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Orangensaft wird weltweit knapp: Preiserhöhungen


Weltweite Vorräte schrumpfen
Orangensaft wird knapp – steigen jetzt die Preise?

Von dpa, t-online, dom

Aktualisiert am 17.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Orangensaft: Nur drei Säfte im Test schmeckten "sehr gut". Diese schnitten in den übrigen Prüfpunkten aber nicht so gut ab.Vergrößern des BildesEine Frau greift im Supermarkt nach einer Flache Orangensaft (Symbolfoto): Der Saft wird demnächst teurer werden. (Quelle: RapidEye/getty-images-bilder)
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Verbraucher müssen sich auf Preiserhöhungen bei Orangensaft einstellen. Warum ist das so? Und werden jetzt auch frische Orangen teurer?

Orangensaft ist der beliebteste Fruchtsaft der Deutschen. Im Jahr 2021 trank jeder Deutsche im Schnitt 6,9 Liter O-Saft, wie aus einer Erhebung von Statista hervorgeht. Es sieht allerdings ganz danach aus, als müssten wir uns demnächst einschränken. Denn Orangensaft ist derzeit weltweit wegen schlechter Ernten so knapp wie lange nicht mehr.

Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland müssen sich deshalb nach Einschätzung des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) in den nächsten Monaten auf Preiserhöhungen einstellen.

Schlechte Ernten in Brasilien

"In den letzten drei Jahren gab es im wichtigsten Lieferland Brasilien nur zwei kleine und eine durchschnittliche Ernte, auch die aktuelle Ernte wird nur als durchschnittlich eingestuft", sagte VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger t-online. Die schlechten Ernten lassen die Vorräte an Orangensaftkonzentrat in Brasilien schrumpfen.

An der Warenterminbörse in den USA sei Orangensaftkonzentrat derzeit um ein Mehrfaches teurer als üblich. "Die Ware ist knapp und die Rohstoffkosten steigen. Das heißt: Auch die Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass Orangensaft teurer wird", sagte Branchenkenner Heitlinger der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

"Märkte sind leergefegt"

Mit dieser Einschätzung steht Heitlinger nicht allein da. Auch der Chef des Mönchengladbacher Saftherstellers Valensina, Tino Mocken, malte im Gespräch mit dem Branchenfachblatt "Lebensmittel Zeitung" kürzlich ein düsteres Bild der Lage. Die Preise für Orangensaftkonzentrat lägen auf Rekordniveau.

Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 28 Litern Fruchtsaft und Fruchtnektar sind die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland nach Angaben des VdF Weltmeister bei Fruchtsaftkonsum, und ihr Favorit dabei war in den vergangenen Jahren stets der Orangensaft.

Schlimmer noch: Es gebe derzeit nichts zu kaufen, die Märkte seien leer gefegt, beschrieb er die Lage. Zwar habe Valensina die eigene Lieferfähigkeit für 2023 durch langfristige Verträge weitgehend gesichert. Größere Zusatzaufträge, etwa weil Wettbewerber nicht mehr liefern könnten, könne Valensina aber nicht bedienen. "Im Gesamtmarkt drohen daher im Sommer Engpässe und Lieferausfälle – und weitere Preissteigerungen", schrieb die Zeitung.

Werden auch frische Orangen teurer?

Die Orangensaftpreise schnellen nach oben, dann wird doch auch sicherlich das eigentliche Obst teurer? Nein, sagt Andreas Brügger, Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbandes, t-online. "Der Markt für Orangensaft und Orangensaftkonzentrat ist ein völlig anderer als der für frische Ware. Wir kaufen unsere Orangen entweder als Saisonware in Europa, zum Beispiel in Spanien, Italien und Griechenland – oder außerhalb der Saison in Israel und Erzeugerländern auf der Südhalbkugel."

Auch der Markt der Frischware unterliege Schwankungen und Mangelsituationen, die beträfen aber eher einzelne Produkte und könnten meist schnell ausbalanciert werden, so Brügger.

Die weltweite Orangensaftproduktion dürfte nach Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums in diesem Jahr um sieben Prozent sinken. Die Lagerbestände bei Orangensaftkonzentraten seien in Brasilien, von wo 90 Prozent der EU-Importe stammen, so niedrig wie selten zuvor.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Dr. Andreas Brügger, Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbandes e.V.
  • schriftliches Interview mit Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF)
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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