Kann man Zähne nachwachsen lassen? Forscher machen Hoffnung

Zahnverlust macht vielen zu schaffen. Doch bald könnten die Beißerchen ganz einfach wieder nachwachsen. In Japan wird daran geforscht.

Umfragen zufolge trägt jeder zweite Deutsche ab 50 Jahren eine Zahnprothese. Japanische Forscher machen nun Hoffnung, dass Zahnersatz in Zukunft vielleicht gar nicht mehr nötig sein wird.

Wie verschiedene Medien unter Berufung auf die japanische Tageszeitung "The Mainichi" berichten, arbeiten die Wissenschaftler daran, ihre bahnbrechenden Erkenntnisse aus dem Jahr 2021 jetzt auch an Menschen zu testen und daraus ein Medikament zu entwickeln.

Erfolge bei Mäusen und Frettchen

Vor zwei Jahren fanden Forscher der Universität Kyoto und der Universität Fukui heraus, dass ein Gen (USAG-1) bei bestimmten Menschen dazu führt, dass sie im Erwachsenenalter kein vollständiges Gebiss haben.

Nun versuchten sie, dieses Protein mithilfe monoklonaler Antikörper zu unterdrücken. Und in der Tat zeigte die Gabe bei Mäusen und Frettchen Erfolge: Bei ihnen wuchsen Zähne neu oder nach.

Klinische Studien starten 2024

Klinische Studien sollen im Jahr 2024 beginnen. Ziel ist es, eine dritte Generation von Zähnen beim Menschen hervorzubringen – zunächst bei Patienten, die an einer seltenen genetischen Störung namens Anodontie leiden. Ihnen fehlen Zähne, die sich nie entwickeln.

Doch offenbar gehen die Hoffnungen weit über diese Patientengruppe hinaus. "Auf jeden Fall hoffen wir, dass die Zeit kommt, in der Zahnwachstumsmedikamente neben Zahnersatz und Implantaten eine dritte Wahl sind", sagte einer der Studienverantwortlichen, Katsu Takahashi, der Zeitung "The Mainichi".

Angestrebt wird, bis 2030 ein entsprechendes Medikament auf den Markt zu bringen.