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Verkehrte Tierwelt: Diese Spinnen fressen tatsächlich Schlangen


Verkehrte Tierwelt
Diese Spinnen fressen Schlangen

Von dpa, afp
Aktualisiert am 29.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Spinne frisst Schlange: Eine junge Strumpfbandnatter ist in dem Netz einer Schwarzen Witwe gefangen.Vergrößern des BildesSpinne frisst Schlange: Eine junge Strumpfbandnatter ist in dem Netz einer Schwarzen Witwe gefangen. (Quelle: Julia Safer/Universität Basel/dpa-bilder)
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Nur weil Spinnen oftmals kleiner sind als Schlangen, bedeutet das nicht, dass die Kriechtiere nicht auch auf ihrem Speiseplan stehen können. Das hat eine neue Auswertung von Forschern ergeben.

Spinnen wie die Schwarze Witwe fressen auch Schlangen. Die Spinnentiere können Schlangen bezwingen, die zehn bis dreißig Mal größer sind als sie selbst, wie Forscher aus der Schweiz und den USA nach einem Bericht der Universität Basel herausfanden. Insgesamt sind Spinnen aus elf verschiedenen Familien in der Lage, Schlangen zu erbeuten und zu fressen.

Die größten von Spinnen erbeuteten Schlangen sind den Forschern zufolge bis zu einen Meter lang, die kleinsten nur etwa sechs Zentimeter. Die meisten Opfer waren sehr junge, frisch geschlüpfte Tiere.

Spinne frisst Schlange: Vorfälle fast weltweit beobachtet

Der Spinnenforscher Martin Nyffeler von der Universität Basel und der US-Schlangenforscher Whitfield Gibbons werteten für ihre Metaanalyse 319 Vorfälle solch außergewöhnlichen Fressverhaltens aus. Die Studie erschien im "Journal of Arachnology".

Demnach kommt es auf sämtlichen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor, dass Spinnen auch Schlangen fressen. 80 Prozent der Vorfälle wurden in den USA und in Australien beobachtet. In Europa ließ sich dieses Fressverhalten von Spinnen hingegen bisher nur ganz selten feststellen – und zwar in weniger als einem Prozent der berichteten Vorfälle. Zudem beschränkten sie sich auf den Verzehr von winzigen, ungiftigen Schlangen aus der Familie der Blindschlangen durch kleine Netzspinnen.

Schwarze Witwe ist besonders gefräßig

Schwarze Witwen hingegen sind besonders erfolgreich beim Schlangenfangen. Sie waren in etwa der Hälfte aller beobachteten Vorfälle die Jägerinnen. Ihr Gift wirkt spezifisch auf das Nervensystem von Wirbeltieren ein. Zudem bauen diese Spinnen Netze aus extrem reißfester Spinnseide, mit welchen sie auch größere Beutetiere wie Eidechsen, Frösche, Mäuse, Vögel und eben Schlangen fangen können. Generell verfügen viele Spinnenarten, die gelegentlich Schlangen töten und fressen, über Gifte, die auch für den Menschen tödlich sein können.

Die erbeuteten Schlangen sind demnach allerdings selbst alles andere als wehrlos. Etwa 30 Prozent gehören zur Gruppe der Giftschlangen. In den USA und Südamerika werden gelegentlich hochgiftige Klapper- und Korallenschlangen von Spinnen getötet. In Australien fallen oft Scheinkobras, die zu den giftigsten Schlangen der Welt gehören, Rotrückenspinnen zum Opfer.

Erbeutet eine Spinne eine Schlange, frisst sie oft stunden- bis tagelang an einem solch fetten Happen und oft nur einen kleinen Teil. Was übrig bleibt, wird später von Aasfressern wie Ameisen, Wespen, Fliegen und Schimmelpilzen vernichtet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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