Bauernproteste vs. "Letzte Generation": Wann Straßenblockaden akzeptiert werden

Landwirte und Klimaaktivisten protestieren, beide Gruppen blockieren Straßen. Für eine Gruppe haben die Deutschen jedoch deutlich mehr Verständnis als für die andere.

Seit Montag protestieren deutschlandweit Landwirte gegen die Agrarpolitik. In vielen Regionen blockieren sie dabei mit Traktoren Straßen, und sorgen damit für Verkehrsbehinderungen. Das Vorgehen erinnert an die Proteste der Klimaaktivisten von der "Letzten Generation". Sie kleben sich vor allem in größeren Städten auf Straßen, blockieren diese damit und lösen so ebenfalls Verkehrsbehinderungen aus. Obwohl die Aktionen grundsätzlich ähnlich sind, geht das Verständnis in der Bevölkerung dafür bei beiden Protestgruppen deutlich auseinander.

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online gaben 72 Prozent der Befragten an, für Aktionen wie Straßenblockaden eindeutig oder eher Verständnis bei den Protesten der Bäuerinnen und Bauern zu haben. 16 Prozent der Befragten erklärten, für entsprechende Aktionen mehr Verständnis bei den Protesten der "Letzten Generation" zu haben. Verständnis für beide gleichermaßen zu haben, gaben 12 Prozent an.

Zur Methodik: Die genaue Fragestellung der repräsentativen Umfrage lautete: "Haben Sie für Aktionen wie z.B. Straßenblockaden eher bei den Protesten der Bäuerinnen und Bauern oder eher bei den Protesten der "Letzten Generation" Verständnis?", mit den Antwortmöglichkeiten "Eindeutig bei den Bäuerinnen/Bauern", "Eher bei den Bäuerinnen/Bauern", "Bei beiden gleichermaßen", "Eher bei der 'Letzten Generation'" und "eindeutig bei der 'Letzten Generation'". Das Meinungsforschungsinstitut Civey berücksichtigte für das Gesamtergebnis die Antworten von 5.071 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Befragten vom 9. bis zum 11. Januar 2023. Der statistische Fehler für das Gesamtergebnis liegt bei 2,5 Prozent, für Teilgruppen kann er höher liegen.