BYD Dolphin und GWM Ora 03: Testdebakel für Elektroautos aus China

Eine Mängelliste wie beim TÜV – und dabei treten hier Neuwagen zum Test an: In einem Vergleich zeigen zwei China-Stromer, was sie können. Oder eben nicht.

Längst sind Autos aus China viel besser als ihr früherer Ruf – aber nicht alle. Die beiden Elektroautos BYD Dolphin und GWM Ora 03 mussten sich im Vergleich der Zeitschrift "Auto Motor und Sport" mit Cupra Born und Opel Astra messen. Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd.

Weshalb der BYD Dolphin im Test scheitert

Der BYD Dolphin, produziert in China von einem der weltweit größten Elektroautohersteller und dortigen Hauptkonkurrenten von VW, konnte die Tester nicht überzeugen. Die Fahrwerksabstimmung wurde als schlecht bewertet, das Auto "schaukelt und taumelt durch die Kurven", auf unebener Fahrbahn gerät es ins Schlingern. Kritik gab es auch für Lenkung, Bremsen, Licht und Heizung. Auch bei der Software, sonst eine Stärke chinesischer Autos, enttäuschte der Dolphin. Unter anderem funktionierte das Navigationssystem nur eingeschränkt und bot keine Routenplanung an.

Weshalb der Ora 03 im Test scheitert

Auch der Ora 03 des Herstellers Great Wall Motors (GWM) fiel im Test durch: Bei eingeschaltetem Spurhalteassistenten lenkte das Auto ohne Mittellinie direkt in den Graben – und zwar ständig. Das Fahrwerk kam mit kleinen Unebenheiten nicht klar, die Bremsleistung war mangelhaft, die Testexperten beschrieben die Lenkung als "taub" und indirekt. Auch an den Windgeräuschen während der Fahrt und an der Gestaltung des Innenraums übten sie Kritik.

Insgesamt liegt Testverlierer BYD Dolphin fast 100 Punkte hinter dem Testsieger Cupra Born – ein deutlicher Abstand. Auch der elektrische Opel Astra schnitt deutlich besser ab als die beiden chinesischen Modelle.

"BYD hat trotz Preisvorteil wohl kaum eine Chance gegen die Qualität von Cupra und Opel", lautete das Fazit des Tests. Ähnlich sah es beim Ora 03 aus, der trotz vergleichbaren Preises nicht mit den europäischen Modellen mithalten konnte.