VDA-Präsident zum Abgas-Skandal "Umwelt-Prämie" kann Pkw-Absatz beflügeln

Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) erwartet nach dem Dieselgipfel eine höhere Nachfrage nach neuen Autos. "Die Bürger sehen die Maßnahmen der Unternehmen mehrheitlich positiv", sagte Wissmann.
Der Branchenverband VDA erwartet durch die Umtauschprämien von Autoherstellern für neue Diesel einen höheren Absatz. VDA-Präsident Matthias Wissmann sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", er gehe davon aus, dass die Umweltprämien eine spürbare Wirkung auf die Pkw-Nachfrage haben werden. Dadurch werde ein deutlicher Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten geleistet, zugleich der Umstieg auf die Elektromobilität unterstützt.
Der Diesel-Marktanteil in Deutschland sinkt angesichts drohender Fahrverbote in Städten und des Abgas-Skandals seit Monaten. Wissmann verteidigte die Ergebnisse des Dieselgipfels von Politik und Autoindustrie Anfang August. "Diejenigen, die nach dem Dieselgipfel versucht haben, dessen Ergebnisse kleinzureden, sollten ihr vorschnelles Urteil überprüfen." Anfang August hatten sich Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) mit Ministerpräsidenten und den Chefs der Autokonzerne zu einem sogenannten Dieselgipfel getroffen. Dabei wurde über eine Verringerung des Schadstoffausstoßes und die Vermeidung von Fahrverboten beraten.
Die Industrie sicherte Softwareupdates für alle betroffenen Autos zu und bot Rabatte für den Kauf sauberer Neuwagen an. Auch will sie sich an einem Fonds beteiligen, der umweltfreundliche Mobilität in den Städten fördern soll. Teurere Umbauten am Motor hatte die Branche aber abgelehnt. Große Hersteller hatten außerdem Prämien beim Kauf neuer Diesel-Fahrzeuge angekündigt. Damit sollen alte Diesel mit höherem Schadstoffausstoß ersetzt werden.