Täter waren 13 und zwölf Jahre alt Frankreich: Jungen vergewaltigen Mädchen – weil sie Jüdin ist

Drei Jungs verschleppen ein Mädchen in ein leer stehendes Gebäude – was dann passiert, erschüttert Frankreich. Nun hat das Gericht geurteilt.
Ein Jahr nach einer brutalen Gewalttat gegen ein jüdisches Mädchen hat ein Gericht in Frankreich deutliche Urteile gesprochen. Zwei damals 13-jährige Jungen wurden zu Haftstrafen von sieben und neun Jahren verurteilt. Ein dritter Beteiligter entging wegen seines Alters einer Gefängnisstrafe, muss aber für fünf Jahre in ein Heim. Das Jugendgericht in Nanterre stellte klar: Das Motiv war Hass auf Juden.
Die Tat ereignete sich am 15. Juni 2024 in Courbevoie, einem Vorort von Paris. Die damals zwölfjährige Schülerin wurde von drei Jugendlichen in eine leer stehende Kindertagesstätte verschleppt, beschimpft, geschlagen und vergewaltigt.
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Einer der Täter filmte die Szenen, ein anderer forderte später Schweigegeld in Höhe von 200 Euro und bedrohte das Mädchen mit dem Tod. Das Opfer berichtete, sie sei als "dreckige Jüdin" beschimpft worden. Die Jugendlichen stellten ihr Fragen zu Israel und nötigten sie, zu ihrer Religion schweigen. Am Ende musste sie schwören, niemandem etwas zu sagen – "bei Allah".
"Wäre sie nicht Jüdin gewesen, wäre sie nicht angegriffen worden"
Der Vorsitzende Richter begründete das Urteil mit der besonderen Schwere der Tat und den Persönlichkeitsmerkmalen der Täter. Trotz ihres jungen Alters sei ihre Gefährlichkeit besorgniserregend. Besonders deutlich machte das Gericht: "Es besteht kein Zweifel, dass (das Opfer) nicht angegriffen oder vergewaltigt worden wäre, wenn sie nicht Jüdin gewesen wäre."
Zwei der Jugendlichen wurden wegen "Gruppenvergewaltigung wegen Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft" verurteilt.
Dritter Täter war mit dem Mädchen befreundet
Der dritte Täter wurde wegen Beihilfe schuldig gesprochen. Er war vor der Tat mit dem Mädchen befreundet. Weil sie nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel in ihrer Schule gemobbt wurde, gab sie sich ihm gegenüber als Muslima aus. Als er die Wahrheit erfuhr, soll er sie als Lügnerin beschimpft haben. Die Tat könnte laut Medienberichten als eine Art "Rache" gesehen worden sein.
Er hatte die Vergewaltigungen gefilmt, die Aufnahmen verschickt und das Opfer mit einem brennenden Feuerzeug bedroht, so übereinstimmende Medienberichte. Aufgrund seines Alters konnte er nicht zu Haft verurteilt werden, die Strafmündigkeit beginnt in Frankreich mit 13 Jahren. Er wurde zu einer fünfjährigen Erziehungsmaßnahme und Heimaufenthalt wegen Beihilfe verurteilt.
Nazigrüße, Hakenkreuze und antisemitische Witzen
Die Tat hatte in Frankreich große Empörung ausgelöst. Zahlreiche Politikerinnen und Politiker verurteilten den Angriff scharf, in Paris und Courbevoie kam es zu Solidaritätskundgebungen. Die jüdische Gemeinde zeigte sich tief erschüttert. Die Mutter des Opfers sagte, ihre Tochter sei in der Schule ausgegrenzt worden – mit Nazigrüßen, Hakenkreuzen und antisemitischen Witzen.
Laut dem französischem Innenministerium wurden im Jahr 2024 landesweit 1.570 antisemitische Vorfälle registriert. Der Fall von Courbevoie ist einer der erschütterndsten davon. Im Prozess brach das Opfer mehrfach in Tränen aus. Ihre Anwältin sprach von einer extrem belastenden Situation – vor allem, als ein von den Tätern aufgenommenes Video gezeigt wurde.
- leparisien.fr: "Viol d’une fille juive de 12 ans à Courbevoie : deux mineurs condamnés à neuf et sept ans de prison ferme" (Französisch)
- ladepeche.fr: "Viol antisémite d’une fille de 12 ans à Courbevoie : deux mineurs condamnés à neuf et sept ans de prison ferme" (Französisch)
- tf1info.fr: "Viol d'une fille juive de 12 ans à Courbevoie : deux adolescents condamnés à de la prison ferme" (Französisch)