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Studie: Das passiert, wenn Sie eine Stunde auf Ihr Smartphone verzichten


Nur eine Stunde
Das macht Smartphone-Verzicht mit dem Körper

Von Kathrin Martens

17.10.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ans Smartphone gekettet: Dass eine übermäßige Nutzung des Smartphones nicht gesund ist, haben schon einige Studien bewiesen. (Quelle: IMAGO/Pablo Blasberg/imago)

Handys werden immer länger genutzt. Eine Studie hat die Auswirkungen verschiedener Nutzzeiten untersucht – mit einem überraschenden Ergebnis.

Die Deutschen verbringen immer mehr Zeit vor dem Bildschirm. Das zeigt der Social-Media-Atlas 2023 der Kommunikationsagentur PER, für den der Marktforscher Toluna 3.500 Internetnutzer ab 16 Jahren repräsentativ befragt hat: "Während alle Befragten im Schnitt 20,8 Stunden pro Woche die Angebote der Plattformen nutzen, sind es bei den 40- bis 49-Jährigen sogar 22,7 Stunden wöchentlich. Spitzenreiter bleiben allerdings Teenager zwischen 16 und 19 Jahren: Sie surfen rund 32 Stunden in der Woche auf TikTok, YouTube & Co.", heißt es im Report der Agentur.

In diesen Zahlen fehlen allerdings sonstige Aktivitäten, die wir am Smartphone und Computer ausführen. Artikel lesen, nach dem schnellsten Weg suchen, ein Restaurant für den Abend auswählen, Spiele spielen und mit Freunden kommunizieren kommen noch hinzu.

Dabei hat der übermäßige Handykonsum eine Reihe negativer Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Dazu gehören ein steifer Nacken, Einschlafprobleme und Konzentrationsstörungen sowie ein erhöhtes Risiko für Kurzsichtigkeit bei Kindern. Auch besteht die Gefahr einer Handysucht, zumal bei bestimmten Spielen oder beim Erhalt einer Nachricht Dopamin ausgeschüttet wird. Auf der Jagd nach dem nächsten Dopamin-High wird also noch mehr gespielt und noch mehr gechattet.

 
 
 
 
 
 
 

Studie zu unterschiedlicher Nutzungsdauer

In einer experimentellen Studie untersuchte die Forscherin Julia Brailovskaia von der Ruhr-Universität Bochum nun die Auswirkungen unterschiedlich langer Nutzzeiten von Smartphones auf das Wohlbefinden und den Lebensstil.

An der Studie nahmen insgesamt 619 Smartphone-User in Deutschland teil. Die erste Versuchsgruppe (200) verzichtete sieben Tage lang komplett auf das Handy, die zweite Versuchsgruppe (226) reduzierte die tägliche Nutzung um eine Stunde, und die Kontrollgruppe (193) nutzte das Smartphone wie gewohnt.

Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, wurden diverse Variablen der Smartphone-Nutzung abgefragt. Dazu gehören der tägliche Zeitaufwand, Intensität der Nutzung und problematische Tendenzen. Zu diesen zählen Faktoren wie Stimmungsschwankungen ausgelöst durch das Mobiltelefon, Nervosität bei Entzug oder der mentale Rückzug zum Handy, um Konflikte zu vermeiden. Außerdem sollten die Teilnehmenden Angaben zu ihrer Lebenszufriedenheit, depressiven Symptomen, Angstzuständen, körperlicher Aktivität und Rauchverhalten machen.

Diese Variablen wurden per Online-Umfrage erfasst. Die Teilnehmenden mussten zu vier Zeitpunkten Angaben dazu machen: Zu Beginn der Testzeit, direkt nach Ende der Testzeit sowie einen und vier Monate nach Ende der Testzeit.

Bei den beiden ersten Versuchsgruppen reduzierte sich die Intensität der Smartphone-Nutzung, die Tendenz zur problematischen Nutzung, depressive Verstimmungen und Angstsymptome. In beiden Gruppen nahmen die Lebenszufriedenheit und die körperliche Aktivität zu.

Beschränkung besser als kompletter Verzicht

Das Überraschende: Die meisten positiven Effekte waren in der Reduktionsgruppe stärker und blieben über vier Monate hinweg stabiler als in der Gruppe, die vollständig auf das Handy verzichtete. Außerdem ging nur in der Reduktionsgruppe die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten zurück.

Verbringt man weniger Zeit am Smartphone, führt das demnach zu mehr Wohlbefinden und einem gesünderen Lebensstil: Eine vollständige Smartphone-Abstinenz ist nicht notwendig. Will man sein Wohlbefinden steigern, kann eine kontrollierte Reduzierung der Handy-Zeit sinnvoll sein. Die Autorinnen und Autoren der Studie diskutieren jetzt über einen möglichen "Sweet Spot" der Smartphone-Nutzung, also über einen gewissen Zeitraum am Handy, der nicht schädlich ist.

Verwendete Quellen
  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/ "Finding the "sweet spot" of smartphone use: Reduction or abstinence to increase well-being and healthy lifestyle?! An experimental intervention study"
  • bnn.de "Handysucht: Häufiger Smartphone-Gebrauch kann krank machen"
  • ptaheute.de "Macht häufige Handynutzung krank?"
  • P.E.R. Agency GmbH "Drei Stunden täglich: Deutsche verbringen mehr Zeit mit Social Media"
  • bild.de "Das macht bereits eine Stunde weniger mit Ihrem Körper"
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