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Blähungen beim Fliegen: So beugen Sie vor und das hilft


Unangenehme Gerüche
Blähungen im Flugzeug: So vermeiden Sie sie

Von dpa
Aktualisiert am 05.08.2025 - 14:09 UhrLesedauer: 3 Min.
Das Pups-Problem im FliegerVergrößern des Bildes
Penetranter Geruch: Ein Flug in der Economy-Klasse kann mit Flatulenzen zur Herausforderng werden. (Archivbild) (Quelle: Oliver Berg/dpa/dpa-bilder)
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Flatulenzen im Flieger sind unangenehm – vor allem für die Sitznachbarn. Aber wieso muss man immer ausgerechnet dann? Und wie lässt es sich vermeiden?

Lästige Gerüche wie starkes Parfüm, Schweiß oder Mundgeruch können besonders in engen Räumen wie der Economy-Klasse eine echte Belastung sein. Hinzu kommt ein allzu menschliches Problem, über das wenig gesprochen wird: der Flatus, zu Deutsch "das Abgehen von Gasen aus dem Darm über den After".

Viele Passagiere kennen das: Kaum hat der Flieger eine gewisse Flughöhe erreicht, drückt es zunehmend in den Gedärmen. Völlig normal, sagt Gastroenterologin Birgit Terjung aus Bonn-Beuel der Deutschen Presse-Agentur. "In der Höhe verändern sich die Luftdruckverhältnisse, da sitzt die Luft im Darm lockerer und kann entweichen", erklärt sie. Das passiere zwar auch am Boden mehrmals am Tag, oft unbemerkt. "Aber wenn man im Flieger im eigenen Duft sitzt, merkt man es womöglich eher." Und womöglich auch die Sitznachbarn.

Forscher raten vom Einhalten ab

Eine Forschergruppe aus Dänemark hat dieses Phänomen schon einmal wissenschaftlich betrachtet. Ihr Fazit, wenn die Winde im Gedärme zu arg drücken: "Lass ihn fahren" – und daran hält Erstautor Hans-Christian Pommergaard heute noch fest. Der dänische Chirurg mit Schwerpunkt Leber arbeitet in Kopenhagen. Die Studie sei damals durchaus mit einem humoristischen Touch entstanden. "Aber alles darin ist faktisch korrekt. Wir haben aus wissenschaftlichen Studien zitiert", sagt er der dpa.

In ihrem Papier, das 2013 in der Fachzeitschrift "New Zealand Medical Journal" (NZMJ) erschien, haben die Autoren neben dem Fahrenlassen noch einen anderen Vorschlag gemacht: Aktivkohle in den Flugzeugsitzen. "Wir nutzen Aktivkohlefilter bei Patienten mit Stoma, also künstlichem Darm- oder Harnausgang, um Gerüche zu absorbieren", sagt Pommergaard.

Aktivkohle in der Unterhose

Dass Aktivkohle sehr effektiv ist, um Pupsgerüche zu neutralisieren, haben US-Forscher schon einmal bei einem Test mit Unterhosen nachgewiesen. Sie füllten den Darm von Freiwilligen über einen Schlauch mit Gasen, wie sie üblicherweise dort vorkommen, und erfassten dann die Pupser. Das Ergebnis: "Das einzige Produkt, das praktisch alle Schwefelwasserstoffgase adsorbierte, waren Slips aus einem Gewebe aus Aktivkohlefasern", schrieben sie 2005 im "American Journal of Gastroenterology" (AJG).

Die Sache mit der Aktivkohle in den Sitzen hält man beim Flugzeughersteller Airbus aber für überflüssig. "Die Kabinenluftzirkulation ist bereits so ausgereift, dass sie solche Maßnahmen nicht erfordert", sagt eine Sprecherin auf Anfrage.

Airbus-Ingenieur Bruno Fargeon erklärt in einem Video, dass Luft im Flugzeug alle zwei bis drei Minuten ausgetauscht wird, mit Frischluft und gefilterter Luft. Von Geruchsproblemen wegen Blähungen spricht er nicht direkt. Er fasst es so: "Der Luftstrom wird von oben nach unten optimiert, um stagnierende Luft zu entfernen und die Ausbreitung der Luft über die verschiedenen Sitzreihen hinweg zu begrenzen."

Rat: Wenig Luft schlucken und Essenswahl beachten

Die Lufthansa beschäftigt sich nicht mit dem Phänomen Blähungen an Bord. "Zu diesem Thema ist uns nichts bekannt", teilt sie auf Nachfrage mit. Bei Turkish Airlines wird das Thema ausführlich beleuchtet. Auf ihrer Webseite gibt die Airline Tipps, wie man selbst vorbeugen kann: Kräutertee statt Koffein vor dem Fliegen, oder langsam essen und trinken. "Zu viel Luft zu schlucken, kann zu Blähungen führen."

Gastroenterologin Birgit Terjung rät: "Lieber nicht am Flughafen noch eine Pizza oder einen Burger essen, das liegt schwer im Magen, da muss der Verdauungsprozess mehr angekurbelt werden." Und das bedeutet: mehr Gase. Kohlensäurehaltige Getränke können mehr Luft im Darm verursachen, Alkohol lähme den Verdauungsprozess. "Tomatensaft ist kein Problem", sagt Terjung.

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Das Dilemma der ersten Klasse

Pommergaard und Kollegen haben auch Trost für die Economy-Passagiere parat: In der ersten Klasse sei die Lage womöglich noch schlimmer. Anders als die einfachen Sitze würden die Ledersitze den Pups abstoßen und könnten nichts absorbieren.

Terjung rät: Öfter mal im Gang auf- und abgehen, bei Druckgefühl den Bauch von links nach rechts massieren." Und wenn es nicht hilft? Sie hält es mit Pommergaard: "Let it go, just do it."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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