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Alltagswissen: Muss man Kleidung vor dem ersten Tragen waschen?


Muss man Kleidung vor dem ersten Tragen waschen?

t-online, lac

Aktualisiert am 05.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Frau guckt fragend in die Trommel ihrer Waschmaschine
Da kann man schon mal fragend aus der Wäsche blicken: Ist neue Kleidung giftig? (Quelle: vanyi/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Das neue Shirt würde man am liebsten gleich anziehen: Preisschild ab und los geht's! Aber Vorsicht: Das kann gesundheitsschädlich sein.

Experten raten, Kleidung vor dem ersten Tragen immer erst zu waschen. Denn sonst können giftige Chemikalien auf die Haut gelangen. Selbst ein allergischer Schock kann drohen. Diese Tipps sollten Sie beim Kleidungskauf beachten.

Kleidung ist fast nie frei von Chemikalien

Chemiefreie Kleidung gibt es selten. Farbe, Haltbarkeit, Knitterfreiheit – diese und viele weitere erwünschte Eigenschaften verdanken Textilien dem Einsatz von Chemikalien. Wird Kleidung im Ausland hergestellt, muss sie für den Transport ebenfalls mit Chemikalien behandelt werden, um zum Beispiel Schimmelbefall zu verhindern. Außerdem werden Kleidungsstücken oft zig Mal von verschiedenen Kunden an- und ausgezogen, bis sie gekauft werden. Damit sie dabei die Form behalten, sind sie häufig chemisch behandelt.

"Auf der Liste der Chemikalien, die in der Textilindustrie eingesetzt werden, stehen 5.000 bis 7.000 Produkte", sagt Dr. Norbert Martin vom Chemischen Untersuchungsamt in Freiburg. "Für die meisten dieser Stoffe ist kein Grenzwert festgelegt." Viele davon können krebserregend sein.

Es kann zum allergischen Schock kommen

Viele dieser Chemikalien können gesundheitsschädlich sein. Der Körperschweiß löst Rückstände der Schadstoffe aus der Kleidung. So kommen sie mit der Haut in Kontakt. Der neue Pullover kann dann zum Beispiel Hautausschlag auslösen. "Manche Menschen bekommen auch einen anaphylaktischen Schock", sagt Martin.

Symptome wie Atemnot und Kopfschmerzen können Anzeichen für eine solche Überreaktion des Immunsystems sein. Ein anaphylaktischer Schock endet im schlimmsten Fall tödlich. "Ich habe Anrufe von Verbrauchern bekommen, die praktisch nichts mehr anziehen konnten, was industriell hergestellt wurde", erzählt der Experte.

Beim Kauf auf Labels wie Öko-Tex 100 achten

"Das Problem ist, dass es bei Textilien meist keine klare Kennzeichnung gibt", sagt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Für den Käufer ist häufig nicht zu erkennen wo das Material für das T-Shirt oder die Jeans herkommt und mit welchen Chemikalien der Stoff behandelt wurde.

Es gibt allerdings Siegel, die schadstoffarme Kleidung garantieren, etwa "Öko-Tex 100" und "Global Organic Textile Standard" (GOTS). Schadstoffe dürfen in diesen Kleidungsstücken entweder gar nicht oder nur in geringen Mengen vorhanden sein. Die Plattform utopia.de für nachhaltigen Konsum empfiehlt, auf das "IVN Best-Label" zu achten. Es ist das strengste Siegel in der Textilbranche: Es berücksichtigt die gesamte Lieferkette, ist nur für Naturfasern aus Bio-Anbau gültig, verbietet sehr viele Chemikalien und definiert Sozialstandards.

Bio ist nicht gleich gut

Grundsätzlich sollte man die Angaben auf Kleidungsstücken kritisch hinterfragen, rät der vzbv: "Wenn das T-Shirt aus Bio-Baumwolle ist, kann es trotzdem mit giftigen Chemikalien gefärbt worden sein."

Hilfreich ist es, im Laden nachzufragen, was in dem Kleidungsstück drin steckt. Auch wenn die Verkäufer hierzu vermutlich keine Auskunft geben können – "je öfter Nachfragen kommen, desto eher wird ein Kleidungshersteller auf eine gute Kennzeichnung achten", sagen die Verbraucherschützer.

Geruchs- und Farbtest machen

Bevor man ein Kleidungsstück kauft, sollte man den Geruchstest machen, sagt Büning. Wenn etwas sehr stark riecht, stecken wahrscheinlich auch viele Chemikalien drin. Ein Alarmsignal ist auch, wenn der Stoff schon abfärbt, wenn man ihn leicht in der Hand reibt.

Der Preis hingegen sei kein Indikator, warnt die Verbraucherschützerin: Auch in teuren Markenklamotten können Schadstoffe stecken. Wer sicher gehen will, sollte neue Kleidung vor dem ersten Tragen waschen – insbesondere T-Shirts, Unterwäsche und alles andere, was direkt auf der Haut getragen wird. Und zwar am besten gleich zweimal. "Dann sind immer noch nicht alle Schadstoffe draußen, aber immerhin die meisten", sagt der vzbv. Empfehlenswert ist auch, gebrauchte Kleidung zu kaufen: Denn die ist meist schon viele Male gewaschen worden. Doch bedenken Sie: Auch ein neues Kleidungsstück ist bereits durch viele Hände gegangen.

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