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Islamischer Staat: Ex-Geisel berichtet über perverse IS-Welt


"Kannst du dir die Schmerzen vorstellen?"

Von t-online, dpa
15.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Teufel in Menschengestalt: der "Dschihadi John" genannte Brite Mohammed EmwasiVergrößern des BildesTeufel in Menschengestalt: der "Dschihadi John" genannte Brite Mohammed Emwasi (Quelle: dpa-bilder)
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Schläge, Psychoterror und ständige Angst: Ein Journalist hat vom grausamen Alltag in der Gefangenschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) berichtet. Der "Dschihadi John" genannte IS-Kämpfer, der inzwischen als Brite Mohammed Emwasi identifiziert ist, habe ihm Klingen an den Hals gehalten und die Schmerzen einer Enthauptung ausgemalt, schreibt der Spanier Javier Espinosa in der "Sunday Times".

"Er streichelte meinen Hals mit der Klinge", so Espinosa. "Fühlst du das?" habe Emwasi gefragt. "Kalt, nicht wahr? Kannst du dir die Schmerzen vorstellen, wenn es schneidet? Sie sind unvorstellbar."

Der Reporter der spanischen Zeitung "El Mundo" war vor einem Jahr nach mehr als sechsmonatiger Geiselhaft in Syrien von seinen Kidnappern freigelassen worden.

"Der erste Schnitt durchtrennt deine Venen"

Er habe nicht früher über die Zeit als IS-Geisel sprechen können, da die Islamisten gedroht hätten, sonst Geiseln zu töten. "Die Beatles - so nannten wir die drei britischen Kämpfer, die uns bewachten - liebten dieses Theater", schreibt Espinosa.

"Dschihadi John wollte ein Maximum an Drama", berichtet Espinosa in der "Sunday Times". In perverser Detailgenauigkeit habe Emwasi ihm etwa geschildert, was beim Kopf-Abschneiden passiert. Der Reporter berichtete auch von Scheinhinrichtungen. Man habe ihm eine Pistole an den Kopf gehalten und dreimal abgedrückt. In der Waffe waren aber nur Platzpatronen.

"Kinder unserer Gesellschaft"

Den Geiseln seien Fotos bereits getöteter Gefangener gezeigt worden. Durch die Zellenwände hätten sie nächtelang Schreie und Schläge sowie vereinzelte Schüsse gehört. Espinosa gehörte seinem Bericht zufolge zu einer Gruppe von 23 Gefangenen. Während seiner Geiselnahme lernte er Alan Henning, James Foley und Peter Kassig kennen, die inzwischen ermordet wurden.

Erst vor wenigen Tagen hatte sein Leidensgenosse, der französische Reporter Nicolas Henin über seine Geiselhaft bei "Dschihadi John" berichtet. Er beschrieb die Geiselnehmer als "Kinder unserer Gesellschaft". Sie hätten mit der arabischen und muslimischen Kultur wenig zu tun. "Sie sprechen unsere Sprache, schauen die selben Filme und spielen die selben Videospiele wie unsere Kinder."

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