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Ibiza-Drahtzieher gibt Details bekannt


Skandal um FPÖ
Ibiza-Video: Drahtzieher hatte Regierung vorgewarnt

Von dpa
Aktualisiert am 27.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Screenshot aus dem Ibiza-Video: Heinz-Christian Strache hat Österreich eine politische Krise eingebrockt.Vergrößern des BildesScreenshot aus dem Ibiza-Video: Heinz-Christian Strache hat Österreich eine politische Krise eingebrockt. (Quelle: dpa-bilder)
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Ein Video stürzte 2019 die österreichische Regierung – jetzt äußert sich der Drahtzieher erstmals öffentlich. Er habe bei der Kanzlei des Bundespräsidenten vor der Veröffentlichung ein "Testament" abgelegt.

Der mutmaßliche Drahtzieher des Ibiza-Videos hat nach eigenen Worten wenige Tage vor dessen Veröffentlichung die österreichische Präsidentschaftskanzlei über den Film informiert. Er habe die Staatsspitze vorwarnen wollen, eine Mail geschrieben und sich in einem Hotel mit einem Mitarbeiter von Bundespräsident Alexander Van der Bellen getroffen, sagte der in deutscher Haft sitzende Privatdetektiv der Wiener Zeitung "Der Standard". Der Schritt sei eine Art "Testament" und ein Bekenntnis gewesen.

Präsidentschaftskanzlei spricht von "vagen Andeutungen"

Die Präsidentschaftskanzlei bestätigte auf Anfrage eine E-Mail einen Tag vor der Veröffentlichung des Videos. Sie habe "vage Andeutungen über eine bevorstehende Veröffentlichung zum Thema Korruption" enthalten und sei "ad acta" gelegt worden. Von dem behaupteten Treffen sei nichts bekannt. Zumindest der Mitarbeiter des Staatsoberhaupts soll nun vor den Ibiza-Untersuchungsausschuss geladen werden.

Das im Mai 2019 veröffentlichte Ibiza-Video hatte zum Sturz der Regierung von ÖVP und FPÖ geführt. Der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wirkte auf dem heimlich aufgenommenen Video anfällig für Korruption.

"Ich ging nie davon aus, dass es zum Rücktritt führt"

Über die Wirkung sei er überrascht gewesen, sagte der Inhaftierte. "Ich ging nie davon aus, dass das Video zum Rücktritt führen würde. Ich dachte, es wird ein Skandal, es wird einen U-Ausschuss geben, aber Kurz wird an Strache festhalten, weil er nur mit ihm stramm rechte Politik machen kann."

Dem "Spiegel" und der "Süddeutschen Zeitung" sagte der Verdächtige, das Video sei der Versuch gewesen, Strache Korruption und Untreue nachzuweisen. "Alles in allem hat es schließlich mehr als 100.000 Euro gekostet." Der eigentliche Plan sei gewesen, durch das Video Interesse für das belastende Material von Straches ehemaligem Leibwächter zu wecken.

Für das Video selbst habe er kein Geld erhalten. "Es gab Angebote nach der Veröffentlichung. Zwei, drei Millionen, wenn ich mich öffentlich bekennen und die SPÖ oder Haselsteiner (Anm.: einen Unterstützer der liberalen Neos) belasten würde." Der Sicherheitsberater sitzt in Deutschland in Auslieferungshaft. Die österreichische Justiz ermittelt gegen ihn wegen Drogenhandels und Erpressung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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