Betrugsmasche: Polizei warnt vor Pflegekassen-Betrügern

Wieder haben es Betrüger auf ältere und hilfsbedürftige Menschen abgesehen: Fallen Sie nicht auf Anrufe einer angeblichen Pflegekasse herein.

Telefonbetrüger haben zurzeit vermehrt Pflegebedürftige und deren Angehörige als Opfer im Visier. Sie geben sich am Telefon als Mitarbeiter der Pflegekasse aus, wie Betroffene berichten.

Ihre Masche funktioniert so: Das Telefon klingelt, am anderen Ende meldet sich ein seriös klingender Mitarbeiter einer angeblichen Pflegekasse. Mit Informationen über familiäre Verhältnisse und privaten Daten wie beispielsweise den Pflegegrad der betroffenen Person verwickelt der anonyme Anrufer den Angerufenen in ein Gespräch. Wenige Tage später flattert Post ins Haus: Eine Übersicht zu möglichen Leistungen der Pflegekasse plus eine Rechnung über 129 Euro, die man unverzüglich für die Dienstleistung zu begleichen habe.

Polizei rät: "Legen Sie sofort auf"

Ein Betroffener erzählt t-online: "Ich bin 40 Jahre alt und erhielt diesen Anruf mit einer Düsseldorfer Vorwahl. Ich hätte den Betrug wahrscheinlich direkt entlarvt. Aber da wir uns gerade für meinen Schwiegervater um eine Pflegestufe bemühten, dachte ich tatsächlich, dass ein Mitarbeiter mit uns sprechen möchte. Weil ich immer vorsichtig bin, habe ich erst einmal erklärt, dass wir zurückrufen würden und dann bei der echten Pflegekasse nachgefragt. Die wussten natürlich nichts von einem Anruf."

Die Masche mit der falschen Pflegekasse ist nicht neu. Sie ist seit 2022 im Umlauf und wird nun offenbar wieder vermehrt von Betrügern angewendet. Die Polizei warnt: "Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, legen Sie sofort auf. Hinweise zu Leistungen im Zusammenhang mit Pflege erhalten gesetzlich und auch privat Versicherte kostenlos. Dazu bedarf es keines Dienstleisters, der dafür 129 Euro verlangt."

Wer trotzdem eine solche Rechnung erhält, sollte sich bewusst machen: "Bei am Telefon geschlossenen Verträgen gilt ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Widerrufen Sie den Vertrag also rechtzeitig schriftlich."

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Und noch ein Hinweis der Polizei: Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Genau das wollen die Täter. Sie erzeugen ein Gefühl der Dringlichkeit, damit für Betroffene keine Zeit bleibt, sich des Betrugs bewusst zu werden. Häufig reicht es schon aus, in der Bekanntschaft zu fragen, ob jemandem etwas Ähnliches passiert ist, oder im Internet zu suchen, um die Masche zu entlarven.