Chinesischer Bürgerrechtler Krebskranker Liu Xiaobo wird künstlich ernährt
Der verurteilte Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo wird nun wegen seiner schweren Erkrankung im Krankenhaus künstlich ernährt. Wie die Klinik in der nordostchinesische Stadt Shenyang auf ihrer Internetseite mitteilte, esse Liu kaum und in seinem Körper habe sich viel Bauchflüssigkeit gebildet.
Der 2009 wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft verurteilte Bürgerrechtler hat Leberkrebs im Endstadium. Ein deutscher Krebsspezialist ist nach Shenyang gereist, um Liu Xiaobo im Krankenhaus zu besuchen, wie die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" am Freitag berichtete. Details wurden nicht bekannt.
Dem Menschenrechtler war 2010 der Nobelpreis verliehen worden. Ihm wurde "Bewährung aus medizinischen Gründen" gewährt, so dass er aus dem Gefängnis ins Krankenhaus verlegt werden konnte. Liu steht aber weiter unter strenger Überwachung, weil er unverändert seine Haftstrafe verbüßen muss. Sein Wunsch, im Ausland behandelt zu werden, wurde von den Behörden abgelehnt. Am Samstag sollte er Besuch von zwei Brüdern erhalten, wie ein Freund der Familie der Deutschen Presse-Agentur sagte.