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Gesundes Haar: Wie sich Haare verändern – und welche Probleme das machen kann


Schon ab 35 geht es los
Diese Probleme treten auf, wenn Haare altern

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 31.10.2023Lesedauer: 5 Min.
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Gesundes Haar: Bereits um das 35. Lebensjahr herum verliert es bei vielen langsam an Spannkraft und Fülle.Vergrößern des Bildes
Bereits um das 35. Lebensjahr herum verliert es bei vielen langsam an Spannkraft und Fülle. (Quelle: triocean/Getty Images)

Unsere Haare verändern sich mit uns. So ändern sie im Laufe des Lebens ihren Farbton, ihre Struktur und ihre Fülle. Bei manchen Veränderungen lässt sich gegensteuern.

Bestimmte Lebensabschnitte sind von bestimmten Haarveränderungen begleitet – nicht immer zur Freude des Menschen, der sich unter dem Haarschopf befindet. Wie sich das Haar im Laufe des Lebens entwickelt – und was bei haarigen Problemen helfen kann.

Leben bedeutet Veränderung, auch für die Haare

Vermutlich haben sich die meisten in der Pubertät zum ersten Mal Gedanken über ihre Haare gemacht: Plötzlich wuchsen dickere, dunklere Haare unter den Armen, an den Beinen und im Intimbereich. "Darf das bleiben oder soll das weg?" Diese Fragen dürften sich viele gestellt haben und tun es vielleicht heute noch.

Auch die Kopfbehaarung lässt uns nicht selten etwas ratlos zurück: Plötzlich werden sie grau – bei manchen bereits vor dem 30. Lebensjahr. Oder sie fallen unerwartet aus und werden lichter, etwa nach der Schwangerschaft. Manchmal wird aus einer Lockenpracht eine glatte Mähne und helles Haar wird plötzlich dunkler.

Warum sich Haare im Laufe des Lebens verändern

Es ist ganz natürlich, dass sich das Haar im Laufe des Lebens verändert, sowohl am Kopf als auch am Körper. "Mit der Pubertät wird das Haar auf dem Kopf und am Körper kräftiger, dunkler und fester. Bereits um das 35. Lebensjahr herum verliert es bei vielen langsam an Spannkraft und Fülle", weiß Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln und Mitglied des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).

"Das liegt daran, dass die Kopfhaut mit altert – und damit auch die Haarwurzeln und die Haarfollikel. Haarwuchs und Haarbeschaffenheit verändern sich. Die Haare wachsen langsamer und oft weniger kräftig nach. Haarausfall sowie das Ergrauen der Haare sind typische Alterserscheinungen."

Warum werden Haare grau?

Manch einem fällt bereits mit Mitte 20 das ein oder andere graue Haar auf. Wann die Haare grau werden, ist genetisch bedingt. Sind die Eltern früh ergraut, wird man selbst ebenfalls früh erste graue Haare bei sich bemerken. Der Farbstoff Melanin bildet die Haarfarbe. Verändert sich der Melaningehalt im Laufe des Lebens, kann es sein, dass blondes Haar plötzlich nachdunkelt oder braunes Haar heller wird. Das ist ein natürlicher Prozess.

"Mit zunehmendem Alter nimmt der Melaningehalt im Haar ab. Zugleich wird vermehrt Luft im Haar eingeschlossen. Das Haar verliert seine Farbe und wird grau. Je mehr Haare grau werden, desto weißer erscheint der Haarschopf", sagt Schlossberger. "Auch die Körperbehaarung kann grau werden." Aufhalten lässt sich dieser Prozess nicht. Stören die grauen Haare, kann ein Frisör beraten, welche Färbemöglichkeiten es gibt. Eine weitere Möglichkeit für Mutige ist, zu Hause selbst zu färben.

Warum wachsen bei Männern Nasen- und Ohrenhaare stärker?

Männer bemerken mit fortschreitendem Alter oft eine deutliche Veränderung am Kopf: Während die Kopfhaare lichter werden, der Haaransatz zurückgeht, sich Geheimratsecken bilden und schließlich oft nur noch ein Haarkranz zurückbleibt, wachsen die Haare in der Nase und am Ohr plötzlich verstärkt und werden nicht selten optisch auffällig. Das hat seinen Grund: Testosteron. Das männliche Sexualhormon wirkt auf den Haarwuchs am Körper sowie an Ohren und Nase mit zunehmendem Alter wachstumsfördernd.

Wer sich an dem verstärkten Wuchs stört, kann mit speziellen Ohren- und Nasenhaarschneidern die Haare schonend und ohne Verletzungsrisiko trimmen. Auch Frisöre und Barber rücken den Haaren an Ohren und Nase zu Leibe. Mit Pinzette und Nagelschere hingegen sollte man vorsichtig sein: Das Verletzungsrisiko ist erhöht. Wachsen zuvor ausgezupfte Haare beim Nachwachsen in die Haut ein, können sich zudem schmerzhafte Entzündungen bilden.

Anlagebedingter Haarausfall: die Sache mit dem Testosteron

Auf dem Kopf hingegen sorgt Testosteron bei einigen Männern früh für lichtes Haar: Anlagebedingter Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt, ist die häufigste Ursache für Haarausfall bei Männern. Bei dieser Form des Haarausfalls reagieren die Haarfollikel genetisch bedingt empfindlich gegenüber männlichen Sexualhormonen, genauer: gegenüber Dehydrotestosteron (DHT), das aus dem körpereigenen Hormon Testosteron gebildet wird.

"Mit zunehmendem Alter nimmt die Empfindlichkeit zu. DHT lässt die Haarfollikel schrumpfen und beeinträchtigt so das Wachstum. Die Haare wachsen langsamer und fallen schließlich aus", erklärt die Dermatologin. "Einmal geschrumpfte oder gar zerstörte Haarfollikel lassen sich nicht wieder aktivieren. Anlagebedingter Haarausfall muss, um einer Glatzenbildung vorzubeugen, frühzeitig und dauerhaft mit Medikamenten oder einer medizinischen Haarlösung behandelt werden."

(Quelle: privat)

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Was macht eine Schwangerschaft mit den Haaren?

Frauen bemerken während und nach der Schwangerschaft oft erhebliche Veränderungen ihrer Haare. Während die Haare während der Schwangerschaft meist schön glänzen, kaum nachfetten und gesund aussehen, kommt nach der Geburt des Kindes oft der Schreck: Plötzlich fallen die Haare verstärkt aus und auf dem Kopf werden nicht selten lichte Stellen sichtbar. Schuld sind die hormonellen Schwankungen.

Während der Schwangerschaft sorgt die verstärkte Bildung der Hormone Östrogen und Progesteron unter anderem dafür, dass der Wachstumszyklus der Haare länger ist. Nach der Schwangerschaft sorgt der Hormonabfall für das Gegenteil: Durch das vermehrte Testosteron wird die Talgbildung wieder angeregt und die Haare, deren Wachstumsphase verlängert war, fallen nun aus – und oft noch einige mehr.

"Bei Haarausfall nach der Schwangerschaft handelt es sich in der Regel um diffusen Haarausfall, bei dem die Haarmenge auf dem Kopf insgesamt weniger wird. Oft bemerken Frauen den Haarausfall etwa drei Monate nach der Geburt des Kindes", sagt Schlossberger. "Die gute Nachricht ist, dass sich das Haarwachstum in der Regel nach einiger Zeit wieder einpendelt und die Haare wie gewohnt nachwachsen. Wichtig ist, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Dann ist nicht nur das Kind, sondern auch die Haarwurzel mit wichtigen Nährstoffen versorgt."

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Übrigens: Auch die Wechseljahre sind ein häufiger Auslöser von diffusem Haarausfall. Wie der Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF) mitteilt, leidet jede zweite Frau in den Wechseljahren unter lichter werdendem Haar.

Wenn aus Locken glatte Haare werden

Eine weitere Veränderung, die viele auf dem Kopf bemerken, ist eine veränderte Haarstruktur. Hatte so mancher in jungen Jahren noch Locken oder geschwungene Wellen im Haar, wirken die Haare nun zunehmend platt und kraftlos. Die Ursache liegt im Aufbau der Haare: Sie bestehen im Wesentlichen aus Keratin. Diese Proteine sorgen als Grundbaustein der Haarfaser für Spannkraft und Elastizität und gleichzeitig für Feuchtigkeit und Glanz.

"Nimmt der Eiweißgehalt im Haar mit dem Alter ab, wirken auch die Haare schwächer. Sie behalten nicht mehr so gut ihre Form und aus Locken können glatte Haare werden", erklärt Schlossberger. "Auch erscheinen die Haare oft stumpfer, sind trockener und brechen leichter." Älter werdendes Haar braucht mehr Pflege. Regelmäßige Haarkuren unterstützen den Feuchtigkeitsgehalt der Haare, glätten die Schuppenschicht, beugen Spliss und Haarbruch vor und verbessern die Kämmbarkeit.

Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Wie sind Haare aufgebaut und wie wachsen sie?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 2. Januar 2023)
  • bvdd.de: "Wenn Hormone das Haarwachstum stören". Online-Information des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). (Stand: 21. Juni 2019)
  • endokrinologen.de: "Haarausfall (Alopezie)". Online-Information des Deutschen Endokrinologischen Versorgungszentrums (DEVZ). (Stand: Aufgerufen am 12. September 2023)
  • verbraucherfenster.hessen.de: "Haarausfall – hat die Ernährung darauf Einfluss?" Online-Information des Verbraucherfensters Hessen. (Stand: Januar 2020)
  • frauenaerzte-im-netz.de: "Jede zweite gesunde Frau leidet in den Wechseljahren unter Haarausfall". Online-Information des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. (BVF). (Stand: 25. April 2022)
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