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Europas überraschende Unterwelt


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Europas überraschende Unterwelt

Sibylle v. Kamptz, SRT

02.04.2013Lesedauer: 3 Min.
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Wer eine Stadt besichtigt, sollte auch die Unterwelt nicht vergessen.Vergrößern des Bildes
Wer eine Stadt besichtigt, sollte auch die Unterwelt nicht vergessen. (Quelle: Felicitas Matern/Österreich Werbung)

Jede Großstadt hat nicht nur eine glitzernde Oberfläche, sondern auch ein anderes, dunkles Gesicht. Wer in die Unterwelt europäischer Metropolen hinabsteigt, erlebt Geschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Urlauber, die nicht an Klaustrophobie leiden, steigen in Berlin, Wien, Paris und Rom in die "Eingeweide" der Städte hinab. Schauen Sie sich Europas Unterwelt auch in der Foto-Show an.

Berliner Unterwelt erkunden

Die U- und S-Bahnen sind keineswegs die einzigen unterirdischen Bauten, die Berlin zu bieten hat. In den märkischen Sand wurde noch viel mehr eingegraben: Unterirdische Gräber, versteckte Luftschutzbunker, Abwasserkanäle und verschiedene Fluchttunnel finden sich im Untergrund. Der Verein "Berliner Unterwelten" hat sich zum Ziel gesetzt, diese verborgene Welt zu erforschen. Wer dabei sein will, der nimmt an Führungen zum Thema "U-Bahn, Bunker und Kalter Krieg" oder "Vom Flakturm zum Trümmerberg" teil. Einen Überblick über die Vielfalt der unterirdischen Bauwerke bietet das Berliner Unterwelten-Museum: Unterirdische Anlagen wie Rohrpost, ungenutzte Tunnelanlagen und die Geschichte der Berliner Brauereien mit ihren Gewölbeanlagen werden ebenso dargestellt wie Bombenkrieg und Luftschutz im Zweiten Weltkrieg.

Auch Paris überzeugt mit geheimnisvoller Unterwelt

Den "Eingeweiden" von Paris widmet sich das "Musee des Egouts". Das Kanalisationsmuseum zwischen Eiffelturm und Triumphbogen (Métro Alma-Marceau) gewährt einen Einblick in das dichte Kanal- und Höhlennetz der französischen Metropole, das die oberirdische Stadt unterirdisch noch einmal abbildet. 2000 Jahre Geschichte kann man bei einem Spaziergang unter der Führung eines professionellen "Egoutiers" (Kanalarbeiters) erforschen, der an einem kleinen, unscheinbaren Kiosk an der Pont de l'Alma beginnt. Zu Fuß und per Boot geht es zu Maschinen und Modellen, die veranschaulichen, welche Techniken zur Beherrschung des Wasserkreislaufs im Laufe der Zeit benutzt wurden.

Rom - Kultur unter der Erde

Unterirdische Gänge bilden in Rom kilometerlange Labyrinthe - in der heiligen Stadt gibt es mehr als 60 Katakomben. Da es im antiken Rom aus hygienischen Gründen verboten war, die Verstorbenen innerhalb der Stadt zu beerdigen, entstanden entlang der Konsulstraßen prächtige Grabstätte der Adligen. Katakomben dienten vom 2. bis zum 5. Jahrhundert als unterirdische Friedhöfe mit hunderttausenden von Gräbern, in denen auch christliche Märtyrer bestattet wurden. Fünf Katakomben - St. Agnes, Priscilla, Domitilla, St. Sebastian und St. Callixtus - sind als Pilgerstätten für Besucher zugänglich. Herzstück der St. Callixtus-Katakombe, der größten Anlage dieser Art in Rom, ist die "Krypta der Päpste": In der mit Säulen und Inschriften verzierten Grabkammer wurden neun Päpste und acht Bischöfe des 3. Jahrhunderts beigesetzt.

Wien - löchrig wie ein Käse

Löchrig und ausgehöhlt wie ein Schweizer Käse - so präsentiert sich Wien seinen Besuchern von unten. Gruften, Türkenkeller, Gänge und ein weit verzweigtes Kanalnetz machen Riesenrad und Stephansdom Konkurrenz. Nach dem Zweiten Weltkrieg blühte unter Tage der Schwarzhandel. Untermalt von der berühmten Zithermusik von Anton Karas, hat Orson Welles diese Zeit in seinem Filmklassiker "Der Dritte Mann" festgehalten. Die geheimnisvolle Welt des Harry Lime lernen Urlauber bei einer 45-minütigen Führung kennen. Auf der Original-Filmtreppe geht es hinunter in die Cholerakanäle, einen der ältesten Teile der heute 2400 Kilometer umfassenden Wiener Kanalisation. Die Besucher tauchen mittels moderner Projektionstechnik in die Welt der Kanalarbeiter, Schmuggler und Spione ein. Eine eindrucksvolle "unterirdische Aussicht" auf den so genannten Wienfluss bietet der Abschluss, bevor es wieder in die Oberwelt geht: Der Kanal verschwindet in einem gewaltigen Gewölbe unter dem Naschmarkt.

Weitere Informationen:
Berliner Unterwelten e.V., Brunnenstr. 105, 13355 Berlin, Tel. 030/49910517, www.berliner-unterwelten.de, Führungen ab sechs Euro für Erwachsene.
Musée des Egouts de Paris, Pont de l'Alma, rive gauche, Face au 93 quai d'Orsay, F-75007 Paris, Tel. 0033/1/53682781, www.paris.fr, www.parisinfo.fr. Von Mai bis Ende September von Samstag bis Mittwoch von 11 bis 17 Uhr geöffnet, sonst bis 16 Uhr, Eintritt für Erwachsene 4,30 Euro.
Italienische Zentrale für Tourismus Enit, Barckhausstr. 10, 60325 Frankfurt, Tel. 069/237434, www.enit.it, www.italia.it. Katakomben: St. Agnes (Via Nomentana 349, www.santagnese.org, mit Anmeldung), Priscilla (Via Salaria 430, www.catacombepriscilla.com), Domitilla (Via delle Sette Chiese 282/280, www.catacombedomitilla.it), St. Sebastian (Via Appia Antica 136, www.catacombe.org) und St. Callixtus (Via Appia Antica 110/126, www.catacombe.roma.it).
Magistrat der Stadt Wien, Wien Kanal, Modecenterstr. 14/Block C, A-1030 Wien, Tel. 0043/1/40003033, www.drittemanntour.at; Führungen von Mai bis Oktober jeweils donnerstags bis sonntags zwischen 10 und 19 Uhr, Treffpunkt Karlsplatz-Girardipark, 7 Euro für Erwachsene, Mindestalter zwölf Jahre, Anmeldung erforderlich.

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