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Plug-in-Hybrid: So schmutzig ist der Antrieb


Warnung vor neuem Skandal
So schmutzig ist der Plug-in-Hybrid


24.11.2020Lesedauer: 2 Min.
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Mitsubishi Outlander: Er ist einer der beliebtesten Plug-in-Hybride Europas – aber offenbar bei Weitem nicht so sauber, wie viele seiner Käufer glauben.Vergrößern des Bildes
Mitsubishi Outlander: Er ist einer der beliebtesten Plug-in-Hybride Europas – aber offenbar bei Weitem nicht so sauber, wie viele seiner Käufer glauben. (Quelle: Hersteller-bilder)

Der vermeintlich saubere Plug-in-Hybrid – er kommt zunehmend in Verruf. Immer wieder sagen Kritiker: Der Antrieb ist ein Klimakiller. Und immer wieder streiten die Autobauer alle Vorwürfe ab. Nun werden sie mit neuen Zahlen und Vorwürfen konfrontiert. Die ihnen ganz gewiss nicht gefallen werden.

Neue Tests bestätigen offenbar einmal mehr, dass Plug-in-Hybride teils extrem hohe Mengen des Umweltgifts CO2 ausstoßen. So lautet das Ergebnis einer Untersuchung im Auftrag von "Transport and Environment" (T&E), einem Zusammenschluss von 51 Umweltverbänden. Der Umweltdachverband spricht von der "Gefahr eines neuen Dieselskandals".

Was ist ein Plug-in-Hybrid?
Das Hybridauto kombiniert einen Verbrenner (meist einen Benziner) mit einem E-Motor. Dessen Batterie lädt sich durch den Verbrennungsmotor und durch Rekuperation auf, also durch die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen. Beim Plug-in-Hybrid (auch PHEV genannt wegen seiner englischen Bezeichnung Plug-in Hybrid Electric Vehicle) lässt sich der Akku auch an der Steckdose aufladen. Käufern eines solchen PHEV zahlt die Bundesregierung eine hohe Förderprämie aus.

Die Ergebnisse des Tests

Überprüft wurden die drei derzeit beliebtesten Autos mit Plug-in-Hybridantrieb:

  • BMW X5
  • Volvo XC60
  • Mitsubishi Outlander

Sie alle stießen erheblich größere Mengen CO2 aus, als von den Herstellern angegeben wird.

  • Mit einer vollgeladenen Batterie unter optimalen Bedingungen: 28 bis 89 Prozent mehr CO2.
  • Bei leerer Batterie: 300 bis 800 Prozent mehr CO2 als angegeben.
  • Im Charge-Modus (Batterie wird während der Fahrt vom Verbrenner geladen): 300 bis 1.200 Prozent über der Herstellerangabe.

Sauber sind die Autos demnach vielleicht auf dem Prüfstand, aber nicht auf der Straße. Sollen sie auch nicht, sagt Stef Cornelis, Direktor Deutschland bei T&E: "Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge werden nicht für einen sauberen Betrieb im Straßenverkehr, sondern zur Ausschöpfung der staatlichen Förderung und Erreichung der europäischen Flottengrenzwerte gebaut."

Kein europäisches Land gebe mehr Steuergelder für die Subventionierung von PHEVs aus: "Derzeit verschwendet Deutschland mehr als 500 Millionen Euro an Subventionen für Fake-E-Fahrzeuge." T&E fordert deshalb das Ende von staatlichen Kaufprämien und Steuervorteilen für Plug-in-Hybride.

Experte sieht Indizien für Abschalteinrichtungen

Ein Vielfaches des versprochenen Schadstoff-Ausstoßes – bei manchem Dieselfahrer dürfte es da klingeln. Wiederholt sich hier die Geschichte des Betrugsskandals?

Laut Axel Friedrich gibt es dafür Hinweise. Der Verkehrsberater hat für die Deutsche Umwelthilfe ebenfalls verschiedene Plug-in-Hybride getestet – mit ähnlichen Ergebnissen. Sein Fazit: Diese Autos als umweltfreundlich zu bewerben, sei "pervers".

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Damit aber nicht genug: Friedrich sieht Indizien dafür, dass Abschalteinrichtungen in den Autos verbaut seien. Solche verbotenen Systeme erkennen, ob ein Auto gerade auf dem Prüfstand getestet wird. Dann schalten sie auf einen besonders sparsamen Betrieb um. Das Problem: Bislang kann Friedrich nicht beweisen, dass solche Einrichtungen in der Software stecken.

Erwartungsgemäß reagierte die Autoindustrie verärgert auf die Untersuchung der Umwelthilfe. Die Branche sprach von einem Versuch, eine moderne Antriebsart zu diffamieren.

Ähnliches hörte man aber auch zu Beginn des Dieselskandals.

Verwendete Quellen
  • Transport & Environment
  • Nachrichtenagentur dpa
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