Fernab von überfüllten Stränden Wildschwimmen: Kennen Sie diese geheimen Badeparadiese?

Baden in freier Natur liegt im Trend – nicht nur wegen der Erfrischung. Einige Orte gelten als noch echte Geheimtipps. Wer regelmäßig zum Wildbaden geht, profitiert auch gesundheitlich.
Sommerzeit ist Badezeit – aber bitte fernab vom überfüllten Freibad. Immer mehr Menschen entdecken das Wildschwimmen für sich. Die Suche nach "Schwimmen in der Natur" ist bei Google allein im letzten Jahr um 23 Prozent gestiegen. Eine aktuelle Analyse im Auftrag der Fluggesellschaft Icelandair hat nun die schönsten – und zugleich am wenigsten bekannten – Naturbadeplätze Europas zusammengestellt.
Wild und unentdeckt: Diese Orte bieten Natur pur
Wildbaden bedeutet Schwimmen in unberührter Natur – ganz ohne Eintritt, Chlorgeruch oder Gedränge. Besonders reizvoll sind laut der Analyse die wilden Schluchten der Cevennen in Frankreich. Hier rauscht das Wasser durch enge Täler, kristallklar und fernab der Massen. In Schweden locken die Delsjön-Seen nahe Göteborg, in Bulgarien versteckte Wasserfälle – und Kroatiens Fluss Mrežnica bietet mit seinen Kaskaden ein echtes Abenteuer.
Ganz besonders still geht es in Lettland zu: Der Drīdzis-See, tiefster See des Landes, kommt auf gerade einmal 360 Google-Suchanfragen im Jahr – perfekte Bedingungen für unbeobachtete Schwimmzüge. Auf Platz drei liegt mit dem Pulvermaar in der Eifel ein deutsches Naturjuwel: Der mit Wasser gefüllte Vulkankrater zählt nur 480 jährliche Suchen und bietet einen badewarmen Klarsee inmitten dichter Wälder.
Estlands Rummu-See landet auf Platz vier: türkisblaues Wasser, versunkene Ruinen – eine Szenerie wie aus einem Film. Platz fünf belegt der Reykjadalur-Fluss auf Island, ein dampfender Quellfluss mit warmem Wasser, eingebettet in grüne Hügellandschaft.
Wer doch lieber Bekanntes sucht: Der meistgesuchte Badeort in der Analyse war der bayerische Walchensee – mit knapp zwei Millionen jährlichen Anfragen. Er ist einer der tiefsten und größten Alpenseen Deutschlands.
Platz | Name | Ort | Land | Gewässer | Suchvolumen |
---|---|---|---|---|---|
1 | Gorges des Cévennes | Südfrankreich | Frankreich | Fluss | 0 |
1 | Delsjön-Seen | Göteborg | Schweden | See | 0 |
1 | Krushuna-Wasserfall | Lovech Provinz | Bulgarien | Wasserfall | 0 |
1 | Fluss Mrežnica | Zentralkroatien | Kroatien | Fluss | 0 |
2 | Drīdzis-See | Provinz Latgale | Lettland | See | 360 |
3 | Pulvermaar-Naturfreibad | Rheinland-Pfalz | Deutschland | See | 480 |
4 | Rummu-See | Kreis Harju | Estland | See | 1.680 |
5 | Reykjadalur (heißer Quellfluss) | Hveragerði | Island | Fluss | 2.040 |
Darum ist Wildbaden gesund
Neben der Naturerfahrung bietet das Wildbaden überraschende Gesundheitsvorteile. Hana Patel, Ärztin und Gesundheitsberaterin, erklärt: "Kaltes Wasser aktiviert das braune Fettgewebe – es verbrennt Energie, um den Körper zu wärmen. Das kann helfen, das Gewicht zu regulieren und den Stoffwechsel anzukurbeln."
Zudem trainiert der Kältereiz den Körper ähnlich wie Fasten oder Sport. "Wildbaden wirkt wie ein sanfter Stressreiz, der unsere Widerstandskraft stärkt", sagt Patel. Auch der Schlaf profitiert: Nach dem Schwimmen kühlt der Körper ab und reguliert so den Tag-Nacht-Rhythmus – für einen tieferen Schlaf. Ein weiterer Pluspunkt: Die Kälte regt den Lymphfluss an und unterstützt damit die Entgiftung des Körpers.

Achtung: Diese Risiken birgt das Wildbaden
So idyllisch es sein mag – Wildschwimmen bringt auch Gefahren mit sich. Wer badet, sollte vorher Strömung, Wetterlage und Wasserqualität prüfen und am besten nicht allein schwimmen gehen. In Flüssen gilt, möglichst in Ufernähe zu bleiben und niemals gegen die Strömung zu schwimmen. Auch plötzliche Tiefen oder unsichtbare Hindernisse können riskant sein.
Nicht zu unterschätzen: der Kälteschock. Wer unvorbereitet ins kalte Wasser springt, riskiert Kreislaufprobleme. Experten raten daher: Den Körper langsam ans kalte Wasser gewöhnen – und immer auf das eigene Bauchgefühl hören.
Methodik
Icelandair identifizierte über Google 40 Wildbadeorte, die anschließend mithilfe von ChatGPT validiert wurden. Mithilfe des Google-Keyword-Planners wurden die Suchvolumina für jeden Ort weltweit ermittelt. Durch Multiplikation des monatlichen Suchvolumens mit 12 wurden die jährlichen Suchvolumina berechnet. Diese Orte wurden vom geringsten zum höchsten Suchvolumen sortiert, um die abgelegensten bzw. weniger bekannten Badeplätze sichtbar zu machen. Die jährliche Veränderung der Suchanfragen zum Thema Wildbaden in Deutschland wurde ebenfalls mit dem Google-Keyword-Planner ermittelt.
- Pressemitteilung von Icelandair per E-Mail
- wochenblatt‑dlv.de: "Wildes Schwimmen – so badet man sicher im Naturgewässer" (Deutsch)
- bergwelten.com: "Wildschwimmen – alles, was du wissen musst" (Deutsch)
- nabu.de: "Wildschwimmen – Tipps für sicheres Naturbaden" (Deutsch)
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