Haarstylingprodukte im Test: Das teuerste Produkt patzt
"Ăko-Test" hat Produkte fĂŒrs Haarstyling genauer unter die Lupe genommen. Viele bestehen den Test nicht. Eins fĂ€llt nicht nur durch seinen Preis, sondern auch durch die vielen umstrittenen Inhaltsstoffe darin auf.
Bei Haarstylingprodukten bedeutet teuer nicht gleich gut: Bei einer Untersuchung der Zeitschrift "Ăko-Test" (Heft 4/2022) hat das teuerste Produkt im Test sogar am schlechtesten abgeschnitten. Generell bringen Haargel, -paste, -creme oder -wachs oft nicht nur Halt, sondern auch bedenkliche Stoffe ins Haar. Insgesamt fielen 20 von 51 Produkten durch den Test.
Dieses Clay fĂŒr die Haare ist "ungenĂŒgend"
In "Goldwell Stylesign Creative Texture Matte Rebel, 3" von Kao (Gesamturteil "ungenĂŒgend"), mit 27,50 Euro pro 150 Milliliter das teuerste Produkt im Test, steckten die meisten umstrittenen Stoffe. Das Labor fand Formaldehyd/-abspalter, MOAH, PEG/PEG-Derivate, bedenkliche UV-Filter, Paraffine, BHT und Kunststoffverbindungen.
Einige dieser Stoffe können Allergien hervorrufen und/oder SchleimhĂ€ute reizen, andere die Haut durchlĂ€ssiger machen fĂŒr Fremdstoffe, wiederum andere können sich in den Organen anreichern. Unter den aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) können sich zudem krebserregende Stoffe befinden. Und Butylhydroxytoluol (BHT) steht im Verdacht, eine hormonelle Wirkung zu haben.
Klingt also nicht so, als sollten diese Substanzen in Produkten stecken, die in Kontakt mit den Haaren und womöglich auch der Kopfhaut kommen. TatsÀchlich fand das Labor viele davon aber auch in weiteren Produkten.
Jeweils vier der genannten bedenklichen Substanzen steckten
- in "Balea Gel Wachs Glossy & Shine, 4" von dm,
- in der "Brisk for Men Frisiercreme Super" von Lornamead,
- in der "Fan Frisier Creme Original" von Napura und
- in der "LâOrĂ©al Men Expert Invisi Control Neat Look Forming-Paste, 5" von L'OrĂ©al.
Alle diese Produkte erhielten das Gesamturteil "ungenĂŒgend".
Testsieger fast ausschlieĂlich mit Naturkosmetikzertifikat
"Sehr gut" schnitten fast nur Naturkosmetikprodukte ab. Sie kommen auch ohne synthetische Polymere aus, die schlecht fĂŒr die Umwelt sind, aber bei den konventionellen Produkten meist fĂŒr den Halt sorgen. "Brettharte Looks" seien mit den Naturkosmetika aber nicht möglich, rĂ€umt "Ăko-Test" ein.
Insgesamt wurden 51 Produkte getestet, darunter Gele, Pasten, Cremes, Clays und Wachs fĂŒrs Haar. Im Labor wurden die Produkte auf unterschiedliche bedenkliche Stoffe untersucht. Zudem wurden die Verpackungen auf chlorierte Verbindungen ĂŒberprĂŒft.
"Ăko-Test" fragte darĂŒber hinaus bei den Herstellern nach, ob die Plastikverpackungen recyceltes Plastik enthalten â falls dieser Anteil zu gering war, gab es Punktabzug.