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Belarus: Bundesregierung verurteilt Vorführung von Roman Protassewitsch


"Unwürdig und unglaubwürdig"
Bundesregierung verurteilt Vorführung von Protassewitsch

Von dpa, rtr, mam

04.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Roman Protassewitsch: Der inhaftierte Blogger legte in einem 90-minütigen Interview ein Geständnis ab, welches im belarussischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.Vergrößern des BildesRoman Protassewitsch: Der inhaftierte Blogger legte in einem 90-minütigen Interview ein Geständnis ab, welches im belarussischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. (Quelle: Uncredited/ONT channel/AP/dpa-bilder)
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Unter Tränen hatte der in Belarus inhaftierte Blogger Roman Protassewitsch seine Taten gestanden. Die Bundesregierung verurteilt das "unglaubwürdige Geständnis-Interview" scharf.

Die Bundesregierung hat die erneute Vorführung des inhaftierten belarussischen Bloggers Roman Protassewitsch zu einem offenkundig erzwungenen Geständnis vor laufender Kamera "auf das Schärfste" verurteilt.

"Da wird ein unliebsamer oppositioneller Journalist nach einer wohl unter falschen Vorwänden zustande gekommenen Zwangslandung zusammen mit seiner Lebensgefährtin aus einem Flugzeug verschleppt, wird hinter Gitter gebracht und wird dort so weit psychisch und möglicherweise auch physisch bearbeitet, dass er dieses vollkommen unwürdige und unglaubwürdige Geständnis-Interview gibt", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin.

Geständnis unter Tränen

"Das ist eine Schande für den Sender, der es ausstrahlt und für die belarussische Führung, die noch mal ihre ganze Demokratieverachtung und, eigentlich muss man auch sagen, Menschenverachtung zeigt", sagte Seibert. Die Gedanken der Bundesregierung seien bei Protassewitsch und allen anderen Bürgern von Belarus, die für ihre Überzeugung und einen friedlichen Kampf um Bürgerrechte unmenschlich behandelt würden.

Am Donnerstagabend hatte der staatliche Sender ONT in Belarus eine anderthalbstündige Sendung ausgestrahlt, in dem Protassewitsch sich unter Tränen dazu bekennt, unerlaubt Massenproteste gegen den Staatschef Alexander Lukaschenko organisiert zu haben. Seine Kritik an Lukaschenko widerrief er: "Als ich mich mehr mit Politik beschäftigt habe, habe ich angefangen zu verstehen, dass er (Lukaschenko) das Richtige tut, und ich respektiere ihn auf jeden Fall."

Lukaschenko hatte vor knapp zwei Wochen ein Passagierflugzeug zur Landung in Minsk gezwungen und Protassewitsch sowie dessen Freundin verhaften lassen. Der Vorfall hat den Konflikt zwischen der ehemaligen Sowjetrepublik und dem Westen verschärft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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