, da sie sonst das Bild des gepflegten Garten stören. Möchten Sie aber, dass die Blumen im kommenden Jahr wieder neu austreiben, sollten Sie Folgendes beachten:

Damit die Blumen noch ausreichend Energie und Nährstoffe in der Zwiebel speichern können, müssen sie Fotosynthese betreiben. Hierzu benötigen die Zwiebelblumen ihre grünen Blätter. Entfernen Sie also nach der Blüte lediglich die verwelkten Pflanzenteile und nicht die gesamte Blume.

Mythos 5: Schattenrasen ist robust und saftig grün

Rasen benötigt ebenso viel Licht, wie andere Pflanzen. Zwar gibt es Sorten, die gut im Halbschatten gedeihen, dennoch ist auch hier eine Mindestmenge an Sonne nötig, damit die Gräser ihre Wurzeln ausreichend mit Nährstoffen und Energie versorgen können. Spätestens nach drei Jahren wird ein Rasen, der kaum Sonnenlicht erhält, entsprechende Symptome zeigen und mit Moos und Klee durchwachsen sein. Auch wenn Sie das Grün mit ausreichend Dünger versorgen, können Sie diese Entwicklung in Schattenlage kaum verhindern.

Mythos 6: Pflanzensamen nicht mit Erde bedecken

Ob Sie den Samen beim Einpflanzen mit Erde bedecken dürfen oder nicht, hängt vor allem von der Keimart ab. So dürfen Sie beispielsweise Lichtkeimer wie Oregano, Basilikum oder Thymian nur offen einpflanzen anstatt Sie einzugraben. Wünschen Sie dennoch etwas Halt für die Saat, drücken Sie die Samen lediglich sanft in den Boden. Möchten Sie darüber hinaus verhindern, dass Feuchtigkeit aus der Erde entweicht, können Sie die Oberfläche mit etwas Zeitungspapier abdecken. Sobald die Keimung beginnt, müssen Sie allerdings auch das Papier entfernen.

Dunkelkeimer, wie Eisenhut, Mais und Rittersporn, keimen nur in ausreichender Dunkelheit. Hier verhindert Licht sogar, dass die Samen zu keimen anfangen.

Mathos 7: Die Gartenneugestaltung ist nicht nötig

Hat ein Hobbygärtner mit Pflanzen, Gewässern und Beeten seinen Garten so gestaltet, wie er es für richtig hält, werden teilweise jahrelang nur einfache Pflegearbeiten wie Schnitt und Neusaat durchgeführt. Allerdings ist eine komplette Gartenneugestaltung nach einigen Jahren trotz des großen Aufwands sehr sinnvoll.

Der Garten ist Natur. Durch die monotone Flora wird er einseitig abgenutzt. Die Erde verliert trotz ausreichend Düngungs- und Aufbereitungsmaßnahmen an Vitalität und Kraft. Es ist daher sinnvoll, nach einem bestimmten Zyklus einzelne Pflanzenarten vollständig auszutauschen. So bringen Sie auch Abwechslung und Vielfalt in Ihren Garten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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