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Auto Leasing: Versteckte Nebenkosten – hier drohen versteckte Kosten


Nicht von den Raten täuschen lassen
Hier lauern beim Auto-Leasing fiese Kostenfallen

  • Christopher Clausen Porträt
Von Christopher Clausen

Aktualisiert am 27.10.2023Lesedauer: 4 Min.
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Es gibt zahlreiche Leasing-ArtenVergrößern des Bildes
Es gibt zahlreiche Leasing-Arten (Symbolbild). (Quelle: imago)

Der praktische Kleinwagen für die Stadt – für nur 99 Euro monatlich im Leasing. Warum Sie solche Raten kritisch hinterfragen sollten und wo Mehrkosten lauern.

Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Ab nur 99 Euro monatlich bietet Citroën den demnächst herauskommenden Kleinwagen ë-C3 im Leasing an. Und damit sind die Franzosen natürlich nicht allein: Autohändler und auch spezialisierte Börsen im Internet locken immer wieder mit scheinbar günstigen Raten ihre potenziellen Kunden. Doch Sie sollten immer einen Blick auf die genauen Konditionen werfen.

Erstens: Schon die Zusammensetzung der Rate kann mögliche Folgeprobleme beinhalten. Denn die monatlichen Kosten setzen sich aus Faktoren wie Fahrzeugwert, Vertragslaufzeit, Anzahlung, geschätztem Restwert oder der Kilometerleistung zusammen. Und hier gibt es gewaltige Unterschiede zwischen den Angeboten.

  • Anzahlung: Je höher die Anzahlung, desto niedriger meist die Rate. Schauen Sie also vorher genau, wie hoch diese ausfällt. Mit einer höheren Anzahlung können Sie eventuell die Raten senken.
  • Vertragslaufzeit: Mit einer längeren Laufzeit werden die anfallenden Kosten auf mehr Monate verteilt – die Rate sinkt. Überlegen Sie, ob sich eine lange Haltedauer für Sie lohnt und bedenken Sie, dass bei steigendem Fahrzeugalter weitere Kosten für die Hauptuntersuchung oder Inspektionen anfallen.
  • Kilometerleistung: Eine wichtige Stellschraube sind auch die im Vertrag enthaltenen Kilometer. Fahren Sie mehr als vereinbart, kommen eventuell auch höhere Kosten auf Sie zu. Andersherum können Sie je nach Vertrag Geld bekommen, wenn Sie weniger fahren. Prüfen Sie also, ob die Kilometerleistung zu Ihren tatsächlichen Bedürfnissen passt.

Als Faustregel gilt: Wenn bei einem durchschnittlich teuren Auto ein Leasingangebot ungewöhnlich günstig ist, ist entweder die Anzahlung hoch, die Vertragslaufzeit lang oder die Jahreskilometerleistung niedrig.

Die Nebenkosten sind entscheidend

Zweitens stecken darüber hinaus in jedem Vertrag noch weitere Faktoren, die Ihr Portemonnaie während des Leasings belasten. Einige sind direkt mit dem Leasingvertrag verbunden, andere sind Kosten, die Besitzer von Autos sowieso kennen und die auch auf Fahrer eines Leasing-Autos zukommen. Mit diesen Faktoren sollten Sie kalkulieren:

  • Überführungskosten: Das sind die Kosten, die zum Beispiel für den Transport von der Fabrik bis zum Händler beziehungsweise bis zu Ihnen anfallen. Je nach Vertrag können das 500 Euro sein, teilweise aber auch 1.000 Euro. Diesen Kostenfaktor sollten Sie auch einberechnen, wenn Sie ein Auto finanzieren oder kaufen. Nur in einzelnen Fällen, wie beispielsweise bei sofort verfügbaren Lagerfahrzeugen, fallen diese Beträge nicht an.
  • Anzahlung und andere Sonderzahlungen: Achten Sie auch auf Sonderzahlungen: Manche Anbieter verlangen 4.000 Euro oder mehr, wenn Sie den Vertrag abschließen.
  • Zulassungskosten: Rund 65 bis 100 Euro berechnen die Anbieter für die Zulassung des Autos bei der Straßenverkehrsbehörde.
  • Reifen: Prüfen Sie, mit welchen Reifen Ihr Leasingfahrzeug ausgeliefert wird. Handelt es sich um Sommerreifen, sind zur kalten Jahreszeit hin Winterreifen fällig. Je nach Qualität können die mehrere Hundert Euro kosten. Nehmen Sie daher vorher Kontakt zu Ihrem Anbieter auf, welche Möglichkeiten es gibt (Kauf oder Reifenleasing) und erwägen Sie, ob sich auch Ganzjahresreifen für Sie lohnen könnten.
  • Kfz-Steuer: In die Berechnung der Kfz-Steuer fließen laut ADAC außer dem Hubraum auch die Abgasnorm, also die Einstufung in eine Schadstoffklasse, und der CO2-Ausstoß ein. Autos mit einem hohen Verbrauch sind also teurer als sparsame Kleinwagen. Wie hoch die Steuer genau ausfällt, können Sie mit Online-Rechnern, beispielsweise vom Bundesfinanzministerium, selbst berechnen. Laut Bundesfinanzministerium zahlen die Deutschen im Schnitt rund 150 Euro im Jahr Steuern – also 12,50 Euro im Monat. E-Autos sind bis 2025 von der Kfz-Steuer befreit.
  • Kfz-Versicherung: Ein großer Kostenfaktor ist die Versicherung. In vielen Leasingverträgen ist eine Vollkaskoversicherung vorgeschrieben. Diese hat ihren Preis: Rund 565 Euro geben die Deutschen jährlich für die Vollkasko aus, rechnet Versicherer Verti vor. Monatlich wären das 47 Euro. Der genaue Preis hängt aber auch von Ihrer Schadenfreiheitsklasse, Ihrem Alter und natürlich dem zu versichernden Auto ab.
  • optional: Gap-Versicherung: Freiwillig ist die sogenannte Gap-Versicherung (Gap: englisch für Lücke). Sie soll Schäden decken, die nicht durch Teil- oder Vollkasko gedeckt sind. Die Gap-Versicherung springt ein, wenn das Fahrzeug gestohlen wird oder einen Totalschaden hat und schließt die Lücke zwischen dem Wiederbeschaffungswert des Autos und dem Restwert des Leasingvertrags, erklärt die Allianz-Versicherung. Die Kosten hängen stark vom Versicherungswert des Autos ab.
  • Inspektionen, Wartung, Reparaturen und HU: Vertraglich sind Sie dazu verpflichtet, Ihr Leasingauto gut zu pflegen. Dazu gehört auch, die Inspektionsintervalle einzuhalten und die Inspektion durchführen zu lassen. Die Kosten dafür variieren stark, in der Regel betragen sie zwischen 150 und 300 Euro. Wie oft sie fällig ist, hängt von dem jeweiligen Auto ab, teils alle 30.000 Kilometer, teils seltener. Auch sind Sie verpflichtet, Fehler beheben zu lassen und alle zwei Jahre (bei Neuwagen erstmals nach dem dritten Jahr) die Hauptuntersuchung machen zu lassen (ca. 90 Euro).

    Manche Anbieter haben auch spezielle Inspektions- oder Wartungspauschalen zum Festpreis in der Aufpreisliste. Da es sich bei Leasingautos um Neuwagen handelt, ist die Gefahr von hohen Reparaturkosten zunächst nicht sonderlich hoch. Für unverschuldete Fehler kommt in der Regel die Herstellergarantie auf.
  • Sprit oder Strom: Je nach Fahrleistung und Verbrauch kommen noch die Kosten für den Kraftstoff beziehungsweise die Energie hinzu.
  • Kosten bei der Rückgabe: Gibt es Schäden bei der Rückgabe, kann Ihr Anbieter Sie dafür haftbar machen. Für welche Schäden Sie aufkommen müssen, erfahren Sie hier.

Sind Ihnen diese Kosten zu schwer zu kalkulieren, bietet sich auch eine Alternative zum Leasing an: das Auto-Abo. Hier sind alle Kosten bis auf jene für den Sprit inklusive. Mehr zum Auto-Abo erfahren Sie hier.

Verwendete Quellen
  • adac.de: "Kfz-Steuer: So wird sie berechnet"
  • allianzdirect.de: "GAP-Versicherung"
  • zurich.de: "Kfz-Steuer – das sollten Sie als Fahrzeughalter wissen"
  • citroen.de: "Der neue Citroën ë-C3 MAX", Leasingkonditionen
  • verti.de: "Sprit, Steuern, Kfz-Versicherung: So viel kostet Ihr Auto im Monat"
  • vehiculum.de: "Leasing Nebenkosten - Womit Sie neben der Rate rechnen müssen"
  • youtube.com: "Leasing Nebenkosten - inkl. Beispielrechnung - Das kostet mich mein Auto wirklich! | Mivodo"
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