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Wann Sie im Sommer Sternschnuppen sehen können


Der Himmel im Sommer 2020
Sternschnuppen: Dann sehen Sie besonders viele

Von dpa-afx
22.06.2020Lesedauer: 5 Min.
Verursachender Komet wurde 1862 entdeckt Ihren Namen haben die Perseiden weil sie scheinbar dem StVergrößern des BildesVerursachender Komet wurde 1862 entdeckt Ihren Namen haben die Perseiden weil sie scheinbar dem St (Quelle: VIADATA/imago-images-bilder)
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Der Sommeranfang ist da. Und so ist wieder ein reges Hin und Her am Sternenhimmel in den warmen Monaten zu beobachten. An einigen Tagen sind sogar reichlich Sternschnuppen zu sehen.

Im Juli beherrschen die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter und Saturn, den Nachthimmel. Mitte Juli stehen sie im Sternbild Schütze der Sonne gegenüber. Diese Stellung nennt man Opposition. Wenn die Sonne im Nordwesten unter den Horizont sinkt, erscheinen Jupiter und Saturn im Südosten.

Jupiter rückt immer mehr an den etwas östlicher befindlichen Saturn heran. Es ist spannend, die Annäherung beider Riesenplaneten zu verfolgen. Jupiter ist der schnellere Planet: In zwölf Jahren umrundet er einmal die Sonne, während Saturn dafür fast 30 Jahre benötigt. Zu Winterbeginn am 21. Dezember wird Jupiter den ringgeschmückten Saturn einholen.

Größer und schneller als unsere Erde

Der Durchmesser von Jupiter ist elf Mal größer als der Erddurchmesser, der des Saturn zehn Mal. Jupiter dreht sich von allen Planeten am schnellsten: Ein Jupitertag dauert nur knapp zehn Stunden. Auch Saturn zählt zu den schnell rotierenden Planeten. Eine Saturnumdrehung erfolgt in zehn Stunden und 30 Minuten. Wegen ihrer raschen Rotation sind beide Riesenplaneten stark abgeplattet, was man in einem Teleskop deutlich erkennen kann.

Schon in einem kleinen Fernrohr kann man den berühmten Ring des Saturn ab etwa 30-facher Vergrößerung ausmachen. Richtig beeindruckend wirkt der Ring ab 200-facher Vergrößerung. Auch die anderen großen Planeten Jupiter, Uranus und Neptun sind von Ringen umgeben. Sie sind aber so unscheinbar und lichtschwach, dass sie in irdischen Teleskopen nicht zu sehen sind.

Saturn: "Herr der tausend Ringe"

Wie Aufnahmen von Raumsonden zeigen, setzt sich der Saturnring aus vielen Hundert einzelnen Ringen zusammen, was Saturn den Beinamen "Herr der tausend Ringe" eingebracht hat. Das Saturnring-System ist ein relativ junges Gebilde: Während Saturn und die anderen Planeten vor 4,6 Milliarden Jahren aus einer gewaltigen Gas- und Staubscheibe gebildet wurden, ist der Saturnring erst hundert Millionen Jahre alt. Hätten die Dinosaurier im Erdmittelalter Fernrohre besessen, einen Saturnring hätten sie nicht gesehen. Auch ist der Saturnring astronomisch betrachtet ein kurzfristiges Gebilde: In etwa hundert Millionen Jahren wird es ihn nicht mehr geben.

Jupiter strahlt in einem hellen, glänzend weißen Licht und übertrifft alle anderen Sterne am Nachthimmel, bis ihm morgens die noch hellere Venus Konkurrenz macht. Zurzeit ist unser innerer Nachbarplanet Morgenstern. Bereits am 10. Juli strahlt Phosphoros, so wird der Morgenstern auch genannt, in maximalem Glanz. Damit übertrifft Venus auch Jupiter und Mars bei weitem an Helligkeit.

Venus und Mars im Juli

Zu Monatsbeginn geht Venus um 3.30 Uhr im Nordosten auf, Ende Juli schon zwei Stunden früher. Am 12. zieht Venus nur zwei Vollmondbreiten nördlich an Aldebaran, dem rötlichen Hauptstern des Stieres, vorbei. Dies ist die geringste Distanz eines hellen Planeten von Aldebaran im 21. Jahrhundert. Ein besonders netter Himmelsanblick ergibt sich am 17. gegen fünf Uhr morgens, wenn sich die Sichel des zunehmenden Mondes zum Morgenstern gesellt. Beide Gestirne sind knapp über dem Nordosthorizont zu sehen.

Mars ist in der zweiten Nachthälfte am Firmament vertreten. Er wandert durch das Sternbild Fische. Die Erde beginnt den rötlich-gelben Planeten einzuholen und kommt ihm immer näher. Deshalb steigert sich die Marshelligkeit im Juli deutlich. Anfang des Monats geht Mars um Mitternacht auf, Ende Juli schon eine halbe Stunde früher. Am 11. begegnet der abnehmende Halbmond dem roten Planeten. Mitte Oktober wird die Erde unseren äußeren Nachbarplaneten überholen.

Im Juli sollen zwei Raumsonden zum Mars starten: erstmals eine chinesische Mission, "Tianwen-1" (Fragen an den Himmel), sowie die Nasa-Mission "Perseverance" (Ausdauer), die sogar einen Hubschrauber mitführt, der in der extrem dünnen Marsatmosphäre Erkundungsflüge durchführen soll.

Ende Juli erscheint auch der flinke Merkur auf der morgendlichen Himmelsbühne. Gute Sichtbedingungen vorausgesetzt lässt sich Merkur ab dem 26. in der Morgendämmerung knapp über dem Nordosthorizont erspähen.

Dann sind viele Sternschnuppen zu sehen

Vom 12. Juli bis Mitte August sind die Meteore des Sternschnuppenstromes der Aquariden zu erwarten. Zum Maximum in der Nacht vom 28. auf 29. tauchen etwa 20 bis 30 Sternschnuppen auf. Sie dringen mit mittlerer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Sekunde – das sind 144.000 Kilometer pro Stunde – in die Lufthülle der Erde ein und verglühen. Der Ausstrahlungspunkt oder Radiant liegt im Sternbild Wassermann nahe dem Stern Delta Aquarii. Als Ursprungskomet wird der Komet "96P/Machholz" verdächtigt.

Die Vollmondphase tritt am 5. um 6.44 Uhr im Sternbild Schütze ein. Der Vollmond strahlt dabei in der Nähe der Planeten Jupiter und Saturn. Bei seiner Passage der Mittagslinie erreicht er die geringste Höhe über dem Südpunkt in diesem Jahr. Neumond wird am 20. um 19.33 Uhr erreicht. Außerdem streift der Vollmond den Halbschatten der Erde. Allerdings ist der Mond dann bei uns schon untergegangen. Mit einer Distanz von 404.200 Kilometer hält sich der Mond am 12. in Erdferne auf, während ihn am 25. in Erdnähe nur 368.360 Kilometer von uns trennen.

Gegen Mitternacht sieht man das Sommerdreieck hoch im Süden. Es setzt sich jeweils aus den hellsten Sternen dreier Sternbilder zusammen, nämlich aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Die Sternbilder Bootes mit dem orangen Arktur und der Jungfrau mit der bläulichen Spica sind in der westlichen Himmelshälfte zu beobachten. Sie erinnern an vergangene Frühlingstage.

Die Sage um das Sternzeichen Skorpion

Tief im Süden hält sich der rote Antares auf, ein Überriesenstern. Stünde die Sonne in seinem Mittelpunkt, so läge die Erdbahn noch innerhalb der Antareskugel, denn der Durchmesser dieses riesigen Sternes beträgt etwa 970 Millionen Kilometer. Antares ist rund 600 Lichtjahre von uns entfernt. Er ist der Hauptstern des Skorpions. In unseren Breiten ist der Skorpion nie vollständig zu sehen: Der lange Schwanz mit dem Giftstachel zeigt sich erst in südlicheren Regionen.

Der Sage nach befanden sich einst Artemis und Orion auf der Insel Kreta, um zu jagen. Orion prahlt mit seinen Jagderfolgen. Die Erdmutter Gaia bestraft ihn für seine Angeberei. Sie lässt einen Skorpion aus der Unterwelt emporsteigen, der Orion sticht und damit tötet. Beide werden unter die Sterne versetzt, wobei Orion stets vor dem Skorpion flieht: Geht das Sternbild Skorpion auf, geht das Sternbild Orion unter. Erscheint Orion wieder am Osthimmel, so ist der Skorpion bereits untergegangen. Beide bleiben in den himmlischen Gefilden für immer getrennt.

Der Große Wagen steht hoch im Nordwesten, während die Kassiopeia im Nordosten langsam aufsteigt. Die Sternenfigur der Kassiopeia wird auch Himmels-W genannt. Gegenwärtig sieht sie aber eher aus wie ein großes lateinisches "M".

Die Tage werden kürzer

Am 4. passiert die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer elliptischen Bahn. An diesem Tag trennen uns 152 Millionen Kilometer vom Glutball Sonne. Das Sonnenlicht überbrückt diese Strecke in acht Minuten und 17 Sekunden. Die Sonne läuft am absteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Am 20. wechselt sie nachmittags aus dem Sternbild Zwillinge in das Sternbild Krebs. Zwei Tage später tritt sie in das Tierkreiszeichen Löwe. Die Mittagshöhen der Sonne gehen um fünf Grad zurück, die Tageslänge schrumpft um rund eine Stunde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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