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Thailand-Anschlag: Angst vor ausbleibenden Touristen ist groß


Anschläge in Thailand
"Das wird unser Leben ruinieren"

ap, Andreas Schwitzer

Aktualisiert am 12.08.2016Lesedauer: 3 Min.
Beamte des Kampfmittelräumdienstes sichern die Gegend um den Strand von Patong in der Provinz Phuket.Vergrößern des BildesBeamte des Kampfmittelräumdienstes sichern die Gegend um den Strand von Patong in der Provinz Phuket. (Quelle: dpa-bilder)
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Touristen wagen sich nicht aus ihren Hotelzimmern, Geschäfte lassen die Rollläden unten: In Thailand geht nach einer ganzen Serie von Bombenexplosionen mit vier Toten und vielen Verletzten die Angst um.

Auch mehrere Europäer sind unter den Verletzten - Deutsche, Österreicher, Italiener und Niederländer, heißt es von behandelnden Ärzten. Innerhalb von 18 Stunden ereigneten sich elf Explosionen in fünf verschiedenen Provinzen des Landes, alle südlich von Bangkok und zum Teil in beliebten Touristengegenden wie etwa Phuket.

Daher ist die Sorge groß, wie sich die Anschläge auf den Tourismus auswirken könnten. Das Geschäft mit den Urlaubern ist einer der wenigen Wirtschaftszweige, die nach der Machtübernahme des Militärs 2014 nicht einbrachen. Mehr als 14 Millionen Menschen sind in diesem Jahr von Januar bis Mai bereits nach Thailand gereist, 2015 waren es im gleichen Zeitraum 12,5 Millionen. Mehrere Staaten, unter anderem auch Deutschland, wiesen ihre Bürger an, bei Reisen nach Thailand Vorsicht walten zu lassen.

"Das macht das Geschäft kaputt" klagt Natsupa Dechapanya, die Touristen auf Abenteuertouren rund um Hua Hin führt. "Hotels, Restaurants, Tourveranstalter hatten es schon schlecht, aber das, das wird unser Leben ruinieren."

Anschläge auf Polizeistationen und Touristenviertel

Bei zwei Explosionen in einem belebten Teil Phukets mit vielen Bars und Restaurants kam eine thailändische Straßenverkäuferin ums Leben, rund 20 weitere Menschen wurden verletzt. Am Freitagmorgen explodierten erneut zwei Sprengsätze in Hua Hin und rissen einen Menschen in den Tod. Ein weiterer starb bei einer Explosion in der Provinz Trang am Donnerstag, einer in Surat Thani am Freitag. Ein Sprengsatz explodierte zudem am beliebten Loma Beach in Phuket.

Der Italiener Andrea Tazzioli wollte in Phuket gerade seinen Geburtstagskuchen holen, als am Donnerstagabend neben ihm einer der beiden Sprengsätze explodierte. "Ich sah Licht, weißes Licht, eine große Explosion, und ich hatte sofort Schmerzen hier in meiner Schulter, wie von einem Feuer", sagte er in seinem Krankenhausbett, wo er nun seinen 51. Geburtstag verbringen muss.

Die Hintergründe der Anschlagsserie sind unklar. Doch der Verdacht richtete sich rasch auf Gegner der regierenden Militärjunta. Denn diese hatte erst am vergangenen Sonntag in einem Referendum eine umstrittene neue Verfassung absegnen lassen. Nach Ansicht von Kritikern könnte sie die Macht der Armee zementieren. Am Freitag war in Thailand auch Feiertag, der Geburtstag der Königin und gleichzeitig Muttertag.

Schlimmer Anschlag vor fast genau einem Jahr

In der Hauptstadt Bangkok war am 17. August 2015 an einem Schrein eine Bombe explodiert und hatte 20 Menschen in den Tod gerissen. Auch darunter hatte die Tourismusindustrie zeitweilig gelitten.

Hua Hin, rund 200 Kilometer südwestlich von Bangkok an der Golfküste gelegen, steht unter Schock. "Das ist das erste Mal, das so etwas in Hua Hin passiert", sagt die Touristenführerin. Sie eilte von Hotel zu Hotel, um Kunden zu warnen, nicht nach draußen zu gehen. Ihrem eigenen Büro, in dessen unmittelbarer Nähe am Freitag die beiden Sprengsätze explodierten, blieb sie fern. "Ich habe Angst. Es ist schlimm", sagt sie.

Polizisten suchten am Freitag nach Hinweisen auf die Urheber. In der belebten Straße, in der am Abend zuvor die Bomben explodiert waren, lagen Trümmer und Metallkugeln herum, die offenbar in den Sprengsätzen steckten. Diese wurden nach Angaben der Polizei in zwei Blumenkästen an der Straße platziert und dann per Fernsteuerung gezündet.

Natsupa und viele andere machen sich Sorgen, ob mit den beiden Explosionen vom Freitag der Spuk schon zu Ende sein würde. Andere scheinen weniger beeindruckt. Er habe seinen 50 Gästen zwar zunächst geraten, im Gebäude zu bleiben, sagte Sirasit Teimtontanin vom City Beach Resort in Hua Hin. Doch gegen Mittag seien viele von ihnen schon wieder zum Strand gegangen. Die große Sorge sei allerdings, dass andere ihre Reisen nach Thailand absagen könnten, so Sirasit. "Die thailändischen Touristen begreifen, dass die Polizei die Lage unter Kontrolle hat. Aber die europäischen Touristen könnten möglicherweise ausbleiben."

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