E-Bike Reichweite: Wie weit Sie mit einer Akkuladung kommen

Herstellerangaben zur E-Bike-Reichweite sind oftmals sehr optimistisch. Wir erklären, wovon die tatsächliche Reichweite Ihres E-Bikes abhängt.

Wer schon einmal auf einem E-Bike in einer bergigen Gegend unterwegs war, hat sicher eine Vorstellung davon, wie weit die Herstellerangaben zur Reichweite von der Realität abweichen. Doch das Terrain ist nur einer von vielen Faktoren, die Einfluss darauf nehmen, wie lange Sie mit Ihrem Fahrrad abseits der Steckdose durchhalten. Hier bekommen Sie einen Überblick, mit dem sich Ihre nächste Radtour optimal vorbereiten lässt.

E-Bike-Reichweite oft deutlich geringer als angegeben

Hersteller von E-Bikes versprechen zum Teil hohe Reichweiten von etwa 130 bis 200 Kilometern mit nur einer Akkuladung. Doch leider sind diese Angaben im Alltag kaum zu erreichen, da es sehr viele Faktoren gibt, die Einfluss darauf nehmen.

Je nach Zuladung, gefahrener Strecke, Witterungsbedingungen und Zustand des Fahrrads kann Ihr Motor auch nach weniger als 30 Kilometern schon nachlassen. Bei einigen Einflussfaktoren lässt sich eingreifen, bei anderen nicht.

Damit beeinflussen Sie die Reichweite Ihres E-Bikes

Folgende zehn Faktoren sind für die tatsächliche Ausdauer eines elektronisch unterstützten Fahrrads relevant:

• Akkukapazität: Akkus für E-Bikes gibt es mit unterschiedlichen Ladekapazitäten. Je größer diese ist, desto größer die Reichweite. Aber auch der Zustand und das Alter des Akkus sind entscheidend, da die Kapazität im Laufe der Zeit insbesondere bei häufiger Verwendung nachlässt.
• Gewählte Unterstützungsstufe: Je mehr Arbeit Sie den Motor übernehmen lassen, desto früher geht Ihnen der Saft aus. Wer also mehr Watt abruft, muss eher wieder an die Steckdose.
• Zuladung: Hier ist neben dem Körpergewicht des Fahrers auch potenzielles Gepäck entscheidend. Mehr Gewicht reduziert die Reichweite Ihres E-Bikes.
• Zustand des Fahrrads: Der optimale Reifendruck, ein reibungsarmes Reifenprofil sowie eine saubere und gut geölte Kette sorgen dafür, dass Sie mit einer Akkuladung weiter kommen.
• Nutzung von Bremsenergie: Einige teurere Modelle nehmen beim Bremsvorgang freigesetzte Energie wieder auf und laden damit den Akku unterwegs nach. Dies wirkt sich positiv auf die Reichweite des E-Bikes aus.
• Geschwindigkeit: Je schneller Sie unterwegs sind, desto mehr Energie geht durch Reibung und Fahrtwind verloren.
• Fahrweise: Häufiges Anfahren sowie eine starke Beschleunigung ziehen besonders viel Strom aus dem Akku.
• Gegenwind und Regen: Witterungsbedingungen können den Reibungswiderstand während der Fahrt deutlich erhöhen. Das kostet zusätzliche Motorleistung.
• Außentemperatur: Besonders an kalten Wintertagen kann die Akkukapazität um bis zu 40 Prozent nachlassen. Dies bedeutet auch eine entsprechend verringerte Reichweite für Ihr E-Bike.
• Steigungen und weicher Untergrund: Wer häufig bergauf oder durch Sand und Matsch fährt, muss deutlich früher wieder an die Steckdose.

Ein zweiter Akku als Option

Wer eine besonders hohe Reichweite für sein E-Bike benötigt, kann bei Bedarf einen zweiten Akku mitführen. Das setzt allerdings voraus, dass das Fahrrad so konstruiert ist, dass sich der Akku schnell und einfach austauschen lässt. Achten Sie daher beim Kauf auf ein Akku-Wechselsystem, bei dem Sie idealerweise komplett ohne Werkzeug auskommen.

Ein Tipp: Einige Händler und Hersteller von E-Bikes oder deren Antriebssystemen bieten auf ihren Webseiten spezielle Rechner an, mit denen Sie die tatsächliche Reichweite unter Berücksichtigung einiger Einflussfaktoren grob berechnen können.