2.500 Lichtjahre entfernt Forscher entdecken neue Supererde
Astronomen haben in einem fernen Sonnensystem einen Planeten entdeckt, der sich im bewohnbaren Bereich seines Sterns befindet. Was bedeutet das?
Bislang wurden Tausende Exoplaneten entdeckt, darunter auch einige sogenannte Supererden und Erdzwillinge, die sich in der habitablen Zone ihres Sterns befinden, also in einer Umlaufbahn, die Leben ermöglichen würde.
Jetzt wurde erneut ein solcher Planet entdeckt, wie Forscher des Yunnan-Observatoriums in China und des Hamburger Observatoriums im Fachmagazin "Nature Astronomy" berichten. Der Planet Kepler-725c befindet sich rund 2.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und umkreist seinen sonnenähnlichen Stern in 207,5 Tagen. Er ist etwa zehnmal so schwer wie die Erde.
Supererde – einfach erklärt
Als Supererde bezeichnen Forscher einen Planeten, dessen Masse so groß ist wie die der Erde – oder größer –, aber kleiner als die von Uranus. Supererden können reine Gesteinsplaneten sein und sich in der habitablen Zone ihres Sterns befinden. Darum könnte dort flüssiges Wasser vorhanden und daher potenziell Leben möglich sein.
Weil sich der Planet in der bewohnbaren Zone seines Sterns befinde, könne "dort kohlenstoffbasiertes Leben ähnlich dem auf der Erde möglich" sein, sagte Gu Shenghong, Forscher am Yunnan-Observatorium.
Besitzt Kepler-725c eine Atmopshäre?
Sicher ist das aber nicht. Warum? Weil die Wissenschaftler zwar herausgefunden haben, dass der Planet existiert. Über seine Oberflächenbeschaffenheit ist aber nichts bekannt. Auch wissen die Forscher nicht, ob Wasser auf der Supererde vorhanden ist – ein wichtiger Baustein für die Entstehung von Leben. Über das Vorhandensein einer Atmosphäre ist ebenfalls nichts bekannt.
Die Entdeckung von Kepler-725c erfolgte mit einer neuen Methode: der sogenannten Transitzeitvariation (TTV). Damit lassen sich Planeten indirekt nachweisen, indem die Forscher zeitliche Abweichungen der Umlaufbahn eines anderen Himmelskörpers in dem Sonnensystem nachweisen.
Die Schwankungen entstehen, weil auf den beobachteten Planeten die Gravitationskraft eines weiteren Planeten einwirkt. Bei dem Himmelskörper, den die Forscher beobachtet hatten, handelt es sich um Kepler-725b. Das ist ein 2016 entdeckter Gasriese, der etwa ein Viertel der Masse des Jupiters besitzt.
Die Wissenschaftler hoffen, mit der TTV-Methode noch weitere solcher Supererden zu finden. Zukünftige Missionen wie etwa die europäische Plato-Mission könnten die Methode nutzen. Plato soll im kommenden Jahr starten und Exoplaneten in fernen Sonnensystemen aufspüren.